Freitag, 23. August 2019

CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL – LIVE AT WOODSTOCK


Credit Coverbild: © Universal Music
„Born On The Bayou“, „Bad Moon Rising“ oder „Green River“ – jene ewigen Oden an den tiefen Süden der USA,  in denen John Fogerty die flirrende Hitze der Sümpfe sowie Bilder von barfüßigen Mädchen, die gerne mal im Widerschein des Mondes zum Soundtrack der Geräusche eines Ochsenfroschs tanzen, evozierte – sie alle findet man in der Tracklist des jüngsten CCR-Releases wieder. Fast könnte man also meinen, es handle sich um eine neuerliche Best Of-Compilation der nicht gerade wenigen Hits der Band. Tatsächlich hat man es jedoch mit einem Live-Mitschnitt von der „Mutter aller Festivals“ zu tun, die 50 Jahre nach dem denkwürdigen ´69er Gastspiel in Bethel nun erstmalig in ihrer Gesamtheit veröffentlicht wurde – in attraktiver CD-Form mit Vinyl-Style Slipcase.

CCR waren damals die erste Band die offiziell bei Michael Langs Woodstock-Festival mit an Bord war, im Gegensatz zu manch anderen Acts standen sie nicht erst ganz am Anfang ihre Karriere, hatten schon einige Hitalben im petto und waren kurz davor, sich als eine der international populärsten Bands zu etablieren.
Für viele Künstler war das dreitägige Festival nur eine weitere Station ihrer Tourneen, dass Woodstock ein entscheidender Moment in der Popkultur werden würde, war zu Beginn noch nicht absehbar, kristallisierte sich erst im Laufe der drei Tage und der Rezeption des viel beachteten Konzertfilms heraus (auf dem CCR btw. nicht zu sehen sind…).
Nach einem (durchaus vorhersehbar) überlangen Set der Grateful Dead kamen CCR nach Mitternacht am 17. August auf die Bühne. Trotz einer guten Show umweht „CCR Live at Woodstock“ nicht der Hauch des Ikonischen wie die Gitarren-Orgie Alvin Lees oder Jimi Hendrix´ Deutung des „Star Spangled Banner“. Dennoch zeigt der einstündige Aufritt die Band „in all their glory“: mit hypnotischen Grooves und langen Improvisationen zelebrierten sie ihren typischen Swamp Rock – gut, dass es den Gig nun in Gänze zum Nachhören gibt. 

Tracklist :
Born on the Bayou
Green River
Ninety-Nine and a Half (Won’t Do)
Bootleg
Commotion
Bad Moon Rising
Proud Mary
I Put a Spell on You
The Night Time is the Right Time
Keep on Chooglin’
Suzie Q.

Montag, 19. August 2019

ROCKY MOUNTAIN SLIDES

Ungewöhnliche Slides: Brian Bassett Signature Modell (links) und der Elements Turquoise  Shavano
Oft sind es gerade die kleineren Firmen und Marken abseits des Mainstreams und fernab etablierter Branchenriesen die spezielle und besondere Produkte kreieren. Auch im weiten Feld der „Guitar Gear“ und in jenem Segment, das im Musikalienladen meist unter der Bezeichnung „Accessoires“ firmiert, ist das nicht anders. Ein Paradebeispiel hierfür ist die US-Firma Rocky Mountain Slides (kurz RMS) und ihre Tonebars und Fingerslides. In Poncha Springs am Fuße der mächtigen Rocky Mountains fertigt „Doc“ Sigmier Slides, die nicht ungewöhnlicher sein könnten. In der Roots-Szene der Staaten sind diese längst kein Geheimtipp mehr, vom Kentucky Headunter Greg Martin über Sheryl Crow-Gitarrereo Peter Stroud spielt eine ganze Reihe illustrer Musiker die Kreationen des Doktors.

