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Credit Coverbild: © Motorbuch Verlag |
Die Verbindung zwischen der Welt des Films und jener der Auto-Aficionados ist fast so alt wie das Kino selbst - kaum ein großer Star, der nicht auch Gefallen an den technischen Meisterleistungen und Errungenschaften der Autobauer-Kunst fand. Schon zu Stummfilm-Zeiten war die Vorliebe Rudolph Valentinos für Gefährte aus dem Hause Isotta Fraschini bekannt und seit ebenjener Frühzeit der laufenden Bilder waren die Superstars der Traumfabrik immer wieder ausgewiesene "Car Enthusiasts".
Zu den Legendärsten unter ihnen zählte fraglos Steve McQueen. Der Schauspieler hatte sowohl auf der Leinwand als auch privat ein ausgeprägtes Faible für PS-starke Gefährte. In Peter Yates Klassiker "Bullitt" von 1968 navigierte er einen Ford Mustang Fastback durch eine der längsten und eindrucksvollsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte und 1970 setzt er in "Le Mans" dem 24 Stunden Rennen ein filmisches Denkmal. Nach Drehschluss endete seine Begeisterung keineswegs - denn auch in seiner Freizeit liebte er das Racing mit Vier- und Zweirädern.
Diese Leidenschaft McQueens steht auch im Zentrum dieses Bands aus der "Motorlegenden"-Reihe. Wobei dieses Buch weitaus mehr sein will, als "nur" ein extensiver Überblick über die Autos und Maschinen McQueens. Autor Dwight Jon Zimmerman versucht vielmehr sich dieser Ikone aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu nähern. Er zeigt McQueen als Stilikone und Trendsetter (von dessen lässig bis eleganten Kleidungsstil hin zur Tag Heuer-Uhr) und würdigt auch das filmische Schaffen (von ganz frühen Werken wie "Blob" hin zu den Arbeiten mit Sam Peckinpah)
In mit exzellent ausgewähltem Bildmaterial reich illustrierten Kapiteln entwirft er so eine Biographie, die ein umfassendes Portrait dieser Ikone ergibt. Ein überaus empfehlenswertes Buch, das auch langjährigen Fans und Experten gefallen wird.
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Wiederkehrende
Versatzstücke, Topoi und Tropes sind nicht Ungewöhnliches im Kino und schon gar nicht bei erfolgreichen Filmreihen - ein Umstand der gerade bei 007 überdeutlich wird. Bei mittlerweile 25 Filmen über den britischen Geheimagenten im Auftrag Ihrer Majestät kann man fraglos nicht nur von einer bemerkenswert konstanten Erfolgsgeschichte sprechen, sondern durchaus auch eine (allzu?) große
Formelhaftigkeit konstatieren: Die
Festung des Schurken, die Gadgets von Q, die Bond Girls (die neuerdings Bond
Women heißen) und natürlich nicht zu vergessen: die Autos von 007, die selbst
zum Kult geworden sind.
Im
Motorbuch Verlag ist passend zum letzten Daniel Craig-Bond „No Time To Die“ nun der zweite Band über die Cars des Doppelnull-Agenten erschienen. Es ist eine direkte Fortsetzung zum ersten, ebenfalls von Autor Siegfried Tesche exzellent recherchierten Überblick über den Fuhrpark des Manns mit der Lizenz zum Töten. Zu den hier beleuchteten Gefährten zählen u.a.: der Bentley aus "Casino Royale" (1967), der Ford Mustang Mach 1 aus "Diamantenfieber"(1971) oder der Triumph Scrambler XE 1200 aus dem jüngsten Bond-Abenteuer.
Anders als die anderen Teile der Motorlegenden-Reihe fokussiert dieser Band deutlich mehr auf die Gefährte und Stunts, die mit ihnen vollführt wurden, als auf ein popkulturelles Totalphänomen oder eine filmhistorische Einordung - ein allzu kurzes Kapitel über die Girls an Bonds Seite kommt eher stiefmütterlich gegen Ende des Buchs. Insofern richtet sich dieser Band eher an die reinen Autofans - diese bekommen jedoch eine interessanten Überblick über einige weniger bekannte Bond-Mobiles und werden ich bei dieser hochoktanigen Retrospektive gut unterhalten.
Motorlegenden: James Bond
- Ein Bond ist nicht genug von Siegfried Tesche und Motorlegenden: Steve Mc Queen von Dwight Jon Zimmerman, beide erschienen im Motorbuch Verlag