Donnerstag, 26. April 2018

OVER AND OUT – Das Vermächtnis-Album des Rick Parfitt

Credit Bild: © Heiko Roith   ear music Edel
Völlig überraschend kam am 24. Dezember 2016 die Nachricht, dass die britische Musiklegende Rick Parfitt verstorben ist. Unvergessen sein unverwechselbarer Rhytmussttil an der Telecaster neben Francis Rossi bei Status Quo; unzählige Bands spielen Songs mit Blues Shuffle-Riffs, doch Parfitt und Rossi kreierten einen unverwechselbaren Sound, der das auditive Pendant zu einer unaufhaltsamen Dampflok darstellte.
Vor seinem Tod arbeitete er noch an einem Album – einem ganz persönlichen Opus, das nun zu seinem Vermächtnis geworden ist . Zum Zeitpunkt von Parfitts Ableben war  die Platte allerdings noch unvollendet, unter Mitarbeit einiger hochkarätiger Gäste wie Brian May (Queen) oder Christ Wostenholme (Muse) konnte "Over And Out" allerdings doch noch fertiggestellt werden - und so als erstes Solowerk Parfitts abseits seiner Stammband  posthum veröffentlicht werden.

„Over And Out“ zeigt viel von dem was man an Parfitt - einem Mann, der sich stets treu geblieben ist - über die Jahre  schätzte, gleichzeitig ist es ein Album, das durchaus ungewöhnlich ist. Ja, Rock N´ Roll und Bluesrock gibt es auf dieser Platte natürlich auch, und das wie nicht anders zu erwarten war in hoher Güte  – doch der gnadenlose Dampframmen-Boogie den Quo seit den frühen Siebzigern zelebrierten steht hier nicht allein im Mittelpunkt. 
Vielmehr zeigt sich immer wieder eine ruhige, introvertierte Seite Parfitts.
Der Grundsound von "Over And Out" erinnert insgesamt mehr als einmal an die Eighties-Phase von Quo, die Pop-Sensibilität und das Gespür für große Melodien gemahnt an die Anfänge Quos im zeitgenössischen Psychedelic-Pop. 
"Over And Out"  bietet durchwegs gute Songs, die in ihrer Vielfältigkeit - von Rock über Blues bis zu poppigen Balladen - die Karriere Parfitts gekonnt subsumieren.

R.I.P. Rick !
Credit Coverbild: © ear music Edel