Credit Coverbild: © Hannibal Verlag |
6 Strings 24 Frames
Music Movies Style Art Culture
Montag, 8. April 2024
75 JAHRE FENDER
Dienstag, 26. März 2024
WILDE KREATUREN: WALTON FORD signiert im TASCHEN Store Köln
Credit Bild: © Walton Ford Taschen Verlag |
Nun ist eine kompakte, aktualisierte Neuauflage von Waltons Werkschau "Pancha Tantra" erschienen - und diese wird der Künstler persönlich im April in Köln signieren, allerdings nicht im Zoo sondern ...
WO ?
TASCHEN Store Neumarkt 3 (50667 Köln)
WANN ?
Samstag 20.April 2024, von 17 bis 18 Uhr
Credit Coverbild: © Walton Ford Taschen Verlag
Walton Ford. Pancha Tantra 40th Edition
Walton Ford, Bill Buford
Hardcover, 15,6 x 21,7 cm, 3,89 kg, 512 Seiten
taschen.com
Credit Coverbild: © Walton Ford Taschen Verlag |
Walton Ford. Pancha Tantra 40th Edition
Walton Ford, Bill Buford
Hardcover, 15,6 x 21,7 cm, 3,89 kg, 512 Seiten
taschen.com
Sonntag, 11. Februar 2024
BOB DYLAN - MIXING UP THE MEDICINE
Credit Coverbild: © Droemer Knaur |
Tulsa, das weiß
der Amerika-Kenner , ist ein Ort, von dem es heißt, er habe seine eigene
Zeitrechnung. „Tulsa Time“, dort ticken die Uhren noch etwas anders. Je nachdem
wen man fragt, ist es das „Oil Capital Of the World“ oder der „Buckle Of the
Bible Belt“. Für Dylan und seine Vita haben Orte wie dieser mitunter eine
besondere Bedeutung. Einerseits wurde er in Minnesota geboren. Dort im anderen
Amerika abseits der Küstenstädte fand man historisch gesehen oft den Nährboden
für musikalische Revolutionen. Dylan als Künstler früh in den
mannigfaltigen Traditionen seines Heimatlandes verhaftet, war früh an den
schwarzen und weißen Strömungen vom Delta bis zu den Appalachen interessiert
und sammelte einem Lepidopterologen gleich musikalische Eindrücke, die später
Eingang in seine postmoderne Musik fanden. In einem frühen Interview mit dem
Playboy sagte Dylan einst im Hinblick, dass alles anders gekommen wäre
wenn er in New York oder Kansas City geboren worden wäre.
Dort in Tulsa
also, unweit des Museums für einen anderen großen Songwriter Amerikas, Woody
Guthrie, baute Finanzier und Milliardär George Kaiser, einer der 500 reichsten
Männer der Welt, mit seiner Foundation ein altes Industriegebäude zum
Dylan-Schrein um. Der Künstler selbst war zwar wie kolportiert wurde persönlich
relativ wenig involviert, das Team rund um den enigmatischen Songwriter stand
jedoch in engem Kontakt mit den Machern des Museums, das sowohl eine eigene
Forschungsstätte als auch eine Dauerausstellung beherbergt.
Das neu
erschienene Buch "Mixing Up The Medicine" ist nun die die offizielle
Publikation dieses Archivs. Der Titel wurde aus dem Dylan-Song
"Subterranean Homesick Blues" entlehnt. Anders als beim dazugehörigen
Clip (eines der der ersten Musikvideos der Geschichte btw) gibt es hier
zwar keine weißen Papptafeln, aber dafür Seite um Seite viel zu entdecken. So
wird es dem Leser erlaubt in das Archiv einzutauchen - ganz ohne sich in die
Nähe des Arkansas River zu begeben.
"Mixing Up
The Medicine“ ist dabei Bildband und Biographie in einem. Anhand der hier zu
sehenden Exponate - und derer gibt es unzählige zu bestaunen – werden die
einzelnen Station in der Vita Dylans beleuchtete und gleichzeitig die Legendenbildung
vorangetrieben: Da ein Bild aus Dylans Kindheitstagen oder ein Blick ins High
School-Jahrbuch, in dem der junge Robert selbstbewusst verkündetet, dass sein
Zukunftsplan nach der Graduation beinhaltete, such Little Richards Band
anzuschließen. Dort eine Aufnahme aus der Studiozeit mit Gitarrenlegende
Michael Bloomfield. Da ein Fan-Brief vom Boss Bruce Springsteen, der sich
selbst in seinen Lyrics mitunter von Dylan beeinflussen ließ. Dann eine Vinyl
von "All Along The Watchtower", die einst Jimi Hendrix gehörte, der
den Song bekanntermaßen unsterblich machte.