Was bei RMS als allererstes auffällt: Sigmiers Slides sehen einfach extrem cool und vor allem exotisch aus  - wie man am Bild oben erkennt haben sie abgesehen von der Form recht wenig mit anderen am Markt erhältlichen Slides gemein, die normalerweise wesentlich schlichter aussehen. RMS sorgt mit knalligen Farben und unorthodoxen Materialen für Aufsehen, das macht sich natürlich gut auf der Stage und dürfte ganz generell alle musikalischen Ästheten ansprechen. Wobei man sagen muss, dass die Slides nicht nur eine fancy Optik besitzen, die speziellen „glacings“ die der Doc für seine Kreationen verwendet heben die RMS-Produkte über die Riege normale Keramik-Röhrchen.
Individualisten werden es zudem schätzen, dass die Slides mit so klingenden Namen wie „Shavano“ oder „Cochetopa“ zu 100 % handmade sind – mit allen Eigenheiten und kleinen Inmperfektionen bzw. Unebenheiten im Material – ziemlich unique das ganze, was natürlich einen ganz eigenen Charme besitzt
Der Doc bei der Arbeit 
Credit Bild:© Rocky Mountain Slide Company 
Gutes Beispiel hierfür ist etwa der Bryan Bassett Slide, der Signature Slide des Foghat-Gitarristen. Das grüne Teil wirkt  als hätte man es gerade aus dem Sumpf Louisianas gezogen – dazu passt auch sein voller, bluesiger Klang, der sich nicht nur für den  Slow Ride sondern auch für High Speed-Orgien eignet 😊.  Klanglich erinnert er an klassische Keamikslides mit einem Hauch von glasiger Transparenz.
In eine etwas andere klangliche Richtung geht der Elements Turquoise Shavano aus der Elements-Reihe. Dieser ist tatsächlich aus Stein gefertigt – sehr ungewöhnlich und das hat durchaus merkbare Auswirkungen aufs Spielgefühl und den Ton. Während der grüne Bassett-Slide etwas heller und durchdringender klingt, deckt der Shavano ein etwas breiteres Frequenzspektrum ab. Er hat hörbar mehr  Bass, wirkt insgesamt eine Spur mellower. Passt zum Look, der weniger an einen Side, denn an ein Schmuckstück erinnert.

Im Vergleich zu Massenproduktions-Slides oder den von vielen Herstellern angebotenen Coricidin-Replicas behaupten sich die "Independent"-Artikel von RMS mehr als selbstbewusst, denn sie klingen einfach hervorragend. Wobei man natürlich dennoch keine himmelhohen Unterschiede zu anderen handelsüblichen Bottlenecks aus dem high quality-Bereich erwarten sollte. Meine bisherige Slide-Collection würde ich also also nicht wegwerfen, die RMS Slides bieten jedoch eine sowohl optisch wie klanglich äußerst interessante und hochwertige Alternative und Ergänzung. Gerade was das Feeling beim Spiel und die ganze Haptik anbelangt ist der Unterschied zudem recht deutlich. Wer also mit diesen urigen Slides experimentieren will, sollte sich die RMS Site anschauen – bislang gibt es Docs Entwürfe nämlich noch bei keinem der gängigen europäischen Stores. 

Hier ein paar Soundbeispiele, die einerseits die auffällige HiFi-artige Klarheit der Slides als auch ihre Durchsetzungsfähigkeit in einem Bandkontext verdeutlichen. Den Anfang macht ein kesselnder Full Band -Track. Zuerst hört man den Bassett Slide, dann setzt der Shavano ein. Verwendete Gear: Fender Eric Clapton Strat in einen Friedman Dirty Shirley mit einem Hauch Spring Reverb:  


Die gleiche Gear kam im folgenden Audiobeispiel zum Einsatz, diesmal hört ihr die beiden Slides jedoch isoliert. Wieder macht der Bassett Slide den Anfang, dann folgt der Shavano:  


Donnerstag, 15. August 2019

WOODSTOCK - 3 DAYS OF PEACE AND MUSIC Official 50th Anniversary Celebration Book


Credit Bild: ©  Reel Art Press
Vor genau 50 Jahren startete im New Yorker Stadtteil Bethel jener Event, der als die Mutter aller Festivals in die Annalen der Musikgeschichte eingehen sollte: Woodstock, der Höhe-und Endpunkt der Hippie-Bewegung der 60er.

