Credit Bild: © Sebastião Salgado
|
Nicht nur den Verhüllungskünstler Christo kann man demnächst "in person" treffen, sondern auch den "Welt-Chronisten" unter den Fotografen, Sebastião Salgado, den
heurigen Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels.
Dieser stellt auf der Frankfurter Buchmesse seinen neuen Bildband über den großen brasilianischen Goldrausch vor. Und dieser ist "Salgado Pur" - mit archaischen, monochromen Aufnahmen die an eine Tradition anknüpfen, die im 20. Jahrhundert von Meistern wie Edward Weston, Brassaï, Robert Capa oder Henri Cartier-Bresson begründet worden war.
Die Hintergrundstory zu diesem Projekt liest sich dabei wie ein Abenteuerroman. Wir befinden uns in Brasilien in den späten Siebzigern:
Nachdem
man in einem der Flüsse der Gegend um die Serra Pelada Gold gefunden hat, bricht eine regelrechte Hysterie aus: Utopische Sehnsüchte nach dem legendären Goldland El
Dorado werden wach. Die totale Ausbeutung ds Bodens und der Arbeitskräfte ist die
Folge. Ein Jahrzehnt lang war
Serra Pelada die weltgrößte
Freiluftgoldmine, in der rund 50.000 Goldgräber unter extremen, unmenschlichen Bedingungen arbeiteten. Heute ist Brasiliens Goldrausch
Geschichte
– ein Kapitel der Landeshistorie, das jedoch in den wuchtigen Bildern Salgados weiterlebt.
Der fragte sich geradezu philosophisch: „Was hat dieses leblose gelbe Metall nur an sich, dass es die
Menschen dazu bringt, ihre Heimat zu verlassen, all ihre Habe zu verkaufen und
einen ganzen Kontinent zu durchqueren,
um ihr Leben, ihre Knochen und ihre Gesundheit für einen Traum aufs Spiel zu
setzen?"
Seine Bilder können darauf zwar keine Antwort geben, sie dokumentieren jedoch was Gold bzw. die Gier nach ihm mit Menschen machen kann
WANN ?