Montag, 30. Januar 2017

DOYLE BRAMHALL II - RICH MAN

Credit Coverbild: © Concord Records   in-akustik
15 Jahre sind seit dem letzten Soloalbum von Gitarrist und Singer/Songwriter
Doyle Bramhall II ins Land gezogen - „Rich Man“ gleicht nun einer persönlichen Bilanz über diese Zeit, in der sowohl privat wie auch in der Karriere des Texaners, der  lange an der Seite von Mr. Slowhand Eric Clapton unterwegs war, viel passiert ist.
Am besten kann Bramhalls neues Werk als musikalische Reise definiert werden - ein eklektischer Trip durch unterschiedliche Länder und musikalische Genres. Was auch insofern passend ist, als dass der Musiker auf „Rich Man“ neben dem Tod seines Vaters  auch seine Reisen von Indien bis Afrika reflektiert. Die Songs sind geheimnisvoll, atmosphärisch dicht, tendenziell langsam oder im schweren Midtempo angesiedelt und dabei stets unterschwellig brodelnd. Das Verschmelzen unterschiedlicher Stilistiken - von Blues Rock, Funk, Soul bis zu Weltmusik  und das experimentieren mit diesen Eiflüssen bildet das Herzstück eines Albums, bei dem Bramhall mit beeindruckender Mühelosigkeit den Link zwischen tiefstem Delta Blues und indischen und arabischen Sounds findet.

Credit Bild:  © Danny Clinch    Concord Records  in-akustik
Ohne jeglichen vordergründigen Einsatz psychedelischer Effekte schafft diese Mischung eine betörende Atmosphäre - die einerseits die klebrige Hitze im Mississippi Delta sowie die flirrende Luft der Sahara evoziert. Besonderes in Stücken wie „Saharan Crossing“ (nomen est omen) und „The Samanas“  erreicht Bramhall immer wieder Momente, die man beinahe als  meditativ bezeichnen kann.
Dominiert wird „Rich Man“ von Bramhalls erdigem Gitarrensound - der mal verziert durch waberndes Uni-Vibe oder grollende Fuzz-Töne immer wieder an Jimi Hendrix und generell die Schule der Sechziger Heroen gemahnt - da ist es dann konsequent, dass ganz am Schluss ein Cover von Hendrix´“ Hear My Train-A-Comin´“ steht. Bramhall spielt hier sicher eine der besten Interpretation dieses Stücks ein und liefert den passenden Schlusspunkt eines gelungenen old school Albums, auf das man sich als Zuhörer allerdings auch einlassen muss.

Credit Bild:  © Danny Clinch    Concord Records  in-akustik