Credit Coverbild: Eagle Rock Entertainment/Eagle Vision/EDEL |
Ungeachtet all dessen ist „Slowhand At 70“ klassisches Understatement
pur: Es gib keine speziellen Stargäste, der Fokus liegt allein auf EC und seiner aktuellen Band. Clapton nimmt sich auch
sehr zurück, überlässt an einer Stelle - dem Cover von „You Are So
Beautiful“, eindeutig ein Tribute an den verstorbenen Freund Joe Cocker
- gar Paul Carrack an der Orgel fast das ganze Scheinwerferlicht.
Gerade mal Claptons Gitarre, diesmal nicht schwarz oder
grau, sondern in Sunburst kann man als Referenz auf seine legendäre Derek And The
Dominos Fender „Brownie“ deuten.
Auch die Setlist kommt ohne große Überraschungen aus und
erweist sich vielmehr als prototypisch
für die meisten EC-Live-Konzerte der letzten Jahre:
Tracklist:
Somebody´s Knockin´On My Door
Key To The HighwayTell The Truth
Pretending
Hoochie Coochie Man
You Are So Beautiful
Can´t Find My Way Home
I Shot The Sheriff
Drifin´Blues
Nobody Knows You When You´re Down And Out
Tears In Heaven
Layla
Let It Rain
Wondeful Tonight
Crossroads
Cocaine
High Time We Went
Die Songauswahl ist - abgesehen von der Yardbirds- und
Bluesbreakers-Phase - mit „Blind Faith“-,„Derek And The Dominos“-, 70s und
80s-Material zwar durchaus karriereumspannend - gerade bei so einem
Jubiläumskonzert vermisst man sich jedoch z.B. "Layla" in der elektrischen Version und Klassiker wie „White
Room“, „Sunshine Of Your Love“ oder selten gespieltes wie „Tulsa Time“.
Die Blu Ray selbst kann man hingegen getrost als Referenz
für ein ausgezeichnetes HD-Erlebnis nehmen: Gestochen scharfes Bild ist man ja
gewohnt, Konzertmitschnitte wie „Slowhand At 70“ verdeutlichen dann aber doch noch
einmal was in dem 1080p-Medium drinstecken kann:
Transparenter und detailreicher Klang; satte Farben - die
traumhafte Venue und die extrem atmosphärische Lichtshow, die die Royal Albert
Hall in ein beinahe gespenstisches Licht taucht, wird perfekt und äußert plastisch
transportiert - was durch die unaufgeregte Kameraarbeit, die sich Musik anpasst
noch verstärkt wird.„Slowhand At 70“ ist fraglos ein schönes Konzertdokument, das der Fan braucht - gleichzeitig kann man sich nicht es Eindruckes erwehren, dass gerade bei so einem Anlass auch eine ganz andere Zelebration der Karriere Claptons drin gewesen wäre.