Samstag, 31. Dezember 2022

ERIC CLAPTON - SIX-STRING STORIES

 

Credit Coverbild: © Eric Clapton Book, Genesis Publications
One by one these guitars were the chapters of my life. They belong to a very well-loved family.’ – Eric Clapton

Es gibt Musiker, für die sind Gitarren in erster Linie Werkzeuge. Tools, die mehr oder minder austauschbar sind. Mr. Slowhand zählt - wie das Eingangszitat verdeutlicht - explizit nicht zu dieser Gruppe. Gitarren sind für ihn stets sehr viel mehr als nur fabelhaft klingende Konstrukte aus Holz, Plastik und Metall.  

Every guitar tells a story -  Für Clapton sind mit so gut wie allen Instrumenten Geschichten und Erinnerungen an Karrieremarksteine verbunden. Ein Streifzug durch seine extensive Gitarren-Collection wird so auch zur Tour in die eigene Vergangheit. Und genau auf eine solche  nimmt er den Leser in seinem Buch „Six-String Stories“ mit.

2007 veröffentlichte EC mit „Mein Leben“ eine durchaus schonungslose Autobiographie . „Six String Stories“ hat nun Züge einer Alternate-Biography, die anhand außergewöhnlicher Instrumente erzählt wird. Chronologisch geht es von den frühen Club-Tagen über den Höhepunkt des British Blues Booms und der Cream -Ära hin zur Solokarriere. Viele Instrumente stehen symbolisch für bestimmte Abschnitte in ECs Karriere, mit ihnen gingen wesentliche   stilistische Entwicklungen und Neuausrichtungen Claptons einher.

Natürlich sind hier all die bekannten „Hauptgitarren“ vertreten: Historische Aufnahmen der legendär gewordenen und bis heute verschwundenen „Beano“-Burst, mit der ein ganz junger Eric Clapton einen Standard-Sound des Rock- und Blues schuf (Humbucker-Gitarre in einen Marshall-Amp).  Die Derek And The Dominos "Brownie"- Strat in Two-Tone-Sunburst fehlt ebenso wenig wie "Blackie", jenes Instrument, das Clapton einst selbst aus mehreren Vintage-Strats zusammenbaute. Und auch die Royal Albert Hall ES-335, die er bei Creams Farewell Gig an ebenjenem Ort spielte, sieht man hier in all ihrer Pracht.  Doch diese Sechsaitigen machen nicht einmal ein 1/3 dieses kompakten Bildbands aus, denn Claptons Sammlung ist extensiv - und "Six-String Stories" somit auch voll von seltenen Errungenschaften der gehobenen Gitarren/ Verstärker und Effekt-Baukunst (wie etwa dem "24 Nights"- Rig mit Soldano SLO-100 und Rack).

Durch die spezialisierte und  monothematsiche Ausrichtung  auf "Gear" ist dieses Buch nichts für jene, die nur oberflächliche Clapton Fans sind und lediglich auf die Greatest Hits stehen. Dieses Werk richtet sich an die Gitarristen, Liebhaber und Coinnasseure - die sich an dieser mehr als beeindruckende Collection wohl kaum satt sehen werden können. 

Eric Clapton - Six-String Stories, erschienen bei Genesis Publications 

Ein exklusiver Blick ins Buch:

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications

Credit Bild: © Eric Clapton Book,  Genesis Publications


Mittwoch, 28. Dezember 2022

STAN LEE 100: DIE STORY EINER COMIC-LEGENDE

 


Credit Coverbild: © Taschen Verlag     Marvel Entertainment, LLC
Comic- Legende, Begründer moderner Mythen und eine Schlüsselfigur in einer der erfolgreichsten Hollywood-Erfolgsstories der Neuzeit: Stan Lee (1922-2018) wäre am heutigen Tage 100 Jahre geworden. Lee ist fraglos eine der ganz großen Ikonen amerikanischer Populärkultur. Aus seiner überbordenden Imagination entstanden Comic-Heroen wie Spider-Man, Hulk, die Fantastic Four, Iron Man, Thor oder die X-Men – fiktive Charaktere, die auch durch den Siegeszug des so kontrovers diskutierten wie erfolgreichen Marvel Cinematic Universe eine neue Generation von Fans begeistern.

Im Taschen Verlag ist eine bibliophile Rückschau auf das immense Lebenswerk Lees erschienen, die in sich so vielseitig ist, wie die Helden aus den bunten Bildern:
Die im üblichen XXL-Format gehaltene „The Stan Lee Story“ ist einerseits eine Biographie und eine Success-Story wie aus dem New Yorker Jungen Stanley Martin Lieber der „Vater“ von Peter Parker wurde. Andererseits ist dieser Großformat-Band auch ein Best Of der Marvel-Historie, in dem nachgezeichnet wird, wie sich die archetypischen Helden über die Jahrzehnte veränderten und sich dem Zeitgeist anpassten.
Und schließlich ist dieses Buch auch soziokulturell betrachtet eine Geschichte des Superhelden-Genres  und wie sich Comics vom oft kritisierten Nerd-Medium und belächelten „Pulp“, der einst sogar im Ruf stand die Jugend zu „verderben“ zu einer anerkannten Kunstform und einem Millionenseller mit Mainstream-Appeal wandelten.