Hinzu kommen
Essays von Dylan-Kennern wie Greil Marcus, Ed Rusha, Richard Hell, Michael
Ondaatje oder Amanda Petrusich. Als Leser fühlt sich die geballte
Informationsdichte an, als würde man sich tatsächlich durch ein Archiv graben.
Geradezu als befände man sich in einem labyrinthischen Song, bei dem an jeder
Ecke Querverweise warten.
Bekanntes wird
hier in ansprechender Weise neu aufbereitet und viel Rares zu Tage gefördert.
Gute Biographien und Nachschlagewerke über Dylan gibt es nicht gerade Wenige,
dieses hier hat den Anspruch zu den definitiven Werken über die Legende zu
zählen - und schafft dies auch. Was die "Basement Tapes" ( in
musikalischer Hinsicht ist, stellt dieses Werk für die bibliophile
Auseinandersetzung mit „His Bobness“ dar. Ein 600 Seiten langer Streifzug durch
Dylans "Back Pages".
Bob Dylan - Mixing Up The Medicine, von Mark Davidson und Parker Fishel, erschienen bei Droemer Knaur
Sonntag, 21. Januar 2024
TASCHEN NEW YEAR SALE 2024
Credit Bild:©Taschen Verlag |
Credit Bild: ©Taschen Verlag |
Taschen Store Berlin (Schlüterstraße 39)
Online Donnerstag 01. Februar bis Sonntag 04. Februar 2024
DESIGN und STYLISCHE BÜCHER: Ein Einblick in den Taschen Store Köln Credit Bild: © Taschen Verlag |
Samstag, 20. Januar 2024
METALLICA - ALLE SONGS Die Geschichten hinter den Tracks
Credit Coverbild: © Delius Klasing |
Freitag, 22. Dezember 2023
MESSENGERS - THE GUITARS OF JAMES HETFIELD
Credit Coverbild: © Permuted Press |
Hetfields Buch über seine Lieblingsgitarrren ist dann auch folgerichtig "Messengers" betitelt. Darin gewährt der Superstar einen extensiven Blick in seine ebenso umfangreiche wie beeindruckende Sammlung einzigartiger Instrumente. Der edle Hochglanzbildband stellt dabei nicht nur besondere Gitarren (und Amps) vor sondern trägt auch autobiographische Züge. Denn mit jeder einzelnen Gitarre sind immer auch bedeutende Assoziationen und Lebens- und Karriere-Ereignisse verknüpft. In Sachen Metallica steht da ganz am Anfang die eingangs beschriebene mittlerweile stark in Mitleidenschaft und durch eine Replika für Touren ersetzte "OGV". Inspiriert von Michael Schenker musste es für Hetfield damals in den Achtzigern eine weiße Flying V sein. Sie prägte die frühe "Kill 'Em All"-Zeit. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten in denen Metallica sukzessive vom Bay Area Thrash Metal-Phänomen zur mit Abstand größten Band des Genres aufstiegen, wuchs auch die Anzahl an instrumentalen Schätzen. Die Gitarren wurden naturgemäß immer exquisiter, von Sonderanfertigungen des japanischen Herstellers ESP zu Vintage Gibson Les Pauls hin zu metal-untypischen Exemplaren wie einer B-Bender Tele oder Sitar, die auf dem legendären „Black Album“ zum Einsatz kamen. Hinzu kommen Signature Gitarren und Custom -Anfertigungen, die etwa Hefields Faible für Hot Rods widerspiegeln. Der Detailgrad mit dem all dies dokumentiert wird ist beachtlich und inkludiert auch Infos zu über die Jahre erfolgten Modifikationen - für Gitarristen und "Gear Hounds" ist das ein Traum und mitunter Inspirationsquelle für den nächsten Einkauf.
Dieses Buch fügt sich nahtlos in die illustre Riege bibliophiler Werke über Rockstar Collections ein (man denke etwa etwa Mr. Slowhand Eric Clapton, Jimmy Page oder Billy Gibbons) und ist schlichtweg ein Werk in dem man stundenlang blättern bzw. beim "Tone Chasing" in Sachen Metallica-Sound nachschlagen kann. Um hier einen für diese Band nicht ganz unrelevanten Bob Seger-Song ein wenig abgewandelt zu paraphrasieren: "Messengers" ist ein echter "Page Turner“, auf dem es auf jeder Hochglanzseite etwas Interessantes zu entdecken gibt und eines der schönsten Gitarren-Bücher der letzten Jahre.
