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Credit Coverbild: © Hannibal Verlag
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Sie sind zwar die Lenker der Geschicke auftsrebender Bands , doch stehen sie selten im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit: die Manager, denen eine essentielle Rolle im großen Schauspiel des Rock N' Roll zukommt. Einige dieser Svengalis hinter den Weltkarrieren erreichten sogar einen Bekanntheitsgrad weit über den Zirkel von Business-Insidern hinaus.
Elvis
hatte den mit weitreichenden Vollmachten ausgestatteten Col. Tom Parker, die
Stones hatten am Anfang ihrer Karrier den umtriebigen Andrew Loog Oldham, die
Fab Four aus Liverpool wurden von Brian Epstein repräsentiert. Und der bleierne Zeppelin, der Ende des britischen
Blues Rock Booms der Sechziger abhob und an Flughöhe gewann hatte Peter Grant.
Dieser transzendierte den Beruf des nromalen Managers. Wie der
Unteritel der neu erschienenen Biographie über diesen streitbaren Mann schon andeutet: er lebte und atmete Led Zeppelin. Zwischen
ihn und seine Schützlinge ließ er nichts kommen. Diese
Aufopferung machte Grant selbst über die Grenzen der Zep-Aficionados bekannt –
und auch gefürchtet. Denn um seine Jungs an die Spitze zu bringen schien
ihm jedes Mittel recht. Bevor er zum Manager-Mogul aufstieg, kämpfte er als Wrestler, war als Schauspieler in verschiedenen Filmen tätig – darunter als Stunt Double von Anthony Quinn in "The Guns Of Navarrone" oder in einem Mini-Part in Stanley Kubricks Nabokov-Verfilmung "Lolita" . Daneben verdingte sich der hünenhafte Mann auch noch als Bühnenarbeiter.
Sein Big Break kam erst als er dem späteren Black-Sabbath-Manager Don Arden begegnete. Von diesem lernte er all die legalen, halblegalen und bisweilen haarstreubenden Tricks des Musikgeschäfts der Sechziger. Kurz darauf betreute er schon die Yardbirds bei denen ein gewisser Jimmy Page spielte. Als sich dann Led Zeppelin firmierten gab es für den so rücksichtslosen wie gewieften Grant kein Halten mehr: er boxte astronomische Gagen durch, die zuvor niemand für möglich gehalten hätte, entwickelte clevere Geschäftsstrategien und begriff die immense Bedeutung von Skandal-Publicity. Nebenbei gründete der kompromisslose Geschäftsmann ein Plattenlabel und managte
andere einflussreiche Acts wie etwa Bad Company und die Jeff Beck Group.
Dies machte ihn – rein finanziell und was das „pushen“ seiner Schützlinge in einer
hyper-kompetitiven Industrie anbelangt – zu einem der erfolgreichsten
Proponenten seiner Zunft. Die Art wie all dies jedoch vonstatten ging sorgte dafür, dass Grant zu einer der berüchtigsten Figuren der Rock
N´Roll-Geschichte wurde. Nicht von ungefähr widmet Autor Mark Blake dieses Buch seinem Sohn, der es jedoch erst lesen darf, wenn er 18 ist.
Die Sonderstellung die Grant duch seine Personality und seine Geschäftsgebarungen
in der Geschichte Zeppelins als auch in der Saga des Rocks der
Spätsechziger und Seibziger einnimmt, sorgte dafür dass er eine Hauptfigur in so
gut wie allen Biographien über Zeppelin wurde – und von denen gibt es bekanntlich
nicht gerade wenige.Insofern hat diese neue Grant-Bio auch keinen Pionierstatus mit einer erstmaligen Beleuchtung des Lebens dieses legendärdn Managers, der
Zeppelin-Fan wrd auch viele der“lurid tales“ längst kennen. Sie ist aber dennoch eine so informative wie gut
geschriebene Chronik die ein plastisches Bild eines Berserkers aus jener Zeit, die wir heute als Classic Rock-Ära kennen, zeichnet.