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Entstanden ist es quasi im Home Office bzw. großteils im jeweiligen Home Studio der Musiker. Und obwohl die allermeisten späteren Rock Heroen mit Cover-Versionen begonnen haben, liegt die Neuinterpretation der Songs anderer Künstler besonders tief in der DNA dieser Band. Man erinnere sich etwa an die die genialischen Coverversionen von Neil Diamonds „Kentucky Woman“, Little Richards „Lucille“ oder natürlich „Hush“. Letzterer zählt zu den Evergreens und Rock-Klassikern - stammt im Original aber gar nicht von Deep Purple (wenngleich die Briten fraglos die ultimative Version eingespielt haben) sondern wurde vom Songwriter Joe South für den Sänger Billy Joe Royal geschrieben.
2021 geht es für Purple jedenfalls zurück zu ihren Wurzeln und jenen Künstlern, die sie einst inspirierten. Die Song-Auswahl reicht dabei von Arthur Lees „7 and 7 Is“ über Creams „White Room“ und Fleetwood Macs „Oh Well“ hin zum Rock N´ Roll von Huey „Piano“ Smith und seinem „Rockin´ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu“ - ein Titel, der in der heutigen Zeit natürlich originell ironisch anmutet, allerding keinesfalls eine aktuelle musikalische Bestandsaufnahme der pandemischen Situation darstellt, sondern aus den Fünfzigern stammt, einer Zeit, in der sich nur das Fieber einer neuen Jugend-Musik ausbreitete.. Das Album endet schließlich in einer Medley-Orgie in der Freddie Kings „Going Down“ in Booker Ts „Green Onions“ schmilzt und „Hot´Lanta“ der Allman Brothers langsam in „Dazed And Confused“ (Led Zeppelin) übergeht.
Ganz so zu Eigen wie das zuvor erwähnte „Hush“ machen sich Deep Purple zwar keinen der Songs auf „Turning To Crime“, doch präsentiert sich die Band auf diesem lässigen „Back To The Roots“-Ausflug dennoch in bestechender Form. Dass durch die Auswahl von Fremdkompositionen die schere Bürde wegfällt, neue Songs „from scratch“ kreieren zu müssen, die danach mit Klassikern der Marke „Highway Star“ oder „Speed King“ mithalten können, gereicht dem Album überdies zum Vorteil.