Mittwoch, 24. März 2021

TIME IS ON THEIR SIDE: Neuauflage der ROLLING STONES Band-Chronik

Credit Coverbild: © Taschen Verlag

Am 12. Juli des Jahres 1962 fand sich eine Gruppe junger britischer Musiker, die später zu Megastars aufsteigen sollten, zum damaligen Zeitpunkt jedoch noch ganz am Anfang ihrer Karriere standen, in der Londoner Oxford Street ein, um ihren ersten Auftritt hinzulegen. Die Venue: der legendäre Marquee Club, die Band: The Rolling Stones. Dass dies der Startschuss für eine unglaubliche Karriere werden sollte, konnte damals noch keiner wissen. Was folgte war eine Reihe  beeindruckender Mark-Steine einer mittlerweile bald 6 Jahrzehnte andauernden Erfolgsgeschichte: zur Ikone gewordene Musiker,  die dienstälteste Rock N´ Roll-Band der Welt, Klassikeralben, Riffs für die Ewigkeit, ein in die Popkultur eingegangenes Logo…

Passend zum 58. Jubiläum der Stones ist im Taschen Verlag ein Bildband erschienen, der diese lange Karriere eindrucksvoll Revue passieren lässt. Fans wissen: dieses von Reuel Golden herausgegebene und in Zusammenarbeit mit den Stones entstandene Buch ist nicht gänzlich neu, die Originalausgabe erschien  2015. Schon damals handelte es sich nicht um die erste offizielle Stones-Rückschau in Buchform – es war jedoch mit Sicherheit die Umfangreichste. Nicht nur aufgrund der schieren Mammut-Ausmaße war dieser Band für den stabilen coffee table das Nonplusultra in Sachen Stones – sondern auch aufgrund seiner luxuriösen Aufmachung mit einem Einband in lila Reptil-Prägung. Die neue, aktualisierte Version verzichtet darauf und ist insgesamt etwas zurückgenommener, um nicht zu sagen „stripped“.

Am Inhalt selbst hat sich jedoch nicht viel geändert. Noch immer ist dieser Band eine extensive Retrospektive, die wie eine Greatest Hits-Compilation eine Auswahl der besten Aufnahmen von Jagger, Richards, Jones, Watts, Taylor und Wood versammelt. Die Stones waren ja immer auch Kunstobjekt, von der Fotogenität der Band selbst über das ikonische Lippen-und Zungen-Logo hin zu Plattencovern wie dem kultigen „Sticky Fingers“ von 1971. Die Namen hinter der Kamera lesen sich dann auch wie ein Who Is Who der internationalen Fotografen-Szene: Bailey, Newton, Corbijn, Ritts, Richardson oder Leibovitz.

Credit Bild: © Taschen Verlag

Credit Bild: © Taschen Verlag

Credit Bild: © Taschen Verlag
Der Hauptteil des Buches ist in drei, jeweils nach Song-Klassikern benannte Akte unterteilt, welche die ganze Schaffensperiode der Stones vom Beginn bis in die Gegenwart nachzeichnen. Dadurch entsteht quasi eine Biographie in Bildern. Die chronologische Reise durch die Jahrzehnte zeigt zudem im Zeitraffer die „changing times“, gesellschaftliche Umbrüche (etwa das gewaltsame Ende des Flower Power-Dreams ua. symbolisiert durch die Altamont-Tragödie) und die Veränderung der Band.

Akt 1 „Time Is On My Side“ beleuchtet die Jahre 1962 - 1969. Es ist die Brian Jones-Zeit, die nicht nur auf dem Cover hervorgehoben wird, sondern der im Band selbst auch besonders viel Platz eingeräumt wird. Akt 2 „Wild Horses“ setzt nach dem tragischen Tode Jones´ ein und beleuchtet die Phase von 1969 - 1978. Dieser Teil fällt ein bisschen kürzer als das vorherige Kapitel aus und auch Ausnahmegitarrist Mick Taylor kommt verhältnismäßig selten vor.  Akt 3 „Mixed Emotions“ fokussiert schließlich auf die lange Zeitspanne von 1978  bis in die Jetztzeit. Einen Einblick in die Sessions zu „Blue & Lonesome“, dem genialen 26. Studioalbum aus dem Jahre 2016, erhält man jedoch leider nicht.