Diese gesamte Entwicklung spiegelt sich in der Lebensgeschichte Lees wider, die vom Autor dieses Bands, dem renommierten Comictexter, -redakteur und -historiker Roy Thomas sehr anschaulich nacherzählt wird   Hunderte von Illustrationen und Fotos, viele davon aus Stan Lees privatem Archiv, eingelegte Reprints kompletter Comichefte und ein Vorwort von Stan Lee selbst, runden diesen Tribute an eine Legende ab – empfehlenswert nicht nur für Marvel-Jünger die so eisern wie die Rüstung Tony Starks sind, sondern ganz generell ein Tip für all jene die sich mit amerikanischer Popkultur auseinandersetzen.

Stationen einer Karriere – ein Blick ins Buch:
DER GANZ JUNGE STAN LEE
Credit Bild: Copyright Courtesy Stan Lee

IKONISCHES COVER: SPIDEY IN TYPISCHER POSE
Credit Bild: TM & © 2018 Marvel Entertainment, LLC

LEE BEI DER WÜRDIGUNG MIT EINEM STERN AM HOLLYWOOD WALK OF FAME
Credit Bild: Copyright: Courtesy Stan Lee/POW! Entertainment

The Stan Lee Story
Stan Lee, Roy Thomas
Hardcover, 29,3 x 43,7 cm, 624 Seiten
ISBN 978-3-8365-7577-5
Ausgabe: Deutsch

Donnerstag, 22. Dezember 2022

X-MAS BOOKS 2022: EINE WEIHNACHTLICHE BUCH-REISE

Credit Bild: © 6strings24frames  
Alle Jahre wieder: ungeachtet aller Tech Gadgets und diverser Trends zählt ein richtig gutes Buch nach wie vor zu den Klassikern schlechthin, wenn es ums ideale Geschenk unterm Christbaum geht. Doch was schenkt man einem Bibliophilen, der schon alles hat? Welche Biographie oder welcher Coffee Table-Bildband ist der Richtige für den distinguierten Aficionado in der Familie, dem Freundeskreis oder für einen selbst? Der folgende weihnachtliche "Buyer´s Guide" durch die Welt aktueller Releases liefert nicht nur #Inspo für den Gabentisch, er ist auch eine Zeit- und Lesereise durch mehrere Jahrzehnte Musikgeschichte - die alle durch einen roten Faden verbunden sind.
Dieser Guide wird bis inklusive 06. Januar laufend aktualisiert -  denn das Shopping endet bekanntlich nicht am Mittag des 24. Dezember sondern geht nach den Feiertagen für jene, die mit Gutscheinen oder Geld beschenkt wurden, erst so richtig los.

THE BIRTH OF ROCK N´ROLL: 70 YEARS OF SUN RECORDS

Credit Coverbild: © Edition Olms
Unter den historisch bedeutsamen Plattenlabels nimmt Sam Philips Sun Record Company fraglos eine außergewöhnliche Sonderstellung ein - wurden dort in den kleinen Räumlichkeiten mit dem charakteristischen Klang an der 706 Avenue in Memphis, Tennessee doch nicht nur große Aufnahmen eingespielt, sondern gleich der ganze  Lauf der Musikgeschichte geändert. Elvis Presley machte dort seine ersten Recordings. Wenig später folgten Jerry Lee Lewis, Carl Perkins, Johnny Cash, Roy Orbison.  Und auch für Artists wie Howlin´ Wolf und B.B. King war Sun Records zeitweise eine Heimat.
Die Sonne im Label repräsentierte einen neuen Tag, eine neue Chance - und letztlich den Sonnenaufgang eines neuen bisher nie dagewesenen Sounds. die Verbindung weißer und schwarzer Musiktraditionen. Anlässlich des 70th Anniversaries von Sun erzählen Autor Peter Guralnick (der zu den wichtigsten und prominentesten Chronisten amerikanischer Musik gehört) und Journalist Colin Escott  die faszinierende Geschichte des Labels, seines Gründers, seiner Mitarbeiter und der bedeutenden  Künstler, die dort den Grundstein des Rock gelegt haben. Ein reich bebilderter Coffee Table-Band ebenso wie ein detaillierteres Geschichtsbuch - und noch mit einem Vorwort des im Oktober verstorbenen Jerry Lee Lewis.