MESSENGERS - The Guitars Of James Hetfield, von James Hetfield, erschienen
bei Permuted Press
Montag, 11. Dezember 2023
JIMMIE VAUGHAN - STRANGE PLEASURE Vinyl Reissue
Credit Bild: © Bear Family Records |
Jimmie Vaughan arbeitete auf dieser Platte wieder mit Funk-Legende und Hitproduzent Nile Rodgers (Chic, David Bowie´s "Let´s Dance") zusammen, der schon bei den Recordings Sessions zu „Family Style“, dem einzigen gemeinsamen Album der Vaughan Brothers, hinter dem Mischpult gesessen hatte. Als Kontrast zu der düsteren persönlichen Zeit in Vaughans Leben evozieren die Songs auf „Strange Pleasure“ großteils die „carefree attitude“ der Fünfziger. Bis auf eine Ausnahme: die traurige Gänsehaut-Nummer "Six Strings Down", die ein musikalischer Nachruf auf SRV ist.
Mit seiner einerseits kontemporären und gleichzeitig traditionellen Mixtur unterschiedlicher Einflüsse Vaugahns - von Rock N´ Roll zu puristischem Blues und homöopathischen Latin-Anklängen - war dieses Album eines der Letzten aus jener Blues-Revival-Ära, welche die Vaughan Brüder entscheidend mitgeprägt hatten. Ab Mitte der Neunziger erlebte der Blues dann zwar kein Schicksal wie der Jazz, verschwand jedoch zunehmend aus dem Blickfeld des Mainstreams. „Strange Pleasure“ war seinerzeit völlig zurecht Grammy-nominiert und hätte ihn auch gewinnen sollen, denn neben der kompositorischen Qualität der Songs sind es Vaughans unverkennbare Stimme und Laid Back-Licks, bei denen jede sparsam eingesetzte Note zählt, die schlichtweg faszinieren.
Obwohl dieses Album also zu den besten Blues-Platten der letzten Dekaden zählt, ist es recht schwer zu bekommen - zumindest bislang. Zwar findet man "Strange Pleasure" auf Spotify, doch in analoger Form sieht es da schon wesentlich schlechter aus: Die CD ist vergriffen und als Schallplatte erschien es überhaupt nur in einer kleinen niederländischen Auflage in den Neunzigern. Das auf Vintage-Raritäten spezialisierte Bear Family Label beseitigt nun diesen Missstand und bringt dieses Album in einer hochattraktiven, audiophilen Sammler-Edition erneut auf den Markt - und sorgt so dafür dass dieses geniale Album erstmals weltweit auf Vinyl erscheint. Die elf Songs der Original-CD werden um eine etwas längere Version des Songs "Boom-Bapa-Boom" ergänzt, was für sich genommen schon reichen würde um alle Sammler anzusprechen: Zusätzlich ist diese Vinyl-Ausgabe mit Gatefold-Cover allerdings auch nummeriert und auf insgesamt 1.500 Stück limitiert. Damit der warme Sound dieses einst von Bob Ludwig gemasterten Werks optimal abgetastet werden und Vaughans Gitarren-Sound transparent aus den Speakern ertönen kann, erscheint dieses Release als schwere, auf 180-Gramm-Vinyl gepresste LP, die mit 45RPM abgespielt wird: eine großartige Neuauflage und ein Fest für Vinyl-Enthusiasten.
Freitag, 8. Dezember 2023
THE BIG BOOK OF LEGS
Pinup-Legende Bettie Page am Strand, fotografiert von Bunny Yaeger Credit Bild: © Taschen Verlag |
Eine gewisse lyrische Tendenz lässt sich hier also durchaus ablesen, die Liste an „Songs About Gams“ könnte man jedenfalls noch beliebig lange fortführen. Doch auch abseits der Recording Industry waren es interessanterweise immer wieder Beine - und weniger die -ähem- offensichtlicheren Busen & Pos - auf die der Fokus gerichtet wurde. Ein Blick durch unterschiedliche Epochen der Geschichte zeigt, dass dieser Körperteil immer wieder im Fokus stand: In viktorianischen Zeiten, gemeinhin eine Ära schwelender Prüderie und noch stärkerer Doppelmoral, barg schon die bloße Erwähnung des Wortes „Beine“ die Gefahr, die Gentlemen des Empire in Raserei zu versetzen und sollte daher - Etikette ist schließlich alles - tunlichst vermieden werden. So will es zumindest die Legende. Die Befreiung des Beins - auch durch die sich ändernde Damenmode - war wiederum ein Teilaspekt der Emanzipationsbewegung und veränderter Sexualmoral.
Im Hollywood zu Zeiten der Selbstzensur des Motion Picture Production Codes, auch als Hays-Code bekannt, durfte man wiederum auf dem Silver Screen wenig zeigen, das (nur vermeintlich) unverfänglich-unschuldige Bein war davon jedoch nicht betroffen, was für einige erotisch aufgeladene Szenen sorgte, die nicht den Scheren der Sittenwächter zum Opfer fielen. Tänzerin Cyd Charisse wiederum war nicht nur für ihre komplexen und eleganten Tanzchoreographien mit Fred Astaire berühmt, sondern auch für ihre 48,5 Millionen Dollar Beine . Und die Spinde und Kriegsgeräte zierenden Pinup-Girls der amerikanischen GIs waren für ihre "Legginess" berühmt.
