Samstag, 23. November 2019

JEFF LYNNE´S ELO – FROM OUT OF NOWHERE


Credit Coverbild: ©  Sony Music
Klassische Rock N´ Roll- Riffs? Check. Schwebende Melodien aus der Beatles-Schule der Euphonik ? Check. Breitwand-Streicher-Arrangements ? Check.  Das Raumschiff des Jeff Lynne ist bereit zum Starten, denn die Ingredienzien seines vollkommen unverwechselbaren Stils  sind allesamt  an Bord - und finden sich in Reinkultur auf dem gerade neu erschienenen Nachfolger zum Comeback-Album „Alone In The Universe“ wieder, das damals  eine 14-jährige Veröffentlichungspause beendete. Und genau dort wo „Alone..“ aufhörte knüpft „From Out Of Nowhere“ an -  mit einer kultivierten Pflege seines eigenen Signature Sounds.

Während mancher Legenden-Kollege Lynnes seine Anhänger mit Spätkarriere-Experimenten befremdet, geht der Mann aus Birmingham mit dem Gespür für die ganz große Dramatik einen gänzlich anderen Weg – und liefert ohne jegliche Deviation seiner Erfolgsformel ein Album ab, das beinahe auch als Outtake-LP früherer ELO-Sessions durchgehen  könnte. Gibt es auch so etwas wie ein Zuviel an Fan-Service ? Eine Frage die sich während „From Out Of Nowhere“ im Player rotiert durchaus aufdrängt. Denn zweifelsohne hat man es hier nicht mit einer experimentellen oder innovativen Großtat wie in der Frühzeit des elektrischen Lichtorchesters zu tun. Auf der anderen Seite; jeder einzelne der neuen Tracks ist in sich stimmig und melodiös vollendet, wenige Songwriter haben ein solches Gespür für Hooks wie Lynne. Überdies spielt er auch auf dieser LP wieder fast jede Note selbst (!). Als Multi-Instrumentalist hört man den vielseitig Begabten somit bei allen Gitarren und Bass-Parts, am Klavier, Schlagzeug, den  Keyboards bis hin zum Vibraphon. Darüber hinaus singt er alle Lead- und mehrstimmigen Harmony-Vocals.
Der Albumtitel ist interessanterweise programmatisch, denn die Initialzündung kam  „‘Aus dem Nichts‘ - genau dort kommt es her ", sagt Lynne. „Es war der erste Song, den ich für dieses Album geschrieben habe, und genau so war es dann auch.“
„From Out Of Nowhere“ ist ein rundum gelungenes Album – dessen einziger „Kritikpunk“ ist, dass Lynne hier keinerlei Risiken eingeht und den Zuhörer somit auch zu keinem Zeitpunkt überrascht. Doch wen stört das wirklich, wenn all das dermaßen gut klingt ….
Ikone mit Les Paul: Jeff Lynne
Credit Bild: ©  
Sony Music