Woodstock nahm schnell geradezu mythische Züge an - und das obwohl das drei Tage andauernde Spektakel bei weitem nicht das erste große Festival war und viele Sprachrohre der damaligen Generation von den Stones bis zu Dylan gar nicht dort auftraten. Doch „Woodstock Music & Art Fair presents An Aquarius Exhibition – 3 Days of Peace & Music", wie das Ereignis mit vollständigem Namen hieß, war viel mehr als "nur" Musik und ein Konzert von megalomanischen Ausmaßen: Zwar brannte es sich einereits dank legendärer Performances von Jimi Hendrix, Santana, The Who oder Ten Years After, einem oscar-prämierten Dokumentarfilm sowie der Dreifach-Soundtrack-LP ins kollektive kulturelle Gedächtnis ein – andererseits waren vor allem das beinahe spirituelle "get together" abertausender Jugendlicher und der überraschend friedvolle Ablauf  Symbole für das letzte Aufflackern eines utopischen Zeitgeists.
JIMI HENDRIX
Credit Bild: © Dan Garson         Reel Art Press
Die groß angekündigte 2019er -Neuauflage zum Jubiläum mit Acts von CCR bis Jay-Z scheiterte, die Zeiten, sie haben sich wohl wirklich geändert... die Faszination für den Spirit des Mega-Festivals bleibt jedoch bis heute. Und während eine neuerliche Wiederholung  des Festivals dem Mythos kaum zuträglich gewesen wäre (schon die 90er-Woodstocks waren ein blasses Abbild des Ur-Events) wird den historischen Ereignissen mit einer Fülle von CDs, Dokus und Büchern gedacht. Allen voran natürlich der immer schon extrem geschäfstüchtige Festival-Organsiator Michael Lang, der den einzigen offiziellen coffee table-Bildband in der Schwemme an "commemorative releases" vorlegt. Lang liefert damit quasi die Luxus-Ergänzung zu seinem unlängst neu aufgegelgten "Road To Woodstock"-Bericht. Für dieses Prestige-Projekt öffnete er sein extensives Privatarchiv mit hunderten Fotos und Dokumenten, kuratierte eine Auswahl der besten Shots vom R N' R-Photography-Ikonen wie Henry Diltz oder Baron Wolman und lässt in Begleittexten die Vorbereitung und die 3 geschichtsträchtigen Tage Revue passieren. Da es sich bei diesem Band bei weitem nicht um die erste extensive Retrospektive auf das Eriegnis handelt, liegt es in der Natur der Sache, dass sich hier das allseits Bekannte mit dem Seltenen mischt.
Michael Lang als Easy Rider
Credit Bild: © Henry Diltz Reel Art Press
Man erfährt also nicht unbedingt viel Neues in diesem Bildband, in dem der Veranstalter, das Festival an sich und das Publikum die eigentlichr Hauptrolle einnehmen - und auffälligerweise  nicht die Musik-Acts. Doch die attraktive Gestaltung und der Anspruch das Totalphänomen zu erfassen - von der Logistik über die kleinen Momente abseits der Bühne zum "Aftermath"- machen das Buch zu einer interessanten Chronik des 15. - 18. August ´69, dem letzten positiven Medien-Ereignis der  Counterculture und Rock-Szene der Sixties.
Die rotierende Bühne von Woodstock, Schauplatz einiger der ganz großen Rock N´Roll-Momente
Credit Bild: © Henry Diltz Reel Art Press

WOODSTOCK - 3 DAYS OF PEACE AND MUSIC Official 50th Anniversary Celebration Book
ISBN: 978-1-909526-62-4
288pp; Hardback; 300+ photos and documents
290 x 245mm
https://www.reelartpress.com/