Insgesamt ist diese Neuauflage weniger Kunstobjekt als vielmehr „normaler“ Bildband. Die Dichte an großartigen Aufnahmen macht das Buch jedoch trotzdem zu einer essenziellen Ergänzung der eigenen Stones-Bibliothek - zumal die Erstauflage, abgesehen von einigen Art Editions, schon lange vergriffen ist.  

The Rolling Stones. Aktualisierte Ausgabe 
Reuel Golden
Hardcover mit Ausklappseiten, 30 x 30 cm, 3,78 kg, 466 Seiten

BLACKMORE´S NIGHT - NATURE´S LIGHT

Credit Coverbild: © earMusic

Nach den weihnachtlichen Grüßen mit der X-MAS-EP „Here We Come A-Caroling“, die man als Appetizer zum neuen Full Length-Album verstehen konnte, kommt mit „Nature´s Light“ nun ein Frühlingsbote aus Blackmore Castle. v

War die Vorgänger-Scheibe noch eine teils allzu gediegene, meditative Angelegenheit hält mit dem neuen Album etwas mehr Schwung Einzug -  und auch Ritchie  Blackmores  verzerrte E-Gitarre feiert ein Comeback, wenn auch sehr understated. Denn die „No Hard Rock“-Policy wird auch auf dem 10. Blackmore´s Night Opus hochgehalten und stattdessen die Medieval und Renaissance-Musik -  der Vorläufer einer wesentlichen Folk-Spielart aus der Frühphase des Sixties-Rock - zelebriert. Das Rezept ist bekannt – Ritchie Blackmore liefert als Multi-Instrumentalist mit einer Minstrel-Band den Backdrop für die ätherische Stimme seiner Frau Candice Knight. Dabei wird in gekonnter Weise eine längst vergangene Zeit evoziert. Die stimmungsvollen Arrangements, dominiert von Mandoline, Drehleier, Nyckelharpa und Gitarre, liefern den idealen Soundtrack für das nächste Mittelalter-Event oder „Outlander“-Fantreffen, wann auch immer dieses stattfinden mag. Was nicht von ungefähr kommt: Denn Ritchie Blackmore zufolge ist bspw. das titelgebende Lied unter anderem der einzigartigen Magie von Mittelaltermärkten gewidmet. Für mich repräsentiert der Song die Menschen auf dem Weg zum Jahrmarkt, zur damaligen Zeit etwas sehr Zeremonielles, bei dem auch der König und die Königin anwesend sein würden. Es musste ein bombastisch-feierlicher Festumzug sein; eine majestätische Ankündigung, dass die königliche Familie in die Stadt kommen wird.“

Faktum ist, dass derzeit niemand dieses Subgenre in so guter Form bedient wie Blackmore und seine Gattin.  Wahr ist aber auch, dass auch dieses neue Werk bei aller Kunstfertigkeit nicht an die Intensität früherer Purple-Zeiten - selbst in den stillen Momenten - anknüpfen kann.

ROCK CLASSICS - JUDAS PRIEST

Credit Coverbild: © SlamZine 
Nach dem Special zu Motörhead geht es bei den Rock Classics heavy weiter – denn die neueste Ausgabe widmet sich den Metal Gods aus Birmingham, Judas Priest.

Das Cover ist ganz im Design des 82er-Klassikers „Screaming For Vengeance“ gehalten – im Zentrum prangt jedoch ein Bild der aktuellen Besetzung mit Gitarrist Richie Faulkner. Dementsprechend karriereumspannend ist auch diese Hochglanz-Retrospektive ausgefallen. Selbst die oft vergessene Pre-„Rocka Rolla“-Zeit, also die ganz frühe Phase vor dem Debut – wird hier beleuchtet. Wie man das von dieser Sonderheftreihe gewohnt ist, bekommt der Leser auch hier wieder einen Crash-Kurs in Sachen Priest mit der Backstory zur kompletten Diskografie, Bios der Bandmembers, ein Interview mit Glenn Tipton sowie den Überblick über so gut wie alle erhältlichen Sammlerstücke und Fanartikel.

Somit ist auch die  mittlerweile 31. Ausgabe der Rock Classics ein ebenso gelungenes wie empfehlenswertes Magazin.

