Freitag, 19. April 2019

GUITARS THAT JAM

Credit Coverbild: © Jay Blakesberg   Insight Editions
Nüchterne Pragmatiker oder leidenschaftliche Liebhaber ? Nein, es geht auf 6strings24frames nicht plötzlich um an Sinus-Milieus angelehnte Persönlichkeitsanalysen bekannter Dating-Plattformen sondern um ein musikalisches Thema.  Genauer gesagt um die Beziehung, die ein Gitarrist zum Instrument seiner Wahl eingeht. Und in dieser Symbiose gibt es nun mal grob gesagt zwei diametral verschiedene Typen: Jene, für die ein Instrument lediglich ein Werkzeug ist, ein Mittel zum Zweck, mit dem man den Job macht und seine Ideen in die Realität umsetzt. Diesem Typus des Musikus ist es oftmals relativ egal ob sie eine Squier Strat oder ein edles Teil aus dem Custom Shop spielen. Und dann gibt es da noch die zertifizierten Gearheads, die sowohl über die Historie ihrer Sechssaitigen en detail Bescheid wissen und die eine geradezu innige Beziehung zu ihrer Gitarre eingehen .
Um  letztere Gruppe passionierter Aficionados geht es in dem Bildband „Guitars That Jam“ (Insight Editions) in dem bekannte Musiker einige ihrer liebsten Instrumente vorstellen.

Wie der Name dieses handlichen Bands bereits vermuten lässt geht es hier allerdings nicht um Schwermetall-Arbeiter und ihre gezackten Streitäxte sondern vor allem um die Jam-Szene der USA – sprich den Roots-Circuit zwischen Blues , Alt.Country und Classic Rock. Dementsprechend breit gefächert sind auch die illustren Gitarre, die hier samt ihrer prominenten Besitzer portraitiert werden, von lebenden Legenden, Stars zu eher den Eingeweihten bekannten Fixstartern der Szene: Country-Ikone Willie Nelson und seine ramponierte Martin-Akustik „Trigger“, Santanas lachsfarbene PRS, Neil Youngs „Old Black“, Rich Robinson und seine reich verzierte Teye, Warren Haynes( der auch das Vorwort verfasste) mit seiner 59er Lester, Jackie Greene und eine rare 61er SG Les Paul ……
Fotografisch sehr stimmungsvoll eingefangen wurden Gear & Musiker vom Fotografen Jay Blakesberg, der einen sehr individuellen Stil mit modernen High Definition-Bildern in sehr knalligen Farben pflegt.
All das ist 1 A „Gear Porn“, der neben den stimmungsvollen Fotos vor allem durch die sehr in die Tiefe gehenden Begleittexte einen Einblick in den kreativen Prozess großer Musiker sowie ihre oft spezielle  Beziehung zu ihren Instrumenten gibt . Gerade für leidenschaftliche Gitarreros eines der empfehlenswertesten Bücher der letzten Zeit.