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Credit Coverbild: © Reprise Records / Warner Music |
Obwohl der
Blues stets den Kern seiner Musik bildete, stellte das 1994er Album „From The
Cradle“ dennoch einen deutlichen „Back to the Roots“-Moment für Mr. Slowhand
dar. Nach den über weite Strecken moderner orientierten Platten „August“ und „Journeyman“ spielte
er mit diesem puristischen Genre-Werk einen Tribute an einige seiner größten
Idole und Inspirationen von Muddy Waters über
Elmore James bis Freddie King ein - und schuf damit eines der besten Alben in seiner langen Karriere.
Die begleitende
Tour war dann ebenso ein Blues-Fest par excellence, ein Umstand der gerade jene Hardcore-Fans
in Begeisterung versetzte, die EC auch abseits der bekanntesten Greatest Hits schätzen. Zwei schweißgetränkte
Auftritte dieser Tournee vom 8. und 9. November 1994 im Fillmore in San Francisco wurden für
den von Martin Scorsese mitproduzierten Film „Nothing But The
Blues“, aufgezeichnet. Mit historischen Aufnahmen und Interviewsegmenten angereichert, fokussierte diese Mischung aus Dokumentar- und Konzertfilm auf Claptons Faszination für den Blues und seine Beziehung zu dieser amerikanischen Roots-Musik.
In den USA
wurde „Nothing But The Blues“
1995 über die dortigen
Broadcaster des PBS Networks ausgestrahlt - und dann….passierte nichts. Der Film verschwand von der Bildfläche. Ein angedachtes Home Video-Release kam nie zustande. Bis
jetzt. Denn knapp 2 Jahrzehnte später erscheint "Nothing But The Blues" doch noch. Die Blu ray holt alles derzeit Mögliche aus dem Ausgangsmaterial heraus und präsentiert diesen Film in absolut bestechender Qualität. Der Name ist dabei Programm, ist dies doch die absolute Blues-Vollbedienung.
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Credit Bild: © Reprise Records / Warner Music |
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Clapton
ist hier schlichtweg “on fire“ – was man hier sieht ist nichts weniger als die pure Passion an zwei magischen Abenden. Der Mann aus Surrey, damals 54 , war Mitte der 90er natürlich bereits ein etablierter Veteran des Musikbusiness, eine Legende deren Fertigkeiten an der Sechssaitigen Teil von geradezu mythischen Erzählungen waren. An genau jenem Zeitpunkt kam es jedoch zu einer speziellen Konstellation - das Feuer der kontrollierten
Aggression der frühen Tage traf auf die jahrzehntelange Erfahrung und Reife des Alters - und ergab eine Kombination die dafür sorgte, dass die hier festgehaltenen Gigs einen Musiker am absoluten Höhepunkt seines Schaffens zeigen.
Während seine Backing Band mit ungemeinem Druck das Fundament legt, entlockt EC seinen Gitarren - neben seiner Signature Fender Stratocaster sieht und hört man hier u.a. auch eine Auswahl von Vintage-Gibsons - die Schreie der Verlassenen und Betrogenen, aber auch die Klänge der Zuversicht, dass es nach dem tiefen Tal des Schmerzes auch besser werden muss.
Mit der zunächst nur als Vocal Performance startenden Interpretation des 20er Jahre Blues "T´Aint Nobody´s Business" das in einer frenetischen Gitarrensolo-Explosion mündet, endet auch
"Nothing But The Blues" - das fraglos die beste bislang erhältliche audiovisuelle Dokumentation von Claptons Kunst darstellt.