Dienstag, 16. März 2021

JIMMY PAGE - THE ANTHOLOGY

Jimmy Page live auf der Bühne des Madison Square Garden 1977
Credit Bild: © Jimmy Page Archive 2019

Gitarren-Ikone, Effekt-Pionier, Archetypus des Rockstars, Produzent, Arrangeur, Studio-Musiker - es ist eine Vielzahl an Rollen, die James Patrick „Jimmy“ Page im Laufe seiner langen Karriere von der Zeit als Session-Man in der Frühzeit des britischen Sixties-Rock, als Yardbird oder als Zeremonienmeister von Led Zeppelin einnahm. In den letzten gut zwei Jahrzehnten kamen noch die Parts des Buch-Autors und des Verwalters seines eigenen Vermächtnisses hinzu (siehe etwa die Reissues seines Backkatalogs oder den Retrospektiv-Band zum 50. Zeppelin-Jubiläum). Auch im neuen Coffee Table-Buch „Jimmy Page - The Anthology“, erschienen beim englischen Verlag Genesis Publications, präsentiert sich die Rock-Legende als gewissenhafter Archivar des eigenen Lebens und Chronist seiner Vergangenheit.  

Dabei ist dieses Buch so ganz anders als die meisten Rockstar-Bücher. Es ist die chronologische Nacherzählung eines faszinierenden Lebens und zeichnet nach wie aus einem Chorknaben der Mann in der Dragon Suit wurde - ohne dabei die mittlerweile zum Standard geworden Künstlerbio zu sein. Vielmehr hat man es hier mit einer besonders interessanten Variante der Retrospektive zu tun - einer losen Biographie anhand von Gegenständen. Obwohl der Band auch voll von seltenen Jugendaufnahmen und Livebildern ist, ist diese Anthologie vor allem ein Streifzug durch Pages Karriere entlang ästhetischer Aufnahmen seiner berühmten Instrumente, sartorialen Extravaganzen, Session-Notizen und Memorabilia. Auch wenn dieser Prachtband keine herkömmliche „Tell All“-Story darstellt, offenbaren Pages detailreiche Begleittexte, die mit geballter Rock N´ Roll-Geschichte aufgeladenen Artefakte und die bis ins kleinste durchkomponierte Machart viel über die faszinierende Personality des Autors.

Eine Reihe von Double Necks
Credit Bild: © Jimmy Page Archive 2019

Die Number One Les Paul, kunstvoll drapiert auf dem The Song Remains The Same-Jacket
Credit Bild: © Jimmy Page Archive 2019

Das Madison Square Garden - Rig
Credit Bild: © Jimmy Page Archive 2019
Page öffnete für dieses Buchprojekt die Pforten zu seinem umfangreichen Archiv und seiner extensiven Collection und nimmt den Leser mit auf eine 400-seitige Tour durchs Privatmuseum einer Rock-Ikone. Er fungierte dabei nicht nur als Autor sondern auch als Art Director, arrangierte seine Instrumente für die Fotoshootings, wählte die richtige Beleuchtung aus und sorgte dafür, dass die „Gear Pics“  künstlerisch anspruchsvoll ausfielen. Hier wird nicht einfach eine Gitarre auf einen Ständer gestellt und der Auslöser gedrückt sondern die historischen Instrumente regelrecht zelebriert. Page wollte dabei auch Aufnahmen realisieren, die es in der gut 50-jährigen Tradition der Gitarren-Fotografie so noch nicht gab - ein gutes Beispiel ist die rote Doubleneck-Armada auf dem Bild oben. Bessere Gear Pictures hat man weder bei den Ads der amerikanischen Instrumentenhersteller noch in Gitarrenmagazinen gesehen.

Der Einblick der in „The Anthology“ gewährt ist auch deshalb so speziell, weil sich um Page nach wie vor zahlreiche Mythen ranken. Selbst die jahrzehntelange journalistische Aufarbeitung seiner Karriere hat nichts daran geändert , dass ihn noch immer die Aura des Geheimnisvollen umgibt. In der Peergroup der großen Rockstars gehört Page damit zu einem kleinen Zirkel  Auserwählter, der  universell respektiert ist, geradezu kultisch verehrt wird und deren Aufnahmen und Equipment bis heute lebhaft diskutiert werden.