The Birth Of Rock N´Roll: 70 Years of Sun Records von Peter Guralnick und Colin Escott,  erschienen bei Edition Olms

RONNIE SPECTOR-MEIN LEBEN  

Credit Coverbild: © Hannibal Verlag
Rock N´ Roll war die erste eigene Musik für die junge Generation. Nicht nur im Klang, sondern auch in den Thematiken, die in den Lyrics behandelt wurden und dem Alter der meisten Musiker. Die musikgewordene Elektrizität für eine neue Hörerschaft nach dem zweiten Weltkrieg. Einige Jahre nach dieser ersten Welle des Rock N´ Roll und den Pionieraufnahmen des Genres arbeitete Komponist und Produzent Phil Spector - zunächst nur berühmt, später auch berüchtigt  - an seiner legendären "Wall Of Sound": einem dichten Klang für seine „kleinen Opern für Teenager“, Wagner aus der Jukebox, über-orchestrierte Erzählungen über Trennungen und den Rausch der Liebe. Zu seinen kongenialen Partnerinnen zur Realisierung dieses Klangideals zählten die Ronettes- mit ihrer Leadstimme Veronica Yvette Bennett, später Ronnie Spector, die heuer leider verstorben ist.

Ronnie war eine unverwechselbare Ikone- sowohl gesanglich als auch in ihrem Signature-Style mit den Kajal-Cat Eyes und der Turmfrisur, die später u.a. Amy Winehouse inspirieren sollte.  Die Autobiographie „mein Leben“ zählt fürs Rolling Stone-Magazin zu den besten Büchern des Genres, wartet mit einem Vorwort von Rolling Stone Keith Richards auf und ist eine packende (Emanzipations-)Geschichte über eine so kometen- wie wechselhafte Karriere und eine der großen Frauen der Musikgeschichte. 

Mein Leben von Ronnie Spector mit Vince Waldron, erschienen im Hannibal Verlag

HARRY BENSON - PAUL
Credit Coverbild: ©   Harry Benson  Taschen Verlag
Einer der vielen Fans, die vom Sun Records Label beeinflusst und inspiriert wurden – und die anhand der Aufnahmen der Pioniere des Rock N´ Roll das Handwerk des Songwriting lernten, war ein Junge aus Liverpool der heuer seinen 80. Geburtstag feierte: die Rede ist natürlich von Paul McCartney. 

Über viele Jahre hinweg wurde Paul vom Fotografen Harry Benson begleitet, der so Gelegenheit hatte unterschiedliche Stationen in dieser legendären Karriere mit seinem einfühlsamen Stil festhielt: Benson war mit dabei als die Beatlemania am Höhepunkt war und er machte auch intime Portraits als sich die Wege von Paul, John, George und Ringo vorerst getrennt hatten und die Wings abhoben. Dieses Buch ist weniger eine Sammlung der spektakulären Live-Aufnahmen oder stilisierten Portraits, sondern wirkt über weite Strecken wie ein Familienalbum: geradezu intime Momente und Superstar McCartney oftmals  ganz privat.

PAUL by Harry Benson erschienen im Taschen Verlag

ERIC CLAPTON  SIX STRING STORIES

Credit Coverbild: © Genesis Publications
Es gibt Musiker, für die sind Gitarren in erster Linie Werkzeuge . Tools, die mehr oder minder austauschbar sind. Eric Clapton zählt explizit nicht zu dieser Gruppe. Für ihn sind mit so gut wie allen Instrumenten Geschichten verbunden.
In "Six String Stories" nimmt EC den Leser nun mit auf eine Führung durch eine erstaunliche Collection. Die Aufnahmen erlesener Instrumente werden von interessanten Anekdoten und Erinnerungen begleitet, wodurch dieser Band auch zu einer Alternate Biography wird:  every guitar tells a story, all diese Instrumente sind untrennbar mit dem Leben Claptons und wichtigen Karrrieremarksteinen verbunden. Die magischen Konstrukte aus Holz, Plastik und Stahl als beinahe proust'sche Objekte der Erinnerung, verknüpft mit denkwürdigen Konzerten und Stationen  in der langen Karriere jenes Mannes den sie Mr. Slowhand nennen: von der ES-335 die er beim Cream-Farewell in der Royal Albert Hall spielte über die "Blackie" und "Brownie'Strats hin zu weniger bekannten Raritäten: eine Pflichtlektüre für Clapton-Fans und Gitarren-Aficionados.

 Eric Clapton Six String Stories, erschienen bei Genesis Publications 

 JIMI: OFFICIAL 80th BIRTHDAY EDITION

Credit Coverbild: © Chronicle/Abrams & Chronicle
Am 27. November wäre James Marshall "Jimi" Hendrix 80 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Anniversaries ist mit "Jimi" ein neuer Prachtband erschienen, in dem seine Schwester Janie und John McDermott von der Experience Hendrix L.L.C das Leben und einflussreiche Schaffen dieser Legende beleuchten. 
Dieses offizielle Release ist eine "visual celebration" - ein schweres Coffee Table-Buch, das jedoch kein reiner Bildband ist, Text- und Bildcontent  sind hier nahezu gleich gewichtet. Es gibt schon viele Bücher über die Ausnahmeerscheinung Hendrix, dieses zählt mit seinem konsequenten Sixties-Styling (knallige Farben und immer wieder ein Retro-Schriftfont, der an Vintage-Plakate gemahnt)  jedoch fraglos zu den schönsten Releases. Die informativen Texte, bekannte sowie bislang ungesehenen Aufnahmen, Memorabilia, handgeschriebene Lyrics und Zitate von Hendrix selbst zeichnen den Lebensweg dieser Ikone nach, O-Töne legendärer Zeitgenossen wie Paul McCartney, Keith Richards, Ronnie Wood sowie von jüngeren Artists wie Rapper Drake verdeutlichen wiederum den  generationenübergreifenden Appeal des Musikers aus Seattle . 
Diese wunderbare bibliophile Würdigung eines der ganz  großen Gamechanger ist auch für Leute mit gut gefüllter Hendrix-Bibliothek ein Highlight.

