Credit Bild: © Blain Clausen Universal Music Concord Records |
Auf dem im staubigen Exil entstandenen und eben erst erschienenen Endergebnis namens „Hardware“ ist die Wüste als metaphysischer Ort omnipräsent - ebenso wie die Trademarks des texanischen Gitarrenhelden: knochentrockene, groovende Riffs , von Pinch Harmonics durchzogene Soli, Songs die so smooth dahin cruisen wie ein Custom Car auf dem Desert Highway. Stets tief verwurzelt im Blues nutzte Gibbons seine Projekte abseits von ZZ TOP (das letzte Studioalbum der „Lil´ Ol´ Band from Texas“ erschien vor fast einer Dekade) stets um Genres, die ihn beeinflussten, zu frönen. Während „Perfectamundo“ eine Latin Affair und „The Big Bad Blues“ dem titelgebenden Genre gewidmet war, ist „Hardware“ das bisher diverseste seiner Soloprojekte. Hier findet man neben dem allgegenwärtigen Blues und hart rockendem Material südkalifornische Surf- Klänge beim in Hall getauchten „Westcoast Junkie“, Tex Mex-Sounds beim Texas Tornados-Cover „Hey Baby Que Paso“ und sogar eine melancholische Country-Ballade mit „Vagabond Man“.
Am
experimentellsten wird es dann ganz zum Schluss. Der finale Track ist ein
unglaublich atmosphärisches Spoken Word-Stück namens „Desert High“, bei dem
Gibbons plastische Bilder der Wüste bzw. Joshua Tree evoziert– jenem Ort an dem
Country Rock-Pionier Gram Parsons starb. Eine Meditation über die Wüste als
magischer Ort, die dank Gibbons extrem markanter Stimme etwas von Leonard Cohen
oder Tom Waits hat.
Mit der ihm eigenen Lässigkeit manövriert Gibbons seinen Hotrod gekonnt durch all diese Genres und legt ein gelungenes Werk vor. Es ist sowohl logische Weiterführung der Vorgänger als auch ein eventueller Schlusspunkt der „Solo“-Trilogie. Denn immer wieder gibt es im Laufe der 37 minütigen Spielzeit von „Hardware“ Einsprengsel, die an ZZ TOPs Achtziger und-Neunziger Zeit gemahnen, womit Gibbons sein Gefährt wieder in der ZZ-Garage parkt - und damit womöglich bei einem schon lange angekündigten neuen Werk seiner Stammband.
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