Während
die Steel Guitar ihr klagendes Lied spielt, geht es für die Männer beim Rodeo-Wettkampf
um alles.
Junior
Bonner (Steve Mc Queen) ist einer von ihnen.
Der Haudegen
hat seine besten Tage schon hinter sich. Er ist völlig pleite und driftet von
einem Wettkampf zum anderen.
Er kommt
ganz nach seinem Vater Ace,w ie dieser hat Junior nie ein stetes Leben gekannt.
Obwohl die
körperliche Anstrengung der er bei jedem Wettkampf ausgesetzt ist, langsam aber unaufhaltsam ihren Tribut
fordert, gibt es für ihn kein anderes Leben.
Sam
Peckinpahs fast schon dokumentarisch anmutender 1972er Film begleitet Bonner
auf seiner Reise durch ein Amerika, das
zwischen Tradition und Moderne geradezu zerrissen scheint.
Es ist ein
unsagbar melancholischer Film, der eines von Peckinpahs liebsten Themen
aufgreift:
den
Abgesang auf den alten Westen und die Werte die mit ihm einhergehen.
Diese
Thematik zieht sich wie ein roter Faden durch zahlreiche Werke des
amerikanischen Filmemachers:
In “Pat Garrett jagt Billy The Kid” wurde Kris
Kristofferson, der sich nicht anpassen konnte, gnadenlos verfolgt und in “The
Wild Bunch” geht der Haufen der alternden Revolverhelden lieber in den sicheren
Tod als sich den neuen Zeiten unterzuordnen.
So erzählt
auch „Junior Bonner“ als elegischer „Neo-Western“ ,vom dem Niedergang einer
Ära.
Und Steve
Mc Queens Figur des Junior steht ganz in der Tradition dieses „peckinpah´schen“
Helden.
Er ist
noch einer vom „alten Schlage“, dem der eigene Stolz und Ideale wichtiger sind
als das schnelle Geld.
In den
Rodeo-Reitern sieht Peckinpah die
letzten Cowboys.
Doch auch
von seinen Berufskollegen unterscheidet sich der einsame Held Junior.
Wo andere
Bestechungsgeld zahlen, damit sie nicht auf dem gefürchteten Bullen Sunrise
reiten müssen ist Bonner davon besessen das widerspenstigen Tier zu bezwingen
und den Quasi-Rekord aufzustellen und 8 Sekunden lang nicht vom rasenden Stier
abgeworfen zu werden.
Mit dieser
Einstellung zähl er zu einer aussterbenden Spezies.
Sein von
Joe Don Baker verkörperter Bruder Curly hingegen symbolisiert den Fortschritt. Der Geschäftsmann
hat mit den Idealen für die sein Vater und Junior stehen nichts mehr am
Cowboyhut.
Wo
sein Bruder die Rodeos als Übelebensgrundlage
braucht, er an seiner ersten Million.
Er lässt
das Grundstück seines eigenen Vaters, das er für einen Spottpreis erworben hat,
einfach abreißen.
Die
Zerstörung des alten Hauses wird in Zeitlupe zelebriert. Die Tradition wird
brutal von Maschinen zerstört. Bonner kann dem nur fassungslos gegenüber stehen.
Immerhin
findet er bei einem sexy Cowgirl ( Barabara Leigh)Zerstreuung.
Peckinpah
nimmt sich wie so oft bei seinen Filmen, alle Zeit der Welt.
Ein
Großteil der Handlung wurde bei echten Rodeos gefilmt. Nicht umsonst mutet der
Film stellenweise wie eine Doku über den Sport an.
Das führt
leider zu einigen Längen. Dafür ist der Film formal unglaublich stark.
Die
Zeitlupeneinstellungen, für die Peckinpah so berühmt ist, werden hier wieder
ausgiebig zelebriert.Der Sabber
spritzt aus den Mäulern der Stiere. Der Dreck wird effektvoll aufgewirbelt.Und Teufelskerl McQueen machte viele der Stunts selber.
Diesen
Streifen gibt es in einer deutschsprachigen DVD-Version von Eurovideo.Allein
schon für McQueen-Fan eine klare Empfehlung Denn er hat den typischen „cowboy
swagger“ einfach 1A drauf.