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Cooper setzt genau dort an wo der Vorgänger „Paranormal“ aufgehört hat. Markierte schon dieses Album eine Rückbesinnung auf alte Tugenden - weniger Wacken und mehr Vintage - so geht er auf diesem, seinem 28. Studioalbum noch einen Schritt weiter. Mit einem gelungenen Cover des Lou Reed/Velvet Underground-Klassikers “Rock N´ Roll” eröffnet Cooper eine Platte, die musikalisch in gekonnter weise frühere Großtaten und Riffs evoziert sowie augenzwinkernde Querverweise, Inside Jokes und sarkastische Weltbeobachtungen verbindet.
Als Songwriting-Partner,
Produzent und Mitmusiker an der Orgel fungierte hier wieder Produzentenlegende
Bob Ezrin, der schon bei allen zuvor genannten Seventies-Cooper-Alben mitarbeitete.
Eine illustre Riege an Gaststars -
darunter Joe
Bonamassa, Johnny "Bee" Badanjek von den Detroit Wheels und Steve Hunter und Wayne
Kramer – sorgen für prominente Unterstützung. Das
vermutlich nicht zufällige ironische Highlight in der Gastriege: Larry Mullen, Jr. von U2 sitzt ausgerechnet beim Song “Shut up And Rock“ an den Drums, einem
Lied, das mit der Textzeile “Don’t want to hear about your politics....“
aufwartet…
Cooper gibt auf „Detroit Stories“ generell weniger den Gruselfürst mit Serienkiller-Kurzgeschichten sondern erzählt vom „walk on the wild side“ in Detroit und von skurrilen, verirrten Existenzen - der Motor City-Moloch fungiert hier als pars pro toto für die aktuelle aus den Fugen geratene Welt. Die teils punkigen Riffs krachen, die Soli sind pentatonisch-blues getränkt … all das wird die Old School-Fans fraglos ansprechen und macht das jüngste Cooper-werk zu einem seiner besseren Alben der letzten Jahre. Mit fortschreitender Spieldauer fällt jedoch auch die Austauschbarkeit eines Großteils der Songs auf. Cooper ist bei aller Kunstfertigkeit nicht davor gefeit ins Klischeehafte, mitunter Repetitive abzudriften – was auch daran liegt, dass „Detroit Stories“ mit 15 Songs nicht zu den kürzesten Alben gehört. Mehr Straffung und das Weglassen von Ideen, die wie Outtakes aus „Hollywood Vampire“-Sessions anmuten, hätten hier durchaus gut getan.
Als Bonus gibt es in der limitierten Deluxe Edition von „Detroit Stories“ eine Seltenheit in diesen Tagen: ein Live-Konzert, und zwar den Mitschnitt eines Gigs aus Paris. Diesen kennt man schon von einer 2018 veröffentlichten Live-CD, hier gibt es die DVD-Version. Zwar bietet dieser „Paranormal Evening“ keinerlei Überraschungen sondern „nur“ die erwartbare Horror-Show mit Guillotine und Schock-Theater sowie einer veritablen Greatest Hits-Setlist, doch gewinnt der Abend durch die visuelle Komponente natürlich ungemein.