Dienstag, 9. Mai 2023

THE DAMNED - DARKADELIC

Credit Bild: © earMusic Edel / Martin Gooch
Blickt man auf die „First Wave“ der britischen Punkbands ergibt sich ein eher tragisches bis betrübliches Bild: Anders als viele der von ihnen seinerzeit verachteten und heute unter Classic Rock firmierenden Gruppen erwiesen die meisten geringe „Staying Power“. Verblichen, implodiert, aufgelöst, zerstritten -  lauten die Diagnosen zu den protagonisten der einstigen Revolution. Oder beinahe beim Song Contest gelandet - wie im Falle von John Lydon aka Johnny Rotten, der damit nicht gerade an seiner Street Credibility arbeitete, aber gut, er war ja auch schon in der UK-Version des Dschungelcamp.

Nur jene die einst die Ersten waren, machen nun scheinbar als Letzte das Licht aus: The Damned aus London, die 1976 mit „New Rose“ die erste offizielle Punk-Single veröffentlichten. Mit dieser brünftig-anarchistischen Hymne hat das nun veröffentlichte neue Studioalbum wenig gemein. Ein Umstand der langjährige Fans nicht überrascht, drifteten die Mannen um Sänger Dave Vanian doch schon vor langer Zeit in Gothic und Wave-Gefilde ab. 
„Darkadelic“ ist dann auch eine eklektische Mischung diverser Stilrichtungen die den Punk-Ur-Sound beeinflussten oder sich als Subszene aus ihm heraus entwickelten.
Dies macht die Platte zwar sehr abwechslungsreich, sorgt allerdings auch dafür, dass die Ergebnisse eher wechselhaft ausfallen - von atmosphärischen Rockabilly-Anklängen über Punk-Reminiszenzen hin zu etwas bemüht und hüftsteif wirkenden Pop-und Rock Versatzstücken.  Dies alle macht aus „Darkadelic“ kein verdammt gutes Album - solide ist es für Fans aber immerhin.
Credit Bild: © earMusic  Edel