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Universal Music
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Am 18. Mai
2017 schockierte die Nachricht vom völlig überraschenden Tod des sich gerade
auf Tour befindlichen Chris Cornell die Fans weltweit. Sein Ableben wurde von
den mit der Untersuchung des Falls betrauten Behörden als Suizid eingestuft, die
Realität holte somit die oftmals tiefschwarzen, düsteren Songtexte einer Grunge-Ikone
ein. Doch um die Tragödie eines der bemerkenswertesten Sänger der Post-Achtziger-Ära
des Rock soll es in diesem Review nicht vornehmlich gehen - sondern um das was
von ihm bleibt, also sein Vermächtnis: die Musik.
Und diesem
beachtlichen Nachlass an Songs wird nun in einem neu erschienenen, äußerst expansiven, „Chris Cornell“ betitelten Boxset ein Denkmal gesetzt.
Es ist eine
4 Discs starke, insgesamt 64 Tracks umfassende Retrospektive auf das gesamte
Schaffen dieses so charismatischen wie introvertiert wirkenden Frontmans - von
den ganz frühen Aufnahmen mit Temple Of The Dog über die legendären
Soundgarden-Recordings und die Audioslave-Phase hin zu prominenten Kollaborationen
(etwa mit Guns N´ Roses-Hutmeister Slash
oder Cat Stevens/Yusuf Islam) hin zu den Unplugged-Interpretationen der letzten
Jahre. 11 dieser Songs sind „previously unreleased“, besonders berührend darunter ein Duett Cornells mit seiner Tochter Toni bei Bob Marleys „Redemption
Song“.
In einen
der bislang ungehörten Songs – „When Bad Does Good“ – könnt ihr hier reinhören:
Es ist
dies ein Set, das nicht nur 3 Jahrzehnte eines interessanten Karrierewegs Revue
passieren lässt sondern durch die exzellente Songauswahl erneut den Facettenreichtum
dieses Künstlers unterstreicht. Ähnlich wie die Seattler Grunge-Szene selbst -
die sich neben der allumfassenden Schwermütigkeit ja vor allem dadurch
auszeichnete, dass keiner ihrer Hauptprotagonisten wie der andere klang - war auch Cornell enorm vielseitig: Einerseits
ein idealtypischer Frontman der 90er, gleichzeitig ein tief in der Classic
Rock-Tradition eines Robert Plant verwurzelter Stimmvirtuose und andererseits in
späteren Jahren ein Singer/Songwriter-Charakter.
Im Rennen
um das am besten designte Boxset 2018 ist dieses Release wirklich ganz vorne
mit dabei. Unglaublich, wie liebevoll und stylisch gemacht diese Box ist. Die 4
Discs befinden sich in separaten Slipcases und diese finden wieder wiederum Platz
in einem Schuber der von einer Skyline von Seattle und anderen wichtigen Städte in Chris´ Leben umhüllt wird. Die
ganze Aufmachung unterstreicht nochmal das Ikonenhafte an diesem Musiker. Das
Prädikat „Deluxe“ ist bei diesem Set mehr als angebracht, denn hier hat man
es nicht mit einer eilig zusammengestellten Best Of-Compilation zu tun, sondern mit einer künstlerisch großartig umgesetzten Verneigung vor Cornell.
Supervised wurde dieses Retropektiv-Projekt von Jeff Ament, Bassist von Pearl Jam und Tempel Of The Dog. Sein Kollege Mike McCready, Soundgarden-Gitarrist Kim Thayil, Matt Cameron, Tom Morello und Brendan O´Brien verfassten die Linernotes im 54-seitigen Booklet mit bislang unveröffentlichten Fotos.
Supervised wurde dieses Retropektiv-Projekt von Jeff Ament, Bassist von Pearl Jam und Tempel Of The Dog. Sein Kollege Mike McCready, Soundgarden-Gitarrist Kim Thayil, Matt Cameron, Tom Morello und Brendan O´Brien verfassten die Linernotes im 54-seitigen Booklet mit bislang unveröffentlichten Fotos.
So schaffen es die Macher dieser Box eine schlüssige Retrospektive zwischen den ganz großen Hits
(Stichwort:“Black Hole Sun“) und selteneren Stücken zu entwerfen: ein würdiger posthumer
Tribute an diesen viel zu früh gegangen Musiker. R.I.P.
Chris Cornell