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Coverbild: © Ross Halfin Rock Classics/SLAM Media GmbH |
Wäre diese
16. Ausgabe der „Rock Classics“ Reihe des Slam Zines im letzten Jahr
erschienen, sie wäre für den Leser vor allem eine wehmütige Retrospektive auf
jene Band gewesen, die als letzte ihrer Art im Mainstream Fuß fassen konnte, an
ihrem Zenith jedoch die Selbstzerstörung dem stadienfüllenden Triumph vorzog.
Heuer ist
jedoch alles anders - was knapp 2 Jahrzehnte als unvereinbar galt, fand sich nun
doch wieder zusammen - und wenngleich die Guns N´ Roses - Reunion aufgrund des
Fehlens einiger Ex-Bandmitglieder - Izzy Stradlin, Steven Adler, Matt Sorum und
Gilby Clarke - nicht ganz komplett ausfiel -
dass der Hutmeister Slash und Duff McKagan wieder mit Axl auf der Bühne
stehen, ist doch eine kleine Sensation - zu der mit der aktuellen Rock Classics
auch die passende Begleitlektüre erscheint.
Das Heft
ist eine liebevolle Rückschau auf den musikalischen Werdegang der einstigen „most
dangerous Band in the world“. Die Musiker werden ausführlich porträtiert und
ihre Projekte abseits der Guns beleuchtet. Die Diskographie wird evaluiert und
man findet Essays zu Epoche machenden Alben wie „Appetite for Destruction“ oder
auch ein Slash-Interview. Besonders
gelungen ist ein kleiner Reiseführer durch Los Angeles („L.A. is my Lady“) für Freunde
der Sleaze-Rock Reise geht es ins Whisky, ins Rainbow oder auch zum Hell House,
in dem die Band einst...ähem...wohnte...
Auch die weniger
rühmliche Phase nach dem Ausstieg beinahe aller Bandmembers wird nicht
ausgespart - diese ist zwar weniger interessant, gehört aber letztlich auch zur
Geschichte der Band. Sehr schön ist auch
die für diese Heft-Reihe obligatorische Bonus Disc - die weit über die übliche
Beigabe von hinausgeht, denn die CD „The Roots Of Guns N´ Roses vereint 5 ungeschliffene
Songs von Hollywood Rose, jener Band, die neben den L.A. Guns quasi die andere
Hälfte von G N´R darstellte - eine schöne
Rarität.
Wer die
Gunners erst unlängst für sich entdeckt hat, erhält mit dieser „Rock Classics“-Nummer
einen Craskurs, um zu ergründen, warum
die kleine Band aus L.A. so erfolgreich werden konnte. Wer seit Jahrzehnten G
N´R-Fan ist, kennt zwar die viele Fakten bereits, findet jedoch in dem attraktiv gestalteten und mit zahlreichen
tollen Fotos gespickten Heft sehr viel Stoff zum Schmökern.