JIMI: Official 80th Birthday Edition von Janie Hendrix und John McDermott, erschienen bei Chronicle/Abrams & Chronicle

SHOT! BY ROCK

Credit Coverbild: © Edition Olms
Der Fotograf als Beobachter und das Objekt in seinem Kameraobjektiv - durch diese Konstellation  entsteht meist automatisch eine gewisse Distanz - zumal ein großer Teil selbst gut vernetzter Fotokünstler nur peripher selbst Teil der von Ihnen dokumentierten Szenen und Subkulturen ist. Ganz anders war dies bei Mick Rock, der jenes Genre, das Ihn berühmt machen sollte bereits im Namen trug. Seine Karriere ist die Geschichte eines Mannes, der auszog um ein Abenteuer zu suchen - und es auch fand. Rock hatte nicht nur einen ähnlichen Look wie viele der Bühnen-Heroes, er war auch Fixgröße in der Szene und schoss Bilder die genauso aussahen, wie die Musik klang, Mit seinem expressiven Stil wurde er einer der einflussreichsten Musikfotografen und zum Chronisten und Partizipant des Rock N´ Roll-Lifestyles.

Bowie, Queen (in Marlene Dietrich-Pose fürs Cover des zweiten Albums), Iggy Pop,  Debbie Harry, Mötley Crüe oder später Miley Cyrus - Rock war der Mann fürs Ikonische, fürs Wilde, fürs Sinnliche. Der Bildband „Shot! By Rock“ ist nun sein Vermächtnis (der Künstler starb 2021), alle Fotos wurden noch von ihm ausgewählt, und mit eigenen, extrem aufschlussreichen und unterhaltsamen Kommentaren versehen. Dieser Großformat-Bildband ist eine beeindruckende Werkschau, ein mitreißender Streifzug, durch „Dekaden der Dekadenz“, der auch weniger bekannte Facetten seines Schaffens beleuchtet, wie etwa jene der erotischen Fotografie.

SHOT! By Rock, erschienen bei Edition Olms

108 ROCKSTAR GUITARS

Credit Coverbild: © Lisa S. Johnson Rowman & Littlefeild Publishers / Hal Leonard
Die Formen attraktiver Instrumente, die an die Kurven einer Frau erinnern;  Bendings, die wie die Stimme einer Opernsängerin klingen und die vollkommene Hingabe während die Finger über das Griffbrett gleiten: Gitarre spielen ist eine überaus sinnliche Erfahrung, das können unzählige Musiker, bestätigen  - und so sieht es auch die US-Fotografin Lisa S. Johnson, die der Erotik der Gitarre mit einem innovativen Projekt Tribut zollt.

Ihr luxuriöser Bildband „108 Rockstar Guitars“ ist Hommage an einzigartige Instrumente und an den Rock und Blues selbst. Johnson begreift die Gitarren selbst als Kunstwerke, die teilweise eine Patina wie alte Gemälde haben und dadurch eine Geschichte erzählen. Mit dem Auge einer Künstlerin portraitiert sie in ästhetischen Bildern Instrumente von Stars wie Eric Clapton, Brian Setzer, Brian May, Joe Bonamassa oder Rick Nielsen.

Dieses extrem schöne und extrem aufwendig gestaltete Buch wurde mit dem Silver Graphis Award for Design ausgezeichnet und schon ein Blick genügt um zu wissen warum: Es gibt viele luxuriöse Bildbände doch „108 Rockstar Guitars“ zählt zu der ersten Riege von Büchern, die selbst bibliophile Kunstwerke sind: Roter Einband mit Prägedruck, Goldene Hochglanzseiten, stylishes Design. Dieses Buch ist die perfekte Verbindung von Fotografie- und Gitarrenkunst: Guitar Art  - Ein Buch für den Connaisseur.

108 Rockstar Guitars von Lisa S. Johnson, erschienen bei Rowman & Littlefield Publishers / Hal Leonard

BOB DYLAN - DIE PHILOSOPHIE DES MODERNEN SONGS

Credit Bild: © C.H. Beck
Für die Entwicklung des modernen Songs - insbesondere in lyrischer Hinsicht -  war Bob Dylan selbst ja nun nicht ganz unmaßgeblich. Es wäre also durchaus ein naheliegendes Unterfangen gewesen, wenn „His Bobness“ in seinem neuen Buch (sein erstes seit Chronicles: Volume One von 2004) eine Art Biographie in Songs oder eine Retrospektive auf sein Schaffen entworfen hätte: doch um seine eigenen Werke geht es in diesem Buch gar nicht. 