Donnerstag, 8. August 2019

THE HISTORY OF CULTS – From satanic sects to the Manson family



Credit Coverbild: © Carlton Books
Knapp eine Woche bevor in Bethel nahe New York der eigentliche Höhepunkt der Love & Peace-Bewegung, das Woodstock-Festival, stattfand waren die Sechziger und ihre Ideale in Wahrheit längst vorbei: Autorin Joan Didion beschrieb die Ereignisse, die sich in der Nacht des 9. August 1969 in der Stadt der Engel zutrugen, einmal als jenen Moment, an dem die Sechziger endeten: In jener heißen Sommernacht drangen Mitglieder von Charles Mansons Hippie-Sekte „Family“ in ein Luxusanwesen am Cielo Drive in Los Angeles ein und ermordeten die hochschwangere Sharon Tate, eine aufstrebende Schauspielerin und die Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. Unter den Opfern des Massakers waren auch die Gäste Tates, der bekannte Celebrity-Hairstylist Jay Sebring, die Kaffee-Imperiums-Erbin Abigail Folger und ihr Freund, der Schauspieler und Schriftsteller Voytek Frykowski. Auf dem Weg in das Anwesen ermordeten die Manson-Anhänger zudem den Studenten Steven Parent, der eigetnlich nur den Hausmeister des Anwesens in den Hollywood Hills besuchen wollte. Die Täter hatten auf Geheiß ihres wanhsinnigen Gurus Manson gehandelt, die besondere Grausamkeit des Verbrechens sorgte weltweit für Schlagzeilen und beendete die Utopie des freien Sixties-Lebensstils.

Zum heurigen 50. Jahrestag sind diese Ereignisse natürlich in besonderem Maße im "global cosnciousness" - aus dem esie als ein Schlüsselmoment der Sechziger allerdings auch schon die letzten Jahrzehnte nie gewichen sind. Im neuen Quentin Tarantino-Film „Once Upon A Time In Hollywood“ spielen sie ebrnso eine zentrale Rolle wie in der kommenden zweiten Season der David Fincher-Netflix-Serie "Mindhunters". Sie bilden auch eines der Kapitel in der jüngst schienenen Enzyklopädie „The History Of Cults“ (Carlton Books).

Darin entwirft Autor Robert Schroëder eine kulur-historische Geschichte der unterschiedlichen Ausformungen kollektiven Wahns und  zeigt , dass Gruppierungen mit Merkmalen einer sich in Gruppen verstärkenden Radikalisierung  keinesfalls ein neues oder neuzeitliches Phänomen sind. Vielmehr finden sich die-  Grundprinzipien sektenartiger Zusa menschlüsse schon in altertümlichen Kulturen. Es ist ein düsterer Einblick den man hier gewinnt, der jedoch für den interessierten Leser stellenweise zu wenig tiefgreifend ist. Denn das Buch ist sehr kompakt, 192 Seiten sind für ein so extensives, mehr als 100 Jahre umspannendes Thema nicht viel.  „History Of Cults“ ist also keine in depth-Analyse der komplexen Vorgänge innerhalb eines wahnhaften Verbands sondern eher ein lexikales Werk, das Basic Facts über eine Vielzahl von Kulten enthält und sowohl als Nachschlagewerk als auch als Anreiz für weiterführende Recherchen fungiert.

