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Während seine ehemaligen Mitstreiter unlängst erfolgreich die eigene glorreiche Vergangenheit feierten, widersetzt sich Meister Ritchie Blackmore auch heuer wieder einmal erfolgreich allen Hoffnungen auf eine späte Deep Purple-Reunion. Er stimmt stattdessen die „Laute“ und macht seinerseits eine Zeitreise. Allerdings eben nicht wie Ian Gillan & Co. in die Siebziger sondern in die Epoche der Renaissance. Er kocht quasi seine eigene Festtagssuppe und feiert in trauter Zweisamkeit X-Mas mit Ehefrau Candice Night auf Blackmore Castle.
Das Ergebnis ist die streng limitierte 4 Song EP „Here We Come A-Caroling“ die sowohl Vorbote des kommenden Weihnachtsfests als auch des für 2021 geplanten neuen Studioalbums von Blackmore´s Night ist.Seit der Gründung der Band – in deren Zentrum trotz wechselnder Besetzungen stets die Blackmores stehen – sind der legendäre Gitarrist und seine Ehefrau keinen Millimeter von ihrem Plan abgerückt, den Leuten die Musik einer vergangene Epoche näherzubringen. Für die beiden ist das ein absolutes Herzensprojekt über das sie sagen: „Unsere Musik ist eine Flucht vor dem Stress und dem Druck der Neuzeit. Eine Reise zurück in eine einfachere, magische Zeit, in der Musik in unser Herz und unsere Seele dringt“.
Die Einspielungen von „Oh Little Town Of Betlehem“, „Here We Come A-Caroling”, “It Came Upon A Midnight Clear” und dem ewigen Lied “Silent Night” haben nicht den Anspruch eine innovative Neudeutung von oft gehörten und noch öfter gecoverten Traditionals zu sein und wer Blackmore´s Night kennt, weiß, dass hier nicht die schmissige Folk Rockin´ Christmas zu erwarten ist - doch in diesem Subgenre des Folk findet man kaum Besseres. Manchem Hörer wird all das wohl dennoch zu besinnlich und traditionell-konventionell sein, doch geht von diesen atmosphärischen - um nicht zu sagen sphärischen- Darbietungen ein ganz eigener Reiz aus – der ein Weihnachten evoziert, wie es ganz früher war.