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Credit Coverbild: © Red Bull Records |
Das Plattencover wird neben dem Sensenmann von pudrigem Rosa dominiert, die Gitarren riffen zwar heavy, manchmal kurz vorm Djent, ohne dass es dabei je sinister wird. Lyrisch steht hier Lebensbejahung statt Nihilismus im Vordergrund - also Happy Metal mit positiver Botschaft, oder auch: Urschrei-Selbsttherapie. Denn jene Message - man könnte es aufgrund der für den Metalcore typischen Schreianfälle in der vokalen Darbietung auch als aggressive Fröhlichkeit interpretieren - hat einen ernsten Hintergrund. Frontman Caleb Shomo kämpft seit langem mit Depressionen und anderen Mental Health-Problemen, auf „The Surface“ beschreibt er seinen Weg heraus aus dem finsteren Loch hin zu einem positiveren Selbstbild.
Beartooth sind zwar beim 2007 von Didi Mateschitz gegründeten
und was den Artist Roster anbelangt, sehr hippen Red Bull Records Label unter Vertrag,
doch trotz dieser Österreich-Komponente ist
die Band hierzulande noch etwas weniger bekannt. In der Szene sind die
Amerikaner allerdings längst kein Geheimtipp mehr: 800.000 verkaufte
Platten, Milliarden von Streams, mehrere Award-Auszeichnungen,
die Spitze der Billboard Mainstream Rock & US Active Rock Radio-Charts und
dann auch noch eine zweimonatige Co-Headlining Tour mit Trivium zeigen dass
diese Band offenbar einen Nerv trifft.
Trotz einiger groovender, guter Riffs ist „The Surface“ - wieder mitunter typisch für den Metalcore - nicht gerade ein Wunderwerk an Abwechslung und Ideenreichtum, weshalb sich schon nach wenigen Nummern Ermüdung einstellt. Die in den Songtexten behandelten Themen unserer Zeit werden wohl dennoch auf Resonanz bei der geneigten Hörerschaft treffen und der kontemporäre Formatradio-freundliche Sound mit poppigen Elementen hat sowohl mehr Mainstream-Appeal als die Vorgängerscheiben aus dem Hause Beartooth als auch das Potential die beachtliche Fanschar noch zu erweitern.