Man sieht: Die (Pop-)Kulturgeschichte dieser Körperteile ist so lang wie die unteren Extremitäten einer Laufstegschönheit nach Pariser Gardemaß. Dementsprechend umfangreich und schwer (372 Hochglanz-Seiten im XL-Format) ist dann auch "The Big Book Of Legs" ausgefallen, das nun in einer Neuauflage erschienen ist. Darin entwirft Autorin Dian Hanson (als ehemalige Herausgeberin des „Leg Show“-Magazins eine Kapazität auf dem Gebiet anatomischer Forschung unter ästhetischen Gesichtspunkten) anhand von teils rarem Bildmaterial und witzigen Essays eine soziokulturelle Chronik sich wandelnder Körper-(Selbst-)Bilder und Schönheitsideale.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf Vintage-Aufnahmen mit historischen Aufnahmen von 20er Jahre-Flapper Girls oder klassischen Pinup-Bilder von Bettie Page. Man sieht Arbeiten der Fotografie-Pioniere Bunny Yaeger, Elmer Batters oder Peter Gowland. Es sind dies teils seltene Aufnahmen, die auch eine Geschichte der sexuellen Revolution erzählen. Beim Gipfel jener Bewegung endet dieses Buch jedoch, der Bogen wird nur bis zu dem Ende der 60er gespannt, vor den 70ern ist kurioserweise Schluss.
Dienstag, 5. Dezember 2023
STATUS QUO - OFFICIAL ARCHIVE SERIES VOL. 2 - LIVE IN LONDON 2012
Credit Bild: © Christie Goodwin earMusic/Edel |
Montag, 4. Dezember 2023
BEARTOOTH - THE SURFACE
Fröhlichkeit zählt nicht unbedingt zu den bestimmenden
Attributen des Metal-Genres: Stets aktuelle Themen wie das Triumvirat aus „Tod,
Destruction und gepflegter Misanthropie“, vor denen der „Heile Welt“-Mainstream-Pop
oft die Augen verschließt, prägen die Lyrics der Sparte „Hard N´ Heavy“. Die US
Metalcore-Band Beartooth versucht dem mit ihrem neuen Album „The Surface“ einen
Kontrapunkt entgegenzusetzen.Credit Coverbild: © Red Bull Records
Das Plattencover wird neben dem Sensenmann von pudrigem Rosa dominiert, die Gitarren riffen zwar heavy, manchmal kurz vorm Djent, ohne dass es dabei je sinister wird. Lyrisch steht hier Lebensbejahung statt Nihilismus im Vordergrund - also Happy Metal mit positiver Botschaft, oder auch: Urschrei-Selbsttherapie. Denn jene Message - man könnte es aufgrund der für den Metalcore typischen Schreianfälle in der vokalen Darbietung auch als aggressive Fröhlichkeit interpretieren - hat einen ernsten Hintergrund. Frontman Caleb Shomo kämpft seit langem mit Depressionen und anderen Mental Health-Problemen, auf „The Surface“ beschreibt er seinen Weg heraus aus dem finsteren Loch hin zu einem positiveren Selbstbild.
Beartooth sind zwar beim 2007 von Didi Mateschitz gegründeten
und was den Artist Roster anbelangt, sehr hippen Red Bull Records Label unter Vertrag,
doch trotz dieser Österreich-Komponente ist
die Band hierzulande noch etwas weniger bekannt. In der Szene sind die
Amerikaner allerdings längst kein Geheimtipp mehr: 800.000 verkaufte
Platten, Milliarden von Streams, mehrere Award-Auszeichnungen,
die Spitze der Billboard Mainstream Rock & US Active Rock Radio-Charts und
dann auch noch eine zweimonatige Co-Headlining Tour mit Trivium zeigen dass
diese Band offenbar einen Nerv trifft.
Trotz einiger groovender, guter Riffs ist „The Surface“ - wieder mitunter typisch für den Metalcore - nicht gerade ein Wunderwerk an Abwechslung und Ideenreichtum, weshalb sich schon nach wenigen Nummern Ermüdung einstellt. Die in den Songtexten behandelten Themen unserer Zeit werden wohl dennoch auf Resonanz bei der geneigten Hörerschaft treffen und der kontemporäre Formatradio-freundliche Sound mit poppigen Elementen hat sowohl mehr Mainstream-Appeal als die Vorgängerscheiben aus dem Hause Beartooth als auch das Potential die beachtliche Fanschar noch zu erweitern.