Dylan doziert hier in einer Reihe von (Kurz-)Essays  über von ihm ausgewählte Songs anderer Künstler. Dabei interessiert ihn nicht der zeitgenössische Wegwerf-Pop sondern große Songs und Kleinode aus der goldenen Zeiten aus Genres wie Swing, Blues, Rock N´ Roll, Country   bevor die Millennial-Monotonie, die „Peaks and Valleys“ die Intros und die Dynamik verschwinden ließ. Ähnlich breit gefächert wie Dylans letzte Alben, in denen er sowohl den Crooner als auch den Chicago Blues-Shouter gab, beleuchtet Dylan Songs von Künstlern Elvis Presley, Little Richard, Bobby Dare, Little Walter oder Frank Sinatra. 

 Am besten ist Dylans Werk immer dann wenn er als Musikologe Tangenten schlägt und wie ein analoges Wikipedia Querverbindungen herstellt. Die Essays sind oft knapp, die Prosa weniger rätselhaft als in seinen Songs und mehr am Stil amerikanischer Autoren der 50er orientiert. Einen weiteren Literaturpreis wird Dylan dafür wohl nicht erhalten,  es ist jedoch eine kurzweiliger Streifzug durch prägende Jahrzehnte der Musikgeschichte und die Einflüsse, die Dylan selbst inspiriert haben.

Bob Dylan - Die Philosophie des modernen Songs, erschienen bei C.H. Beck

STREAMS FÜR DICH - 1000 TV-SERIEN FÜR JEDE STIMMUNG

Credit Coverbild: © Edition Olms
Bei einem Blick auf viele der aktuellen Serien-Neuerscheinungen könnte man den Eindruck gewinnen, dass wir den Höhepunkt des "Peak TV" (also jener hochqualitativen TV-Produktionen, die Big Budget-Filmen in nichts nachstehen) bereits hinter uns haben. Dennoch war die Auswahl an parallel verfügbaren hochwertigen Serien noch nie so groß wie heute: Von Pionierwerken („Twin Peaks“) über moderne Klassiker („Mad Men“ oder "Sopranos“) hin zu neuen Kleinoden („Blackbird“).

Den Überblick über zig Streamingdienste und Serien zu behalten ist so zu einer echten Herausforderung geworden. Das Buch "1000 TV-Serien für jede Stimmung“ versucht nun auf 512 Seiten ein Guide durch den Streaming- (und DVD/Blu ray-)Dschungel zu sein. Eingeteilt wird hier weniger nach strikten Genres sondern nach den titelgebenden "Moods" - also eher breitgefassten Kriterien wie "Wenn du lachen willst" oder "Wenn du schreien willst" etc.  Kurz-Artikel mit einer knappen Synopsis weisen dem geneigten Leser und potentiellen Zuschauer den Weg. Der Mangel an tiefgehenden Infos ersetzt zwar nicht die eigene Recherche, macht diesen "Serien-Kanon" jedoch zu einem schnellen Emergency-Ratgeber, wenn man vor der notorisch unübersichtlichen Netflix-Startseite sitzt oder eine Alternative zum an "ollen Kamellen" nicht gerade armen Weihnachts-TV-Programm sucht.

STREAMS FÜR DICH - 1000 TV-SERIEN FÜR JEDE STIMMUNG erschienen bei Edition Olms

Mittwoch, 21. Dezember 2022

BRUCE SPRINGSTEEN - ONLY THE STRONG SURVIVE


Credit Coverbild: © Sony Music
„I Remember“: es sind die ersten Worte, die der Zuhörer auf dem neuesten Album des Boss vernimmt - und es ist dieser fellinieske Amarcord-Moment gleich zu Beginn, der die Marschrichtung der gesamten Platte vorgibt. Denn „Only The Strong Survive“ ist nach Springsteens Broadway-Solo-Shows, dem Buch mit Barack Obama und dem Vorgängerwerk „Western Stars“ die nächste Station auf seiner Reise der Reminiszenzen in die eigene Vergangenheit.

Führte ihn der Trip „down memory lane“ auf der letzten Platte zum Breitwand-Countrysound der Sixties, verneigt er sich hier vor der Sweet Soul Music aus Städten wie Memphis, Detroit oder Philadelphia. Soul zählte in den Sechzigern und Siebzigern zu den populärsten Genres und zum Standard für Cover-Bands, die auch ein gutes Trinkgeld bekommen wollten - die Sounds der Labels Motown, Gamble and Huff und Stax liefen im Radio in Heavy Rotation und regten auch die Fantasie eines ganz besonderen Jungen in Long Branch, New Jersey an. Später als man diesen Jungen den Boss nannte, sollte er Versatzstücke dieser Musik in seinem eigenen E-Street Sound in beinahe spector´scher Art und Weise verdichten. Hier nun verneigt er sich vor dieser Musikgattung und erweist auch weniger bekannte Stücken seine Reverenz. 

