Freitag, 1. März 2019

TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS – THE BEST OF EVERYTHING

Credit Coverbild: © Universal Music
Eine so vielfältige Karriere wie die des 2017 verstorbenen Tom Petty auf zwei Discs und 38 Tracks zusammenzufassen, ist ein mitunter schwieriges Unterfangen. Das neu erschienene Doppelalbum „The Best Of Everything“ versucht jedoch genau dies und wirft einen karriereumspannenden Retrospektiv-Blick auf über 4 Jahrzehnte im musikalischen Leben des amerikanischen Individualisten.

Es ist bei weitem nicht die erste Petty-Best Of, diese hier wurde jedoch
von Toms Family und Bandkollegen selbst zusammengestellt. Ungeachtet dieses Umstandes hat man es jedoch nicht mit einer reinen Raritäten-Rückschau zu tun. Neben einigen, auch neueren „choice cuts“ aus dem Backkatalog stehen vor allem einige der ganz großen Hits („Refugee“, „I Won´t Back Down“, „Runing Down A Dream“ , „Free Fallin“´ oder die ewige Bad Girl-Hymne „Mary Jane´s Last Dance“) im Zentrum. Die Fans haben diese  unbestritten großartigen Songs natürlich längst zu Hause, auch auf eine aufwendige Sammleraufmachung wie man sie von solchen Commemorative-Zusammenstellungen kennt, muss man verzichten.

Auf der Haben-Seite  stehen demgegenüber ein lesenswertes , längeres Essay von Cameron Crowe im Booklet und die Inklusion  einer Alternativ-Version des titelgebenden  „The Best Of Everything“ vom  ´85er „Southern Accents“-Album sowie der ebenfalls bislang unveröffentlichte Song „For Real“. Es ist ein zutiefst autobiographisch gefärbtes Stück, bei dem viele der Stärken Pettys deutlich werden: von der catchy-Melodie zum literarisch anmutenden Storytelling im Songwriting – he did it for real,  dieser Song subsumiert quasi die Karriere Pettys: ganz stark!

Bei einem gelungenen Best Of, das ja ein möglichst komplettes Bild eines Künstlers zeichnen soll sind die inkludierten Tracks meist ebenso wichtig, wie jene die weggelassen werden. Die hier getroffene Auswahl ist durchaus gut gelungen, trotzdem fehlen zahlreiche Songs, die viel über Petty und seine Roots/Inspirationen aussagten (man denke an die inspirierten Rock N´ Roll-Live-Covers oder einige der bluesigen Nummern von der "Wildflowers"-LP).  Abgesehen davon gelingt dieser Greatest Hits jedoch eine sehr gut kuratierte Einführung in das Oeuvre eines „American Poet“.