Dienstag, 22. Juni 2021

DAVID BOWIE BY SUKITA

Credit Coverbild: © Delius Klasing   Masayoshi Sukita

Der neue Bildband DAVID BOWIE BY SUKITA (erschienen im Delius Klasing Verlag) illustriert nun die Sessions des britischen Rock Chamäleons mit dem Bildkünstler aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Ohne allzu sehr in die Sphäre der Übertreibung abzugleiten, kann man behaupten, dass David Bowie ein „Man Of A Thousand Faces“ war. Zwar erfanden sich schon vor und nach ihm Künstler immer wieder neu, doch bei keinem anderen war die beständige Veränderung und teils durchaus radikale optische Veränderung so eine wesentliche Konstante. Bowie wechselte die stilistische Ausrichtung seiner Musik so wie die Identität der von ihm verkörperten Figuren. Vom androgynen, gender-bendenden Folkstar zum  Mann vom anderen Stern hin zum Dandy aus der Unterwelt…und das waren nur einige der Metamorphosen in der langen Karriere Bowies. Bei einigen dieser Stationen arbeitete er mit dem japanischen Fotografen Masayoshi Sukita zusammen – dieser lichtete den Superstar nicht einfach bloß ab sondern schuf mit ihm eine Bildsprache, die genau zwischen Musik- und Kunstfotografie lag.  

 „Bowie war anders als die anderen Rock N´ Roller, er hatte das gewisse Etwas, von dem ich wusste, dass ich es in Fotos umsetzen wollte.“ erinnert sich Sukita an das Jahr 1972 und seine erste Begegnung mit dem Ausnahmemusiker. Während andere Rock ´Roll-Photographer den „gritty realism“ der Siebziger in ihre Bilder einfließen ließen, ging Sukita einen anderen Weg. Im Kontrast zu den Bildern eines Mick Rock steht hier nicht die Action auf der Bühne im Vordergrund, hier gibt es keinen Bowie der in damals skandalträchtiger Pose vor seinem Gitarristen Mick Ronson kniet. Sukitas Stärke sind  geradezu intime Portraits und Inszenierungen. Das stark von der Art Szene und außermusikalischen Einflüssen geprägte Auftreten Bowies fand in den sehr reduziert, grafisch und durchkomponierten Aufnahmen Sukitas einen ideale Widerpart. Die über 200, teils unbekannten Bilder und eindrucksvollen Texte dieses Buchs beschreiben dann auch die große Nähe zwischen dem  Fotograf und seinem Subjekt die in 40 Jahren der Kollaboration entstand.