Er tut dies jedoch mit zu großer Werktreue, bleibt stets sehr nah am Original. Hinzu kommt, dass die Arrangements extrem smooth, beinahe steril ausgefallen sind. Wenig spürt man hier vom organischen, dampfenden Sound der klassischen Soul-Alben. Das Polierte dominierte zwar auch Barry Gordys Motown-Aufnahmen, hier wird es jedoch auf die Spitze getrieben - und wird von einer stark zurückgenommenen Performance Springsteens begleitet. Dieses Musikgenre der Passion und überschäumenden Energie (man denke an "I´ve Been Loving You Too Long" oder "Hold On I´m Comin´") wird von Springsteen beinahe im Stile eines Crooners interpretiert - mehr Tony Bennett als Otis Redding. Ein Kontrast, der noch eklatanter wird, wenn man an weitaus energetischere Neo-Soul-Platten der jüngeren Vergangenheit wie Anderson Easts „Alive In Tennessee“ oder „Soul Searchin´“ von Jimmy Barnes denkt. Auch im Vergleich zu den Live-Konzerten, die man vom Boss gewohnt ist, wirkt "Only The Strong.." wie eine Platte mit angezogener Handbremse. Dabei passen sein Timbre und sein Stimmvolumen ausgesprochen gut. Springsteen, der hier anders als sonst nicht als Gitarrist sondern rein als Sänger auftritt und den Fokus damit rein auf die Stimme lenkt, meint dazu im O-Ton: “…On this record, I mean I was guided by the voices that sang before me, and I'm lucky that my range is basically where the great Motown singers sang.My range is similar to David Ruffin's, not as good, similar to Levi Stubbs, not as good, but the range is similar so I can sing that material.”

So gut dies von der Stimmfarbe also zum Ausgangsmaterial  passt - man könnte “Only The Strong Survive“ als allzu glatte Platte abtun, in der es ein Superstar nicht vermag, den Song neue Facetten abzugewinnen - und auch ein Gaststar vom Kaliber eines Sam Moore keine Akzente setzen kann. All dies trifft zwar zu, doch hat man sich  n den geringen Drive dieses Albums und an die leblosen  Arrangements gewöhnt, entdeckt man einen interessanten Aspekt. Springsteen singt diese Songs nicht aus der Sicht eines Begehrenden oder Verlassenen mit gebrochenem Herzen, der seine Emotionalität in die lange Nacht hinausschreit. Bei dem 73-Jährigen werden diese Lieder zu  Lamenti über hundert Jahre Einsamkeit  - "lookin everywhere just to find someone who cares". 

Es ist Nostalgie die in Melancholie umschlägt,  wie das so ist wenn man an das was war zurückdenkt,  es kann etwas weh tun und die Verzweiflung ist nicht weit. Springsteens 21. Album ist nicht von schweißgetränkter Emotionalität geprägt sondern von einer bittersüßen Wehmütigkeit - an deren Ende aber nicht nur Resignation steht sondern durchaus auch ein Hoffnungsschimmer wartet.  Liebe  ist nichts für Schwache,  nur die Starken überleben. Dieser Spin gibt dem Album eine interessante Tiefe und Dimension - kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei lediglich um ein solides, aber zu keinem Zeitpunkt großartiges Werk handelt.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

SKID ROW - THE GANG´S ALL HERE

 

Credit Bild: © earMusic Edel
Obwohl sie zu den talentiertesten Bands des Genres zählten, kann man bei den Hard Rockern von Skid Row nun wirklich nicht von einer steten Karriere sprechen: Zwar wurde ihr Debüt-Album mit Platin ausgezeichnet, doch hatten sie gleichzeitig das Pech, genau Ende der Achtziger den Durchbruch zu schaffen. Also just in jenem Moment, in dem sich im weit entfernten Seattle die Grunge-Welle auftürme die räudigem Rock, wie ihn Skid Row spielten, einen deutlichen Dämpfer verpassen sollte.

Zwar wirkte die Gruppe  - um das den Band-Sound bestimmende Trio Sebastian Bach an den Vocals und Scotti Hill und Dave "Snake" Sabo - mit ihrem Hard Rock der "harder" war, als bei so manchem Konkurrenten auch in den  Neunzigern nicht deplatziert, als viele Zeitgenossen aus der Sleaze-und Heavy-Szene den "elegantly wasted"  Glam Style ablegten und  Jeans und Holzfällerhemden trugen. Doch nach dem brutal-guten "Slave To the Grind"  - eine der großen Platten dieser Zeit  - war die Luft draußen. Was folgten waren Krisen, der Ausstieg Bachs, weitere Besetzungswechsel und Pausen - lange Pausen.  Auch das das letzte Studioalbum liegt geschlagene 16 Jahre zurück.

