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Coverbild: © Edel Germany GmbH Earbooks
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Dass der italienische
Komponist Ennio Morricone bei der
diesjährigen Oscar-Verleihung mit einem „regulären“ Oscar - für seinen
unglaublich dichten Score zu Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“- ausgezeichnet
wurde war zum einen mehr als verdient - der Soundtrack zum Schneewestern war
fraglos der beste dieses Jahrgangs - und andererseits längst überfällig. Immerhin
hätte der Maestro allerspätestens in den Sechzigern für seine progressive Amalgamation von E-und U-Musik und seinen
ikonischen Score zu Sergio Leones Italowestern-Epos „Spiel mir das Lied vom
Tod“ einen Goldjungen bekommen müssen.
Doch obwohl
Morricone auch in den folgenden Jahrzehnten zu den vielbeschäftigten Männer
seiner Zunft gehörte und einen Score nach dem anderen komponierte, bekam der Maestro „nur“ einen goldene Statuette für sein
Lebenswerk von der Academy verleihen - jedoch nie einen Award für seine Arbeit
an einem speziellen Film. Dass es in den vergangene Jahren dafür mehr als genug
Anlässe gegeben hätte, zeigt auch wieder das „earbook“ über den großen Komponisten.
Der Band ist eine umfangreiche Retrospektive auf über 5 Jahrzehnte in denen
Morricone E- und U-Musik verband, das Geräusch einem Instrument gleich einsetzte
und damit Soundtracks schuf, die zum Kult geworden sind.
Das den
earbooks zugrunde liegende Konzept ist quasi "Bücher zum Hören". Die Releases
dieser Reihe sind Bildbände mit CDs - durch diese Kombination von ansprechend
gestaltetem „coffee table“-Band und Musik kann man während des Schmökerns eine
Disc im Player rotieren lassen und in
die Welt Morricones eintauchen. Das Buch
im stylish-dezenten Retro- Design bietet auf über 130 Seiten einen Überblick
über die Karriere des Maestros mit zahlreichen Filmstills, Plakaten etc. Aufnahmen
wie die Closeups der Augen von Clint Eastwood, Eli Wallach und Lee Van Cleef
aus „The Good, The Bad And The Ugly“ lassen einen - ob man nun eine CD lafen
hat, oder nicht - unweigerlich an die legendären Melodien - und an Kojotengeheul - denken.
Der
Morricone-Kenner wird aus dem Begleittext zwar wohl keine neuen, unbekannten
Zusatzinfos erfahren, doch die ansprechende Gestaltung und die konzentrierte
Form dieser visuellen Werkschau lassen einen auch weniger bekannte Arbeiten
Morricones wiederentdecken. Die insgesamt 4 Discs geben einen umfassenden Querschnitt
über das Schaffen des Maestros und enthalten viele Klassiker von Spaghetti
Western Scores über die Arbeiten für Giallo-Meister Dario Argento bis zu 90s-Werke
wie „Bugsy“ Warum aber ein so definierendes Stück wie „Man With The
Harmonica“ aus „Spiel Mir das Lied vom
Tod“ fehlt, bleibt fraglich....
Dennoch
bietet dieser schöne Bildband eine attraktives Portrait eines Revolutionärs der Filmmusik - das sowohl
für Leser, die Morricone erst entdecken als auch durchaus für langjährigen Fans
geeignet ist.