Credit Bild: © Jim Marshall |
Es ist zweifelsohne eine der bekanntesten Aufnahmen vom Man in Black: Johnny Cash steht auf der Bühne, seine Akustikgitarre um die Schulter geschlungen und streckt einem Fotografen den Mittelfinger entgegen. Entstanden ist dieser Schnappschuss hinter Gitter, in San Quentin, einem der härtesten Knasts der
USA um genau zu sein. Eingefangen
hat ihn der legendäre Jim Marshall, eine der Koryphäen der Musikfotografie, während eines der Prison-Konzerte Cashs, bei der dieser Gigs für die Insassen spielte. Marshall meinte damals zu Cash, er brauchte noch eine Aufnahme "für die
Wachen" und die bekam er auch.
Cash subsumierte mit dieser "Fuck You"-Geste - die natürlich im krassen Gegensatz zum oftmals konservativen Image des Country-Genres stand - die Gefühle seines inhaftierten Publikums und legte damit auch eine der ganz großen ikonischen Fotografien der Outlaw-Bewegung der Country Music hin. Und diese sowie viele andere faszinierende Aufnahmen von Cashs historischen Sessions in San Quentin und
Folsom kann man in einem neuen Coffee Table Bildband (erschienen bei Reel Art Press) sehen.
Mit den
Gastspielen für die schweren Jungs läutete Cash nach der frühen Legendenwerdung mit den Sun Sessions und seinen Sixties-Hits eine weitere Hochphase seiner Karriere ein, die ihm auch außerhalb des Genres große Beachtung brachte. Die durchaus kontroversen Auftritte - immerhin kommt man nicht für Bagatelldelikte nach Folsom oder San Quentin - für die Ausgestoßenen und von der Gesellschaft Vergessenem
passten einerseits perfekt in die damalige von zunehmender „social
consciousness“ geprägten Zeit und liefen analog zu einer der Haupt-Message Cashs, der ja schwarz trug um ein bisschen des kollektiven Leides auf seine Schultern zu laden. Die Live-Gigs hinter Gefängnismauern zählen jedenfalls zu den wichtigsten in
Cashs langer Karriere, die dabei entstandenen Livealben sind Meilensteine, die in keiner Plattensammlung fehlen dürfen.
Credit Bild: © Jim Marshall |
Credit Bild: © Jim Marshall |
Credit Bild: © Jim Marshall |
Die bei diesen ungewöhnlichen Konzerten entstandenen Schnappschüsse Marshalls sind Bilder von geradezu archaischer Kraft. Im Stil einer Sozialreportage fangen sie gekonnt das beklemmende Gefühl hinter den kalten und unüberwindlichen Mauern der Strafvollzugsanstalten ein, gleichzeitig sind sie aber auch perfekte Momentaufnahmen einer Legende: ein Blick auf die Miene Cashs genügt um zu wissen- er IST
genau jener Man in Black, von dem er in seinen Liedern gesungen hat.
Marshall
expressionistische Bildsprache und seine durchkomponierten Fotografien sind zurecht legendär - und dass man sie nun in gesammelter Form in einem coffee table-Bildband sehen kann, macht dieses Release nicht nur für Cash-Aficionados sondern auch für Bewunderer der klassischen Ära der Rock N' Roll-und Music Photography interessant.
Das Vorwort zu diesem Buch stammt by the way vom langjährigen Cash-Gitarristen und Telecaster Twanger Extraordinaire Marty Stuart.
Das Vorwort zu diesem Buch stammt by the way vom langjährigen Cash-Gitarristen und Telecaster Twanger Extraordinaire Marty Stuart.
Credit Bild: © Jim Marshall |
Credit Bild:© Jim Marshall |
Credit Coverbild:© Jim Marshall Reel Art Press |
JOHNNY
CASH AT FOLSOM & SAN QUENTIN
Fotografien
von Jim Marshall
Vorwort
von Marty Stuart, Text von Scott Bomar
Deutsch
25 x 33,5 cm
Deutsch
25 x 33,5 cm
Hardcover
144 Seiten
144 Seiten
70
Abbildungen
€ 49,95
ISBN 978-3-981889-02-4
€ 49,95
ISBN 978-3-981889-02-4
Reel Art
Press / BMG Books