Schon in der 2019er "Play It Loud "-Ausstellung im New Yorker Metropolitan Museum zeigte Page einige seiner Instrumente und aufwendigen Setups. In der Anthology geht er noch einen Schritt weiter und zeigt die „details behind the details“. Welcher Amp kam auf „Whole Lotta Love“ zum Einsatz ? Was sind die Unterschiede und wie ist das Spielgefühl der Number One und der Number Two Les Pauls ? Ihr wollt die Dragon- und die Poppy Suit „up close“ sehen ? Das „Stairway To Heaven“-Rig ebenso ? Alles da in der “Anthology“. Welche Saiten spielte er in den „early days“ bevor er in den USA die Ernie Ball Strings entdeckte? Und was genau war das für eine Superstrat zu Outrider“-Zeiten, seinem bislang letzten Soloalbum ? Auch diese Fragen und noch sehr viel mehr, werden in diesem faszinierenden Buch beantwortet. 

Dass dieser Einblick überhaupt möglich ist, liegt daran, dass Page genauestens (Tage-)Buch geführt  hat, so konnte er selbst Jahrzehnte  zurückliegende Sessions rekonstruieren. Zudem wusste er immer, was er an seinem erstklassigen Equipment hatte, und pflegte es dementsprechend gewissenhaft. Anders als bei einigen seiner Kollegen sind weder Amps, Gitarren, noch das notorisch heikle Echoplex Kollateralschäden des Rock N´ Roll geworden, verschwunden oder in den Händen reicher Privatsammler gelandet – sondern über all die Jahrzehnte in seinem Besitz gebelieben. 

Der Detailgrad dieses Buchs ist enorm, damit richtet es sich natürlich in erster Linie an die Zielgruppe der absoluten Hardcore-Zeppelin- und Page-Fans. Musiker und vor allem Gitarristen, die sich technisch auskennen, sind hier eindeutig im Vorteil. Die schiere  Dichte an Informationen und fachspezifischen Insights machen „The Anthology“ zu einer regelrechten Fundgrube für den Gitarre-Connaisseur und Gear Nerd. Doch auch ganz allgemein betrachtet hat man es hier mit einem der packendsten Bücher über Page und Zeppelin zu tun – in jedem Fall ist es das speziellste und detailreichste Werk bis dato. Und auch wenn die Songs die gleichen bleiben mögen, so ändert sich nach der Lektüre mitunter der Blickwinkel auf diese Klassiker.

Jimmy Page - The Anthology
Genesis Publications
400 Seiten, 250 mm x 310 mm
ISBN: 9781905662616
www.genesis-publications.com
Credit Bild: © Jimmy Page Archive 2019   Genesis Publications


Montag, 15. März 2021

JIMI HENDRIX - BURNING DESIRE: Feuerzeugbenzin und ein Streichholz

Credit Bild: © Ed Caraeff  ACC Art Publishing
Flamme vs. Stratocaster. Feuerzeugbenzin und ein Streichholz – mehr brauchte es nicht für einen der ganz großen Rock N' Roll-Momente zu schaffen.

Schon bevor der überirdische Gitarrenmagier James Marshall Hendrix seine Fender beim ersten großen Rock-Festival der Geschichte den Flammen übergab hatten Rockstars ihre Instrumente in Brand gesteckt. Der Killer Jerry Lee Lewis etwa entzündete schon mal sein Piano an und Pete Townshend donnerte seine Gitarre auf den Boden oder spießte gleich seinen Marshall Verstärkerturm auf. Doch was Hendrix da beim Monterey Festival machte kam einem semi-religiösen Akt gleich – eine Opferung, ein Ritual: "sacrifice what you love"...
In der Front Row von Monterey war damals auch ein 17-jähriger Fotograf der jene Momente festhielt und sich so alsbald in der illustren Riege der Rock N' Roll Photographer wiederfinden sollte. Hendrix auf den Knien wie er die Flammen geradezu beschwört - ein Bild für die Ewigkeit war geschaffen; es findet sich auch im Bildband "Burning Desire - Jimi Hendrix: The Jimi Hendrix Experience Through the Lens of Ed Caraeff(ACC Art Publishing) wieder in dem Caraeff eindrucksvolle Momentaufnahmen seiner Begegnungen mit der Jimi Hendrix Experience Revue passieren lässt. Der Clou , dieser großartige Band zeigt lauter unpublished photos aus dem Archiv des Fotografen. 

