Dienstag, 26. April 2016

ERIC CLAPTON - SLOWHAND AT 70 LIVE AT THE ROYAL ALBERT HALL


Credit Coverbild: Eagle Rock Entertainment/Eagle Vision/EDEL
Wenn Eric Clapton im Konzertfilm „Slowhand At 70“ die Bühne der Royal Albert Hall betritt, so weist zunächst recht wenig darauf hin, dass es sich um kein normales Konzert der Gitarrenlegende handelt. Tatsächlich  sind es nur wenige Indizien, die auf die Größe des Anlasses hinweisen, dessen Zeuge man mit dieser Blu Ray wird. Immerhin handelte es sich um ein besonderes Anniversary - die Gitarrenlegende Mr. Slowhand himself feierte runden 70. Geburtstag und beging dieses Jubiläum auch in der Royal Albert Hall -  einer Konzertvenue, in der der britische Bluesman gar zum 200. Mal auftrat.

Ungeachtet all dessen ist „Slowhand At 70“ klassisches Understatement pur: Es gib keine speziellen Stargäste, der Fokus liegt allein auf EC und  seiner aktuellen Band. Clapton nimmt sich auch sehr zurück, überlässt an einer Stelle - dem Cover von „You Are So Beautiful“,  eindeutig ein  Tribute an den verstorbenen Freund Joe Cocker - gar Paul Carrack an der Orgel fast das ganze Scheinwerferlicht.
Gerade mal Claptons Gitarre, diesmal nicht schwarz oder grau, sondern in Sunburst  kann man als Referenz auf seine legendäre Derek And The Dominos Fender „Brownie“ deuten.
Auch die Setlist kommt ohne große Überraschungen aus und erweist sich vielmehr  als prototypisch für die meisten EC-Live-Konzerte der letzten Jahre:

Tracklist:

Somebody´s Knockin´On My Door
Key To The Highway
Tell The Truth
Pretending
Hoochie Coochie Man
You Are So Beautiful
Can´t Find My Way Home
I Shot The Sheriff
Drifin´Blues
Nobody Knows You When You´re Down And Out
Tears In Heaven
Layla
Let It Rain
Wondeful Tonight
Crossroads
Cocaine
High Time We Went

 Bonus Song: Little Queen Of Spades

Die Songauswahl ist - abgesehen von der Yardbirds- und Bluesbreakers-Phase - mit „Blind Faith“-,„Derek And The Dominos“-, 70s und 80s-Material zwar durchaus karriereumspannend - gerade bei so einem Jubiläumskonzert vermisst man sich jedoch z.B. "Layla" in der elektrischen Version und Klassiker wie „White Room“, „Sunshine Of Your Love“ oder selten gespieltes wie „Tulsa Time“.

Die Blu Ray selbst kann man hingegen getrost als Referenz für ein ausgezeichnetes HD-Erlebnis nehmen: Gestochen scharfes Bild ist man ja gewohnt, Konzertmitschnitte wie „Slowhand At 70“ verdeutlichen dann aber doch noch einmal was in dem 1080p-Medium drinstecken kann:
Transparenter und detailreicher Klang; satte Farben - die traumhafte Venue und die extrem atmosphärische Lichtshow, die die Royal Albert Hall in ein beinahe gespenstisches Licht taucht, wird perfekt und äußert plastisch transportiert - was durch die unaufgeregte Kameraarbeit, die sich Musik anpasst noch verstärkt wird.
„Slowhand At 70“ ist fraglos ein schönes Konzertdokument, das der Fan braucht -  gleichzeitig kann man sich nicht es Eindruckes erwehren, dass gerade bei so einem Anlass auch eine ganz andere Zelebration der Karriere Claptons drin gewesen wäre.