Mittwoch, 20. April 2016

CHRIS ISAAK - FIRST COMES THE NIGHT


Credit Coverbild: Warner/Vanguard Records/Wicked Game Records/Rhino UK
Auf seinem ersten Album seit sechs Jahren pflegt Chris Isaak routiniert seinen bereits in den Achtzigern etablierten Sound - und legt damit eine der schönsten Platten des bisherigen Jahres vor.

Das Album beginnt zunächst  recht ruhig mit dem titelgebenden Song „First Comes The Night“ - ein durchaus atmosphärischer und solider, allerdings nicht wirklich aufregender Opener. Doch schon ab dem zweiten Track wird die Platte immer besser.
Isaaks Trademarks sind alle vorhanden, der 59-jährige Kalifornier verzichtet auf Experimente und bleibt seinem Stil treu: die in Reverb gebadeten Gitarren, die twangigen Riffs, die Balance zwischen tief empfundener Melancholie und Hochgefühl, zwischen Late 50s/Early 60s Elvis-Style Rock N´ Roll und Roy Orbison-Balladen.
Hinzu kommen auch recht deutliche, reine Country-Einflüsse und natürlich Isaaks samtweiche Stimme,  der man letztlich keine „Abnutzung“ oder Alterserscheinungen anmerkt  - nach wie vor unglaublich klar sowohl in den hohen wie in den tieferen Lagen,  mit diesem gewissen melancholischen Twang, der sowohl in den das Album dominierenden Balladen als auch in Up Tempo-Nummern wie „Insects“ glänzt.

Einerseits mag „First Comes The Night“ keine neuen Mega-Hits a la  „Wicked Game“ beinhalten - andererseits findet sich auf Isaaks 13. Studioalbum auch kein richtig schlechter Song. Isaak-Fans sollten unbedingt die Deluxe-Version von „First Comes The Night“ checken-
denn in dieser Version wird das Album beträchtlich erweitert - und zwar um gleich 5 Songs, die alles andere als Outtakes sind sondern den übrigen 12 Tracks in nichts nachstehen und den positiven Eindruck, den diese Platte auch nach mehrmaligem Hören hinterlässt, nur verstärken.

 „First Comes The Night“ bietet dem Zuhörer zwar keine wirklichen Überraschungen - aber das muss es letztlich auch nicht. Isaak hat seine Nische immerhin schon vor Jahrzehnten gefunden und ist heute einer der wenigen Vertreter eines in dieser Qualität gespielten puristischen Rock N´ Rolls - so ist seine 12. Studioplatte Classic-Issak mit der vertonten Schönheit gebrochener Herzen in einem Ozean von Reverb.