Folgende Gigs (1967-1969) der Band wurden fotografisch in beeindruckendem Detailgrad festgehalten:

Monterey International Pop Music Festival: June 18, 1967
Hollywood Bowl: August 18, 1967
Anaheim Convention Center: February 9, 1968
Ackerman Union Ballroom: February 13, 1968
Hollywood Bowl: September 14, 1968
Whiskey-A-Go-Go: October 1968
Newport '69: June 20-22, 1969
Credit Bild: © Ed Caraeff  ACC Art Publishing
Credit Bild: © Ed Caraeff  ACC Art Publishing

Samstag, 13. März 2021

JAMES DEAN: REBEL WITH A CAUSE

Credit Coverbild: © Bear Family

Am 8. Februar diesen Jahres wäre James Byron Dean 90 geworden.  Anlässlich dieses Anniversaries ist in der Memorial Series des Labels Bear Family ein CD-Tribute an den Film-Giganten erschienen. Eine CD?  Die Connection zur  Musik mag sich nicht jedem sofort erschließen,  in der Biographie Deans -  sowie in der posthumen Rezeption  -  findet sie sich jedoch sehr wohl, wenn auch teils eher indirekt.

Zum einen war Dean selbst großer Musikfan – gerade die dominierende Musik der Pre-Rock N´ Roll-Zeit, der Jazz, hatte es ihm angetan, legendär war zudem seine Freundschaft mit einem anderen „jungen Wilden“, Chet Baker. Und schließlich war Dean  -  als Ikone und Verkörperung des zu jung gegangen Heroen - auch immer wieder Thema von Songs. Die Bear Family-Compilation vereint nun eine Auswahl von insgesamt 28  teils bekannten, teils raren und teils erstmals auf Compact Disc veröffentlichten Aufnahmen: Man hört Dean im O-Ton beim Interview oder als Percussionist an den Congas (!) bei seltenen Aufnahmen mit Bob Romeo. Den Hauptteil machen jedoch Stücke der Scores zu den drei 
Am 8. Februar diesen Jahres wäre James Byron Dean 90 geworden. Mit nur drei Filmen – zwei davon nach seinem Unfalltod mit 24 Jahren veröffentlicht
 – wurde er zu einer der Ikonen von Tinseltown und zum ersten  früh verstorbenen Idol einer neuen Jugendgeneration. Anlässlich des Anniversaries ist in der Memorial Series des Labels Bear Family ein CD-Tribute an den Film-Giganten erschienen. Eine CD?  Die Connection zur  Musik mag sich nicht jedem sofort erschließen,  in der Biographie Deans -  sowie in der posthumen Rezeption  -  findet sie sich jedoch sehr wohl, wenn auch teils eher indirekt.

Dean Klassikern „Rebel Without A Cause“, „East Of Eden“ und „Giant“ sowie zum posthumen Dokumentarfilm ”The James Dean Story“ aus. Die Kompositionen  aus seiner „Klassiker-Trilogie“ zeigen vor allem ein Spannungsfeld im Ouvre Deans auf: Einerseits war Dean zusammen mit Marlon Brando einer der ersten Actors einer neuen Schule, seine Filme zeigten als eine der ersten vielschichtige jugendliche Charaktere mit all ihren Problemen und Ambivalenzen. Die Outfits Deans – gerade in „Rebel…“  mit weißem T-Shirt, roter Jacke, Jeans und Pompadour-Frisur machten ihn auch zu einer stilbildenden Figur für die Rock N´ Roll-Ära – doch die Filme und allen voran ihre Soundtracks waren weniger „Blackboard Jungle“ oder „Jailhouse Rock“ sondern mehr „Old School“ Hollywood.

 Jene Songs, welche die musikalische Auseinandersetzung mit der Popkultur-Legende Dean aufzeigen sollen zeigen zwar eine gewisse Bandbreite und spezialisieren sich auf obskurere Tracks – von den 50s mit den Four Tunes und ihrer „Ballad Of James Dean“ hin zu den 90s und Bonnie Tyler  - doch kratzen die paar Songs gerade mal an der Oberfläche dieser an sich spannenden Thematik. Dies führt dazu, dass die Zusammenstellung etwas beliebig wirkt – hier hätte man sich durchaus mehr gewünscht, zumal Dean ja auch in Song der jüngeren Vergangenheit Einzug in die Lyrics gehalten hat (Stichwort: Lana Del Rey). 

Da die Aufmachung der „Rebel With a Cause“-Zusammenstellung wie man das vom Label mit dem Bären gewohnt ist jedoch gut gelungen ist (schöner Digipak mit 36 seitigem Booklet) und die O-Töne und Songs durchaus Seltenheitswert haben, ist dieses Commerative-Release für den Dean-Sammler dennoch interessant.