Das Comeback-Album "The Gangs All Here" - ein Plattentitel ebenso wie ein Schlachtruf  - ist daher durchaus eine Überraschung. Mit einem Werk dieses Kalibers hatten wohl die wenigsten gerechnet.
Vom Heavy-Spezialisten Nick Raskulinecz  in Nashville, Tennessee produziert knüpft das Werk quasi bei "Slave To The Grind" an und vereint so gut wie alle Signatures dieser Band. Einerseits hört man dass hier Routiniers und Veteranen am Werk sind, andererseits hat dieses Album nicht viel weniger ungestüme, aggressive Energie als ihre Frühwerke.

Den Songs mag es manchmal an Abwechslung fehlen, doch gerade Hill und Sabo spielen als hätte es die lange Pause nie gegeben - oder sie sind gerade deshalb extra hungrig. Ihre bedrohlichen Riffs, virtuosen Soli und der stete Hang zum melodischen Hook machen "The Gang´s All Here" jedenfalls zu einer der Hard Rock Überraschungen des Jahres.

Credit Bild: © Jenny Risher    earMusic Edel



Donnerstag, 8. Dezember 2022

STATUS QUO - QUO´ING IN: The Best Of The Noughties

Credit Bild: © earMusic Edel
Eine Greatest Hits-CD von Status Quo ist per se nichts Seltenes oder gar Außergewöhnliches. Eine lange Schlange an diversen oft durchaus gut kuratierten  Retrospektiv-Releases beleuchtete über die Jahre hinweg das an Hits nicht arme Schaffen der britischen Boogie Rocker. Die neueste Compilation macht dann dennoch etwa anders - denn sie legt den Fokus auf die jüngere Vergangenheit der Band. Ein „Best Of The Noughties“  wie uns der Titel verrät. Wobei der Begriff „Noughties“ durchaus sehr frei interpretiert wird, findet man hier doch auch Songs vom 1996er Album „Dont Stop“. Von gelungenen Variationen des bewährten Dampframmen-Shuffle-Konzepts über eine Beach Boys-Kollaboration bei „Fun Fun Fun“ - auch nach den Seventies-Großtaten und dem 80er-Hit "In The Army Now" zählten Quo zu den beständigsten und verlässlichsten Fixgrößen im Musikbiz, die ihre Fangemeinde mit konstant soliden Platten versorgte. 

Die Triple Disc Edition des jüngsten Best Of erscheint im dicken Digipak und umfasst 45 Tracks.CD 1 „Quo´Ing In“ enthält einen Song im neue 2022er Mix („Backbone“ vom gleichnamigen Album) und einen Querschnitt aus zehn Alben von Mitte der Neunziger bis 2019. CD 2 „Quo´Ing Out“ besteht großteils aus 2022 neu eingespielten Klassikern wie „Caroline“ oder – natürlich – „Rockin´ All Over The World“ sowie diversen bislang nur als Single oder auf Limited Editions erhältlichen Tracks. Die finale Disc im Bunde . „Quo´Ing Live“ umfasst dann zehn während der 2008er „In Search Of The Fourth Chord“-Tour entstandene Konzertaufnahmen die bislang unveröffentlicht waren und ebenso 2022 neu abgemischt wurden. 

Auf den ersten Blick mag die Zeit ab Mitte der Neunziger nicht gerade die Periode sein, die einem als Erstes einfällt wenn man an Quo denkt. Doch auch diese Zeit hatte ihre Highlights – und gar nicht wenige, wie „Quo´ing“ – gerade in der 3 CD Deluxe Edition - beweist.

Credit Bild: ©Tina Korhonen  earMusic Edel

Mittwoch, 7. Dezember 2022

JOHN WILLHEIM - WAR OF WHISPERS: Inside the CIA’s Secret War

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books
Als erster sogenannter „Fernsehkrieg“ und aufgrund zahlreicher filmischer Auseinandersetzungen mit der Dschungelhölle ist der Vietnamkrieg tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Dass parallel dazu ein weiterer Konflikt im benachbarten Laos tobte, wissen indes nur wenige. Ein Umstand, der alles andere als verwunderlich ist, handelte es sich dabei doch um die größte Geheimoperation der CIA bis zum heutigen Tag.50 Jahre nachdem eine Guerilla-Armee von Hmong-Stammesangehörigen die von den kommunistischen Nordvietnamesen unterstützten Pathet Lao bekämpfte, erscheint mit dem Bildband „War Of Whispers“  nun ein außergewöhnlicher Augenzeugenbericht dieses beinahe in Vergessenheit geratenen Stellvertreterkriegs. Nun mag sich mancher Leser angesichts der uns heute vertrauten Gleichzeitigkeit und Omnipräsenz diverser offizieller und inoffizieller News-Kanäle die Frage stellen, wie es möglich war einen ganzen Krieg geheim zu halten. Einerseits ist die Informationsgeschwindigkeit heute eine völlig andere, andererseits tat die CIA alles dafür, dass nichts von den Geschehnissen in Laos an die Öffentlichkeit drang. Totale Nachrichtensperre heiß die Devise - Journalisten, die den spärlichen und vagen Gerüchten über diesen Konflikt nachgehen wollten, wurden rigoros daran gehindert.

