Mittwoch, 13. Juni 2018

STILL ON THE RUN - THE JEFF BECK STORY


Credit Coverbild: © Universal Music
Nicht nur über Mr. Slowhand Eric Clapton erscheint in diesen Tagen eine große Retrospektiv-Doku. Auch sein Gitarrenkollege aus Surrey Jeff Beck bekommt einen eigenen, high profile abendfüllenden Dokumentarfilm – und der zählt ähnlich wie "Life in 12 Bars" zu den sehenswertesten Musik-Dokus der letzten Zeit.
Und wieder analog zum EC-Film ist auch hier der Titel programmatisch: „Still On The Run“ –  Beck war stets ein Suchender, ein unruhiger Geist, der nur im permanenten Experiment seine Erfüllung fand und nie still stand. Inspiriert von den frühen Pionieren des Rock N´ Roll und ihrem revolutionären Erfindungsreichtum tüftelte er stets an neuen Klängen. Die psychedelisch-experimentellen Sixties waren für diesen passionierten Klangforscher der ideale Nährboden und Backdrop. Dass er immer auf der Suche – bzw. eben still on the run ist – sorgte dafür, dass es ihn nicht lange beim Blues- und Psychedelic-Rock hielt und er sich  in den Siebzigern dem rein instrumentalem Jazz Rock zuwandte und bis heute konstant die Grenzen avantgardistischer Musik auslotet.
Credit Bild: © Universal Music
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Neben seiner Passion für die Sechssaitige ist Beck auch ein ausgewiesener "grease monkey",  ein Autoschrauber, der gern selbst seine teuren Vintage Vehikel zerlegt (siehe Bild oben). Die sich hier offenbarende Parallele zu seinem unorthodoxen Spiel mit musikalischen Normen oder sog. Regeln ist evident.
Wie einflussreich dieses Spiel ist, zeigt sich auch wieder einmal in den zahlreichen All Star-Interviews mit prominenten Freunden, Zeitgenossen und Bewunderern, die für "Still On The Run" geführt wurden.  
Sie verdeutlichen den Ausnahemstatus den Beck bei seinen Kollegen wie EC, Jimmy Page, Joe Perry, Billy Gibbons  oder Slash genießt. Nicht ohne Grund gilt Beck – ein Mann der stets etwas im Schatten des Mainstreams stand – als ein quintessentieller "guitarist's guitarist".
Credit Bild: © Universal Music
Credit Bild: © Universal Music
Credit Bild: © Universal Music
"Still On The Run" ist ein temporeicher, Film, der ein ziemlich  genaues, detailliertes Portrait der Legende zeichnet. Als Zuseher hat man das Gefühl Beck nun besser zu vestehen und ev. auch seine Karrierentscheidungen nachvollziehen zu können. Für mich als jahrelangen Beck-Fan war diese Dokumentation daher ungemein  faszinierend: Ein komplexes Portrait eines Individualisten, der sich nie anpassen konnte und wollte und ein wirklich empfehlenswerter Film.