Mittwoch, 7. August 2019

George Herrimans "Krazy Kat" - Die kompletten Sonntagsseiten in Farbe 1935–1944


Credit Coverbild: ©  Taschen Verlag  George Herriman
Während in hiesigen Breitengraden der „newspaper comic strip“, also der klassische Zeitungs-Comic, eher in der Nebenrollen-Kategorie unter ferner liefen zu finden ist, zählt dieses Subgenre seit jeher zu den absoluten  Fixpunkten in US-amerikanischen  Printmedien – und das seit mehr als 100 Jahren. Einer der ganz frühen Vertreter des Zeitungscomics modernen Zuschnitts ist die von George Herriman kreierte  Krazy Kat, die ihrem Namen stets alle Ehre machte. Dem alten Überthema „unrequited love" folgend, erzählen die kurzen Geschichten von einer schwarze Katze, die sich Hals über Kopf in eine weiße Maus verliebt hat. Dummerweise ist deren Antwort auf die Avancen jedoch oft ein Ziegelstein auf dem Kopf des Stubentigers.
Zu den prominentesten Fans von Herrimans Kätzchen zählten etwa Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald, Pablo Picasso, James Joyce, US-Präsident Woodrow Wilson, Jackson Pollock, Charlie Chaplin, Frank Capra, P.G. Wodehouse oder Willem de Kooning – was schon viel über den Appeal dieses kultigen Comics verrät, der von 1913 bis zum Tode Herrimans im Jahr 1944 erschien und in dem zuvor beschriebenen Hauptplot über  amourösen Begierden immer wieder auch traditionelle Wertvorstellungen hinterfragte.
Credit Bild: ©  George Herriman Taschen Verlag  
Dass diese teils absurden, teils melancholischen Strips so lange erscheinen konnten, lag vor allem am legendären Medien-Tycoon William Randolph Hearst, der ebenfalls ein Fan von Herrimans Geschichten war und dem Zeichner so gut wie alle Freiheiten ließ.
Dies führte dazu, dass Krazy Kat zu einem durchaus transgressiven Comic voll von Slang dadaistischen Szenerien und  Anspielungen auf die gender-fluide Orientierung der Krazy Kat wurde - und all das lange vor den „Counterculture“-Eskapaden eines Robert Crumb.
Der gerade neu erschienen Werkschau-Band über die Jahre ´35-´44 vereint nun alles was die Krazy Kat so ausmachte  und huldigt in Taschen Verlag-typischem Luxusoutfit diesem unorthodoxen Vorläufern von Tom & Jerry: für historisch interessierte Comic-Fans absolut empfehlenswert.

George Herrimans "Krazy Kat". Die kompletten Sonntagsseiten in Farbe 1935–1944
Alexander Braun
In Leinen gebunden, 30 x 44 cm, 632 Seiten, in einem Karton mit Tragegriff
ISBN 978-3-8365-7194-4
Ausgabe: Deutsch
Taschen Verlag

Freitag, 2. August 2019

ADRIANO BATOLBA TRIO – How Much Does It Cost, If It’s Free?


Credit Bild: © Charlie Spieker
Wenn es um Rockabilly aus deutschen Landen geht ist Gitarrist und Produzent André Tolba aka Adriano Batolba seit vielen Jahren die erste Adresse. Egal ob mit seinen eigenen Bandprojekten, Dick Brave & The Backbeats, Peter Kraus, Boppin B. oder den Baseballs – der Mann mit der charakteristischen moosgrünen Gretsch-Gitarre twangt bei allen, die im Nahebereich der einst in Memphis, Tennessee von Sam Philips auf Tape gebannten Musik werken. Assoziationen zu der absoluten Ikone des neo-traditionalistischen Rockabilly, Brian Setzer, werden da nicht von ungefähr wach, nicht zuletzt weil Batolba zwischenzeitlich auch mit großem Orchester musizierte. Auch sein neuestes, in Kürze erscheinendes  Studio-Album „How Much Does It Cost, If It’s Free?“ gemahnt an die Urzeit des Genres und erinnert mit seiner puristischen Beschränkung  auf Stimme, Gitarre, Doublebass und Dumkit immer wieder  an die setzer´schen „back to the roots“-Ausflüge bei „Rockabilly Riot“.

Was neben Batolbas lockerer Virtuosität besonders auffällt, ist vor allem wie authentisch dieses Album klingt. Sein edler Sound ist die pure „Werbung“ für mit Filtertron-Tonabnehmern ausgestattete Gitarren, seine Licks sind voll von Southern-Flavour – egal ob beim Chuck Berry-Shuffle oder beim boppigen Travis-Picking. Hochkarätige Gäste wie  die texanische Sängerin Patricia Vonne (Schwester von Kultregisseur Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“)), Brit-Rocker Darrel Higham oder das im Gospel versierte All-Girl-Trio „The Silverettes“ unterstützen Batolba bei einer Platte, die zwar zu keiner Zeit das Rad neu erfindet aber selten die Beine des Zuhörers still stehen lässt.  
„How Much Does It Cost, If It’s Free?“ ist das Werk eines Veteranen der sich seine Leidenschaft erhalten hat und wird so zu einem der schmissigeren und hörenswerteren traditionellen ´Billy-Alben der letzten Zeit.
Credit Coverbild: © ToBaGo Records/Rough Trade