Lediglich eine Ausnahme gab es: John Willheim, damals frisch-gebackener CIA-Offizier und versierter Fotograf, wurde beauftragt, den Schattenkrieg zu dokumentieren - die Aufnahmen sollten  Zeugnisse für die Archive des Geheimdienstes bleiben. Dementsprechend wurden Willheim keine Einschränkungen auferlegt. Nur einige hochrangige amerikanische Geheimdienstler, wenige US-Kongressabgeordnete und der damalige Commander In Chief, Präsident Lyndon B. Johnson hatten Zugang zu seinem Material. In den darauffolgenden Jahrzehnten blieben diese fotografischen Dokumente fast vollständig unter Verschluss. 

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books
Die nun in „War Of Whispers“ zu sehenden Bilder zeigen sowohl einen beinahe banal wirkenden Alltag, hinter dessen scheinbarer Normalität jedoch das Grauen lauert als auch Impressionen, die so filmisch anmuten, als wäre man am Set von Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ gelandet. Auch wird man an Robert Capa und den „Falling Soldier“ erinnert, gerade bei Willheims Bildern während der Offensiven - der Fotograf inmitten der Kampfhandlungen, die Soldaten „frozen in time“. Diese Aufnahmen sind faszinierend und es haftet ihnen der Nimbus des Seltenen und Geheimnisvollen an. 

Insofern ist Willheims Werk ein interessantes Fotoprojekt, es ist jedoch kein gutes Buch für Leser, die sich über diesen wenig beleuchteten historischen Konflikt informieren möchten. Denn leider werden hier fast keine Hintergrundinformationen geliefert, selbst der Anhang nach dem Fototeil ist eher spärlich. Angesichts der Tatsache, dass Willheim damals live dabei war, ist dieses weitgehende Fehlen tiefergehender Erläuterungen und Insider-Infos Buch doch sehr auffallend. Dem Leser bleibt also nur die anderweitige Recherche. 

Credit Bild: ©John Willheim Hartmann Books
War Of Whispers, erschienen bei Hartmann Books, Hardcover 22 x 29,8 cm, 276 Seiten , ca. 175 Abbildungen, ISBN 978-3-96070-065-4

Dienstag, 6. Dezember 2022

ROCK CLASSICS Nr. 36: AC/DC

Credit Coverbild: © Rock Classics / Slam Media GMBH
2023 jährt sich die  Gründung von AC/DC zum 50. Mal. Dieses kommende Anniversary nahm das Team von Rock Classics zum  Anlass, um eines ihrer  Sonderhefte zu aktualisieren und neu aufzulegen  - die Updates umfassen umfangreichere Artikeln zu allen Studioalben, einen neuen Look  sowie ein zusätzliches Interview mit Angus Young und Brian Johnson zur letzten Platte  "Power Up" ( 2020).

Auf gut 114 Seiten wird dem Leser eine relativ detaillierte Retrospektive auf die Karriere der Band präsentiert, die  neben längeren Artikeln wie einem Bon Scott-Portrait oder einer Beleuchtung der musikalischen Haupteinflüsse der Gruppe auch Interviews, u.a. mit dem ersten Sänger der Gruppe Dave Evans oder Angus enthält. Der Einsteiger und Neuling hat hier ein Füllhorn an Infos und einen kompakten Überblick in Magazinform vor sich, der langjährige AC/DC-Fan wird die meisten Facts aber wohl schon kennen - da die Beiträge aber sehr lesenswert geschrieben sind und zudem von zahlreichen schönen Abbildungen illustriert werden, macht das letztlich gar nichts.

Als Bonus gibt es noch eine  CD "The Roots Of AC/DC" –zumindest wenn man das Heft online auf Mjusick.com ordert: auf der Disc finden sich natürlich keine Songs der Rocker aus Down Under sondern Tracks, die die Wurzeln der Band offenlegen: Songs, die Inspiration für die Gebrüder Young & Co. darstellten: Klassiker von Muddy Waters, den drei „Kings“ des Blues (B.B., Freddie und Albert King),  Rockabilly-Legende Carl Perkins oder Ike & Tina Turner.

Natürlich ist auch Chuck Berry mit dabei, mit der Hymne für alle Schüler „School Days“, das den harten Alltag junger Leute, die die Schulbank drücken müssen, auf den Punkt bringt und von AC/DC zu Bon Scott-Zeiten kongenial gecovert. Ebenfalls  auf der der CD vertreten ist ein weiterer von der Band gecoverter Blues-Klassiker  -  Big Joe Williams´ „Baby Please Don´t Go.

Die Disc ist im Gegensatz zu vielen anderen Bonus-CDs aus dem Magazinsektor, eine wirklich nette Beigabe , die schlüssig und clever zusammengestellt wurde. Somit ist auch diese Rock Classics-Ausgabe ein schönes Heft, das durch die vielen Fotos und die coole CD auch AC/DC-Veteranen und Langzeitfans Spaß machen dürfte und schlichtweg zum Schmökern einlädt.