Freitag, 10. Dezember 2021

GOV´T MULE - HEAVY LOAD BLUES

Credit Coverbild: © Fantasy Records / Concord / Universal Music
Das Blues-Genre bildete immer schon die Basis der Musik von Warren Haynes - ob bei den Allman Brothers, mit Gov´t Mule oder den vielen anderen Projekten und unzähligen Gastspots des “Hardest Working Man in Jam Rock”. Die blaue Note, sie hat diesen begnadeten Stilisten aus North Carolina seit seiner Jugend nie losgelassen. Der klassische Blues aus dem Süden der USA und die teils psychedelische Reimagination durch Bands einer neuen Genreration inspirierten ihn seinen „formative years“ und wurden zum  Katalysator für seine eigene musikalische Laufbahn. Insofern kann man bei „Heavy Load Blues“ also nicht direkt von einem „back to the roots“-Platte sprechen.

Es  ist jedoch tatsächlich das erste dezidierte Blues-Album von Haynes und seiner Band Gov´t Mule, die hier Klassiker von Junior Wells, Elmore James oder Howlin´ Wolf einspielen sowie Eigenkompositionen präsentieren, die alles eines gemeinsam haben: den roten (bzw. in diesem Fall wohl eher blauen) Faden, der tief hineinführt ins Delta und in die großen städtischen Epizentren des Blues. Was besonders auffällt: der Band, dem Produzenten und den Toningenieuren gelang es den Ambience Sound alter Blues-Platten einzufangen. Es ist ein Klang, der sich wohl m besten mit den Adjektiven „warm“ und „dunkel“ beschreiben lässt. Statt dem Bombast der Rock Stage gibt es hier ein geradezu intimes Blues Club und Studio-Feeling mit verhallten Vocals und teils „kleinerem Besteck“ in Sachen Amps.  

Das in pandemischen Zeiten entstandene Album „Heavy Load Blues“ hält für den Zuhörer - und das ist keinesfalls negativ zu verstehen  - keine Überraschungen bereit. Vielmehr bietet es genau das, was man erwarten konnte wenn eine Band vom Kaliber Gov´t Mules eine Blues-LP ankündigt. Hier hört man Virtuosen, die zwar den Coverversionen nicht unbedingt neue Nuancen abgewinnen, allerdings ein vor allem atmosphärisch dichtes Album geschaffen haben. Ein  Genre-Highlights dieses Jahres.

Credit Bild: © Jay Sansone