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Bild: © Rob De Martin Sony Music
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Nachdem
der Boss im Sommer dieses Jahres mit „Western Stars“ bereits introspektiven California-Country
Sounds gefrönt hat, erscheint nun auch eine abendfüllende Musikdokumentation gleichen
Namens, in der die Entstehung dieses Albums nachgezeichnet wird. Der Streifen
ist zudem auch ein äußerst stimmungsvoller Konzertfilm, der Springsteen zeigt,
wie er mit seiner kompletten Band und Orchester in der imposanten Kulisse einer
über hundert Jahre alten Scheune die Lieder seiner jüngsten LP spielt.
Das
dazugehörige Soundtrack-Album umfasst alle Songs der Studio-Platte – diesmal
jedoch in Liveversionen sowie einen Bonustrack:
die Coverversion von Glen Campbells „Rhinestone Cowboy“. Im Grunde
hat man es also mit dem bereits bekannten Album zu tun, doch wer den Boss schätzt,
weiß auch, dass er ein ebenso guter
Album- wie Live-Musiker ist. So haben
die Einspielungen aus der Scheune ein ganz eigenes Flair, man könnte sagen die Arrangements
mit dem Live-Orchester wirken hier noch expansiver, atmen noch mehr das Vintage-Flair
der großen Aufnahmen aus den Sechzigern und Siebzigern.
Credit
Bild: © Rob De Martin Sony Music
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Während die CD im Player rotiert und die kernige Stimme des Mannes aus New Jersey in den melancholischen Streichern-Arrangements badet entstehen vor dem geistigen Auge des Zuhörers jedenfalls ganze Film-Szenen: ein gemächlich durch den Staub rollender Pickup-Truck, die schier endlos scheinende Straße ins Nirgendwo, das pulsierende Herz Amerikas, den Wilden Westen im Rückspiegel, die technisierte Zeit noch nicht ganz da, ein wilder Mustang, ….
Zwar ist
„Western Stars“ auch gut 4 Monate nach dem ursprünglichen Release kein
heimliches „Nebraska“ oder „Born To Run“- doch wer ruhige Americana-Exkurse
schätzt, für den evoziert Springsteen ebenjene stimmungsvollen Bilder, die
ebenso archaisch wie ikonisch anmuten.
Credit Coverbild: © Sony Music Rob De Martin |