Credit
Coverbild: ©Universal Music
|
Die Eagles
wurden - wie ihnen Kritiker durchaus
gerne vorhalten - nicht gegründet um ein
lokaler Geheimtipp in den Canyons von Topanga zu bleiben, sondern waren beinahe
dazu bestimmt als Band ganz groß zu werden und ihre ganz persönliche
musikalische Version des californian way of life auf die Bühnen von Stadien zu
bringen.
Dementsprechend
angelegt ist dann auch die neue bei
Universal erschienene Band-Retrospektive „The History Of The Eagles“. Nicht
weniger als 3 Discs umfasst die Rückschau auf ein „life in the fast lane“ und
zeigt sich sowohl was Inhalt als auch Aufmachung anbelangt als Musterbeispiel
in Sachen Boxsets für echte Liebhaber. Im Inneren
des Sets finden sich ein sehr schön gestaltetes, gebundenes 40 seitiges Hardcoverbüchlein
mit zahlreichen Fotos, sowie die drei Discs jeweils in nett gestalten Slipcases.
Die von Regisseurin Alison Ellwood (“Magic Trip: Ken
Kesey’s Search for a Kool Place”) directede, mehr als abendfüllende Dokumentation ist aufgrund ihrer
epischen Länge auf 2 der DVDs aufgeteilt
und beleuchtet die gesamte bisherige Karriere der Band en Detail.
Dabei wird nichts ausgelassen und es wrd auch erklärt wie
es am Höhepunkt des Erfolgs (“Hotel California”) zum Split kam und wie sich Henley,Frey
und Co. schließlich wieder zusammenrauften. Ein extrem
interessanter Film, bei dem die Band genauso zu Wort kommt wie Kollegen und
Zeitgenossen. Der Streifen wartet zudem mit zahlreichen großartigen Momenten auf
(allein
die Szene, in der Glenn Frey vor einem in jeglicher Hinsicht völlig enthemmten weiblichen
Fan performt ist priceless!).
Die dritte
DVD schließlich präsentiert die Eagles
Live At The Capital Centre - March 1977.Die Setlist
ist voll von Klassikern wie „Hotel California”,
New Kid In Town” , “Take It To The Limit,” “One Of These Nights,” “Lyin’
Eyes,” “Best Of My Love”, “Take It
Easy,” oder der James-Gang-Nummer “Rocky
Mountain Way,” als Showcase für Joe Walsh.
Aufgenommen wurden diese Songs als die Eagles für zwei
Abende in Washington, D.C. im Rahmen der
Welttournee zu “Hotel California” gastierten.
Mit nur 8 Songs
ist das Konzertmaterial zwar recht kurz,
dafür aber sehr sehr gut- allein dieser Gig, der die Band in Höchtsform und am absoluten
Zenit ihres Schaffens zeigt, ist das Set wert.
Die Kamera
ist stets nah dran, bisweilen sogar so nah und naturalistisch, dass man beinahe
den Eindruck hat, mit der Band auf der Bühne zu stehen - ein gelungenes Beispiel für die alte Schule des Konzertfilmens, die gänzlich
ohne hektische Schnitte oder sinnlose Effekte, wie Beschleunigung und
Einfrieren, auskommt.
Fazit: Großartige
Veröffentlichung und ein schlichtes Muss für Fans. Selbst wer kein Eagles-Anhänger ist, wird angesichts
dieses attraktiven Packages zugeben müssen, dass dies eines der schönsten
Boxsets der letzten Zeit ist.