Freitag, 31. Mai 2019

KENNY WAYNE SHEPHERD – THE TRAVELER


Credit Bild: © Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade
Seine großen Durchbruch hatte der aus Louisiana stammende Gitarren-Virtuose Kenny Wayne Shepherd schon Mitte der Neunziger – damals, in der Post-SRV-Zeit verblüffte der talentierte Teen aus den Südstaaten  mit seinen intensiven Stratocaster-Licks und erdigem, tief in den Traditionen seiner Heimat verwurzelten Songs. Heute, knapp ein Vierteljahrhundert später, ist Shepherd längst eine der absoluten Fixgrößen der internationalen Blues Szene und somit schon mehr als etabliert. An diesem Punkt könnte man also durchaus annehmen, dass er so wie viele seiner Kollegen in den Autopilot-Modus schaltet. Allein, darauf hat KWS keine so rechte Lust. Stattdessen überrascht der Gitarren-Crack und Muscle Car-Aficionado seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit mit hochkarätigen Kollaborationen (Stichwort: Stephen Stills) und Studioalben, die immer eine gewisse Evolution in seinem Schafen signifizieren.
 
Credit Bild: © Mark Seliger      Provogue / Mascot Label Group / Rough Trade
Das heute erschiene „The Traveler“ bildet da keine Ausnahmen, vereint es doch all die so erwartbaren wie liebgewonnen Signatures  von adrenalinschwangerem Powerhouse Blues und classic rock-affinen Liedern - jedoch mit merklich gereiftem Songwriting . Dazu passt auch, dass diese Platte des zertifizierten Travelers Kenny Wayne, der beständig auf Achse/Tour zu sein scheint, wie eine Bilanz seines bisherigen Schaffens wirkt. Er ist einerseits nicht mehr die große Nachwuchshoffnung einer zunehmend kleiner werdenden Szene, andererseits auch noch kein Elder Statesman. KWS hält als Neo-Traditionalist die blaue Flamme am brennen – und wirkt dabei zwar routiniert, jedoch noch immer begeistert.
Die 10 Songs auf „The Traveller“ – 8 Eigenkompositionen und zwei sehr gelungene Cover,
„Turn To Stone“(Joe Walsh) und   „Mr. Soul“ (Buffalo Springfield) – sind dann auch durch die Bank genau die richtige Musik zum Cruisen kurz bevor der Sommer ankommt…