Dienstag, 15. August 2017

SUMMER OF ROCK N' ROLL: Die linke und die rechte Hand des Killers

Credit Coverbild: © Universal Music
Mit "Rock And Roll Time" setzt der Wild Man aus Ferryday, Louisiana seine mit "Last Man Standing" begonnene und mit "Mean Old Man" fortgesetzte Comeback- Album Trilogie fort- und legt wenig überraschend wieder ein ausgezeichnetes Roots-Rock N' Roll Album hin- eine Platte in jener Art,wie sie eigentlich nicht mehr produziert werden.
Der Titel ist programmatisch, wie schon bei den Vorgängern fällt es schwer zu glauben, dass hier ein zum Zeitpunkt der Aufnahmen fast 80 Jähriger in die Tasten haut. Die twangige Stimme mit ihrer schneidenden, klaren Autorität hat sich Lewis über all die Jahrzehnte in denen er weder sich noch andere schonte stets erhalten und auch der eigentümliche Stil seines Klavierspiels ist nicht weniger "reckless" und "breathless"  geworden- so zu spielen kann man einfach nicht lernen:Die linke und die rechte Hand des Killers...

Lewis klingt hier eher wie ein Mann der halb so alt ist und dann spielt er auf diesem Album auch noch Gitarre - beeindruckend.
Man muss hier erwähnen,dass die Platte allerdings nicht nur gemessen am Alter des Killers gut ist sondern in einer Art und vor allem Vehemenz rockt, wie es selbst manch halb so alte Künstler nicht schaffen. Zwar gibt es diesmal in Summe etwas weniger Stargäste als noch auf den letzten Alben, wo beinahe jede Song ein "star studded" Duett war--doch sind die Guestspots diesmal nicht weniger hochkarätig- die Stones Keith Richards und Ronnie Wood Daniel Lanois, Nils Lofgren, Robbie Robertson, Slide Genie Derek Trucks .....

Lewis hat in all den Jahrzehnten seiner Karriere letztlich nie ein wirklich schlechtes Album eingespielt und auch "Rock And Roll Time" ist wieder ein erstklassiges Release geworden, das genau auf der Linie zwischen Rock N' Roll, tiefem Blues und Country wandelt - und  u.a. ein überraschendes Skynyrd Cover beinhaltet.
Fazit: Ein Tip, nicht nur für Greaser und Teddy Boys.