Credit
Coverbild: Eagle Rock Entertainment, Eagle Vision, EDEL
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Und
beinahe war es wieder 1987.
Am
25.September letzten Jahres kehrte Slash mit Myles Kennedy und den Conspirators
wieder an
den Sunset Strip zurück um einen Gig im legendären Roxy in West Hollywood zu
spielen - einem jener Orte an dem in den Achtzigern für Guns N´ Roses alles
angefangen hatte. Und tatsächlich: für diesen einen Abend - den man nun per Blu
Ray Revue passieren lassen kann - wähnte man sich beinahe wieder in der Zeit
des Höhepunkts des L.A.-Hard Rocks - wenngleich die Anzahl an entsprechend
aufgedonnerten Rock Chicks im Publikum - als Kontrast zu den Eighties - mehr
als überschaubar blieb.
Der Gig
geriet dennoch triumphal - die derzeitige Besetzung u.a. mit dem jungen Frank
Sidoris an der zweiten Gitarre harmoniert geradezu perfekt. Myles Kennedy mit
seiner beeindruckenden Stimme, die von tiefergelegt bis hin zu sirenenartig
alle Schattierungen abdeckt, ist der beste Sänger mit dem Slash seit dem Guns
N´ Roses-Ende in einer Band gespielt hat. Die Setlist des routinierten Gigs
besteht aus einer Mischung von Solonummern („Back From Cali“, „Ghost“ oder
„Anastasia“), Velvet Revolver („Slither“) und natürlich Guns N´
Roses-Klassikern („Nightrain“, „Sweet Child O´ Mine“, „You Could Be Mine“ oder
als Finale „Paradise City“).
Gerade
Songs wie „Back From Cali“ fügen sich dabei gut neben den
Sleaze-Klassikern aus früheren Zeiten ein. Bei anderen Songs der letzten Jahre
wie etwa „Ghost“ merkt man dennoch , dass ihnen diese hymnisch-zeitlose
Qualität des „Appetite For Destruction“-Albums fehlt.
Als
Zuseher dieses Konzertfilms ist man sehr nah an der Band dran, da die Kamera
auch aufgrund der geringen Größe des Clubs stets sehr dicht bei den Musikern
verweilt . Die Blu ray liefert ein erfreulich detailreiches, gestochen
scharfes Bild - fast jede Schweißperle, die auf die Gitarren tropft ist so
wahrnehmbar. Klanglich ergibt sich ein ähnliches Bild: der unverwechselbar crunchige
Les Paul/ Marshall-Sound des Mannes mit dem Zylinder wird plastisch und
drückend wiedergegeben.Und auch wenn die hier eingefangene Atmosphäre im Roxy
anno 2014 nicht mehr mit der wilden Zeit der Achtziger vergleichbar ist,
zählt dieses energetische Live-Dokument zu den besten Slash-Releases der
letzten Jahre.