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Coverbild: © EDEL earmusic
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Auf einem
verschlungenen, an ein mystisches Zeichen gemahnenden Pfad bahnt sich das Schiff
auf dem Cover des neuesten Deep Purple-Albums seinen Weg durchs ewige Eis.
Nach dem
Anhören der 10 neuen Tracks könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass der
Eisbrecher direkten Kurs in die glorreiche Vergangenheit der Hard Rock-Heroen
gesetzt hat.
Die
Reminiszenzen sind offensichtlich: Denn „inFinite“ klingt so sehr nach „vintage
purple“ wie schon länger keine Platte der Mannen um Ian Gillan, Roger Glover
und Ian Paice, den verbleibenden Mitgliedern der stärksten Inkarnation der britischen
Legenden. Im Inneren des Digipaks der Deluxe Edition gibt es dann auch noch die
Gesichter der Band als Mount Rushmore-artiges Eisberg-Monument wie bei „In Rock“. An diesen Klassiker oder an Großtaten
wie „Machine Head“ oder „Fireball“ kann zwar auch diese jüngste Deep Purple-Scheibe,
wenig überraschend, nicht heranreichen – was aber in diesem Fall
gar nicht weiter schlimm ist.
Denn Purple
zelebrieren hier den ihnen eigenen, unverwechselbaren Sound, mit überdurchschnittlich
guten Songs, die stets an die Late Sixties und Early Seventies gemahnen. Ein
„Speed King“ mit halsbrecherischen Tempiwechseln oder ein auf den kosmischen Gitarren-Klimax
zusteuernder „Highway Star“ ist auf „inFinite“ nicht vertreten , doch unter den
neuen, vorwiegend im midtempo-Bereich angesiedelten Groovern findet sich
einfach kein richtig schwaches Stück. Besonders genial ist das Cover des Doors-Stampfers
„Roadhouse Blues“, eine Version, die so dermaßen gut ist, dass man Lust auf ein ganzes Roots-Album
mit den Influences der Band bekommt.
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Bild: © Jim Rakete EDEL earmusic
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Die Deluxe
Version von Infinite enthält noch die spielfilmlange Dokumentation „From Here
To Infinite“, die nicht nur für Hardcore-Fans äußerst sehenswert ist.
Der
abendfüllende Film setzt sich einerseits mit dem Phänomen der Kultband
auseinander, (und lässt z.B. auch überraschende Gäste wie Gitarrenvirtuose Joe
Satriani zur Wort kommen (der ja kurzfristig bei DP spielte)) und dokumentiert
andererseits die Entstehungsgeschichte des neuen Albums – mit hautnahen Einblick
in die Studio-Aufnahmen.
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Bild: © Jim Rakete EDEL earmusic
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Bleibt am
Schluss noch die Frage, ob das jetzt ein Farewell-Album ist oder nicht ?
Die
speziell Schreibweise des mehrdeutigen Titels „inFinite“ weist auf
„Unendlichkeit“ und „Endlichkeit“
gleichermaßen hin. Wenn es sich tatsächlich um einen Schlussstrich handeln
sollte, verabschieden sich Purple jedenfalls mit einem richtig guten Old
School-Hard Rock-Album.