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Klassische
Rock N´ Roll- Riffs? Check. Schwebende Melodien aus der Beatles-Schule der Euphonik
? Check. Breitwand-Streicher-Arrangements ? Check. Das Raumschiff des Jeff Lynne ist bereit zum Starten,
denn die Ingredienzien seines vollkommen unverwechselbaren Stils sind allesamt an Bord - und finden sich in Reinkultur auf dem
gerade neu erschienenen Nachfolger zum Comeback-Album „Alone In The Universe“ wieder,
das damals eine 14-jährige
Veröffentlichungspause beendete. Und genau dort wo „Alone..“ aufhörte knüpft
„From Out Of Nowhere“ an - mit einer
kultivierten Pflege seines eigenen Signature Sounds.
Während
mancher Legenden-Kollege Lynnes seine Anhänger mit Spätkarriere-Experimenten
befremdet, geht der Mann aus Birmingham mit dem Gespür für die ganz große
Dramatik einen gänzlich anderen Weg – und liefert ohne jegliche Deviation
seiner Erfolgsformel ein Album ab, das beinahe auch als Outtake-LP früherer
ELO-Sessions durchgehen könnte. Gibt es auch
so etwas wie ein Zuviel an Fan-Service ? Eine Frage die sich während „From Out
Of Nowhere“ im Player rotiert durchaus aufdrängt. Denn zweifelsohne hat man es
hier nicht mit einer experimentellen oder innovativen Großtat wie in der
Frühzeit des elektrischen Lichtorchesters zu tun. Auf der anderen Seite; jeder
einzelne der neuen Tracks ist in sich stimmig und melodiös vollendet, wenige
Songwriter haben ein solches Gespür für Hooks wie Lynne. Überdies spielt er auch
auf dieser LP wieder fast jede Note selbst (!). Als Multi-Instrumentalist hört
man den vielseitig Begabten somit bei allen Gitarren und Bass-Parts, am Klavier,
Schlagzeug, den Keyboards bis hin zum
Vibraphon. Darüber hinaus singt er alle Lead- und mehrstimmigen Harmony-Vocals.
Der
Albumtitel ist interessanterweise programmatisch, denn die Initialzündung kam „‘Aus dem Nichts‘ - genau dort kommt es her
", sagt Lynne. „Es war der erste Song, den ich für dieses Album
geschrieben habe, und genau so war es dann auch.“
„From Out
Of Nowhere“ ist ein rundum gelungenes Album – dessen einziger „Kritikpunk“ ist,
dass Lynne hier keinerlei Risiken eingeht und den Zuhörer somit auch zu keinem
Zeitpunkt überrascht. Doch wen stört das wirklich, wenn all das dermaßen gut
klingt ….
Ikone mit Les Paul: Jeff Lynne Credit Bild: © Sony Music |