Freitag, 2. August 2019

ADRIANO BATOLBA TRIO – How Much Does It Cost, If It’s Free?


Credit Bild: © Charlie Spieker
Wenn es um Rockabilly aus deutschen Landen geht ist Gitarrist und Produzent André Tolba aka Adriano Batolba seit vielen Jahren die erste Adresse. Egal ob mit seinen eigenen Bandprojekten, Dick Brave & The Backbeats, Peter Kraus, Boppin B. oder den Baseballs – der Mann mit der charakteristischen moosgrünen Gretsch-Gitarre twangt bei allen, die im Nahebereich der einst in Memphis, Tennessee von Sam Philips auf Tape gebannten Musik werken. Assoziationen zu der absoluten Ikone des neo-traditionalistischen Rockabilly, Brian Setzer, werden da nicht von ungefähr wach, nicht zuletzt weil Batolba zwischenzeitlich auch mit großem Orchester musizierte. Auch sein neuestes, in Kürze erscheinendes  Studio-Album „How Much Does It Cost, If It’s Free?“ gemahnt an die Urzeit des Genres und erinnert mit seiner puristischen Beschränkung  auf Stimme, Gitarre, Doublebass und Dumkit immer wieder  an die setzer´schen „back to the roots“-Ausflüge bei „Rockabilly Riot“.

Was neben Batolbas lockerer Virtuosität besonders auffällt, ist vor allem wie authentisch dieses Album klingt. Sein edler Sound ist die pure „Werbung“ für mit Filtertron-Tonabnehmern ausgestattete Gitarren, seine Licks sind voll von Southern-Flavour – egal ob beim Chuck Berry-Shuffle oder beim boppigen Travis-Picking. Hochkarätige Gäste wie  die texanische Sängerin Patricia Vonne (Schwester von Kultregisseur Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“)), Brit-Rocker Darrel Higham oder das im Gospel versierte All-Girl-Trio „The Silverettes“ unterstützen Batolba bei einer Platte, die zwar zu keiner Zeit das Rad neu erfindet aber selten die Beine des Zuhörers still stehen lässt.  
„How Much Does It Cost, If It’s Free?“ ist das Werk eines Veteranen der sich seine Leidenschaft erhalten hat und wird so zu einem der schmissigeren und hörenswerteren traditionellen ´Billy-Alben der letzten Zeit.
Credit Coverbild: © ToBaGo Records/Rough Trade