Mittwoch, 21. Dezember 2016

MIREILLE MATHIEU ENNIO MORRICONE


Credit Coverbild: © Sony Music Abilène Disc
Auf der einen Seite der italienische  Maestro Ennio Morricone - der Schöpfer unvergesslicher Soundtracks, der die Art wie der Wilde Westen klingt mit seinen Scores für Sergio Leones Spaghetti Western neu definierte. Auf der anderen Seite die französische Sängerin Mireille Mathieu, die seit den Sixties sowohl im Genre des Chanson wie im Schlager verweilt. Zwei Welten, die eigentlich unvereinbar scheinen - doch halt, da war etwas:

Im Jahr 1974 nahm Matthieu nämlich  zusammen mit dem römischen Komponisten gleich ein ganzes Album auf - bei dem der Spatz von Avignon sowohl von Morricone eigens für sie komponierte Stücke sowie Filmkompositionen Morricones auf französisch einsang bzw. über die Instrumentalstücke sang. Dieses Album fällt eindeutig unter die Kategorie verschollene Werke der Musikgeschichte - eine schwer zu bekommende Rarität - die allerdings jetzt mit ein paar das ursprüngliche Release erweiternden Bonus Tracks neu aufgelegt wurde: Die Reissue ist schön gemacht, kommt im Digipak mit Booklet - u.a. mit einem Foto mit Seltenheitswert: Morricone zusammen mit Mathieu und Meisterregisseur Leone.
Wer die französische Sängerin nur aus Volksmusik-Sendungen oder von Samstag-Abend bei Carmen Nebel kennt wird sich unter Umständen über diese CD wundern. Wer Morricone nur von seinen Scores kennt, wohl ebenso. So hält dieses Kleinod von einem Album eventuell für beide Seiten - Soundtrack-Aficionados und Mathieu-Anhänger - eine Überraschung bereit. Mathieu hat ja wirklich eine tolle Stimme - die allerdings im Chanson-Kontext besser passt, als bei den dermatischen Morricone-Kompositionen - denn fest steht dass etwa das Original- Thema von „Spiel Mir das Lied vom Tod“ (mit dem genialen wortlosen Sopran von Opernsängerin Edda Dell´Orso) wesentlich besser war als die „Song“-Version auf diesem Album. "Mireille Matthieu Ennio Morricone" ist trotzdem ein Album mit Seltenheitswert, das vor allem für Morricone- Komplettisten und Sammler interessant sein dürfe.