Dienstag, 20. Dezember 2016

Oh Yes We Can Love - A History Of Glam Rock

Credit Coverbild: © Universal Music
"Not your average boxset"
Glam das bleibt in seinen unterschiedlichsten Formen ein wesentlicher Bestandteil und durchaus kontemporärer Trend in der Popkultur: Ob als Bezugspunkt für Retro Rocker, Teil von Ausstellungen oder Retrospektiven - oder als scheinbar für jede Saison gültige Inspiration in der Fashion-Welt von Paris bis Mailand. Der musikalischen Seite des exaltierten Glam-Phänomens widmet sich das aufwändige Boxset "Oh Yes We Can Love - A History Of Glam Rock"(Universal) und stellt eine interessante Retrospektive auf dieses außergewöhnliche und langlebige Genre dar.
Die Songauswahl ist dabei äußerst eklektisch:
Zum Einen wird ein interessanter Bogen von den ganz frühen Einflüssen des Genres - quasi der Proto Glam Rock zu der 70er Hochphase geschlagen: Von Chuck Berry, Holwin´ Wolf (!) oder Vince Taylor  hin zu Bolan, Bowie oder Sweet

Doch „Oh Yes We Can Love“ geht noch weiter und verfolgt die Spur des Sternenstaub Glitters bis in die 2000er.Generell wird der Glam- Begriff wird bei diesem Set recht weit gefasst und mitunter frei interpretiert: So gibt es dann auch recht kuriose Picks wie die Ramones oder Judas Priest - die ja eher zu den weniger Glam-inspirieren Metal Band zählen - in der Tracklist. Dass sie mit einer solchen Auswahl durchaus anecken werden, ist den Machern bewusst. Manche Auswahl ist offenbar sehr bewusst am äußeren Rand des Genres bzw,, schon weit abseits davon angesiedelt. Umso mehr fällt dadurch allerdings auf dass die Phase des L.A. Hair bzw Glam Metal der 80er  - den legitimen Nachkommen des britischen Glam Rocks, der in den USA nie in dem Maße abhob wie in Europa - ausgespart wird.
Dennoch: "Oh Yes We Can Love" ist eine interessante Compilation---die insbesondere aufgrund ihrer exzentrisch-eklektischen Songauswahl und der tollen Aufmachung (Box mit reich bebildertem Buch) zu gefallen weiß.  Zumal die Hör- Experience von Disc 1 an fraglos spannend bleibt.