Donnerstag, 18. November 2021

SEVERIN TROGBACHER TRIO – PERSEVERANCE

Credit Bild: © Carina Antl 
Für jene, die sich wenig mit der österreichischen Musiklandschaft beschäftigen, mag Severin Trogbacher noch kein „Household-Name“ sein. Kenner der Austro-Szene wissen jedoch, dass der vielseitige Gitarrist seit Jahren sowohl erfolgreich eigene Projekte verfolgt als auch als Sideman für Künstler wie Konstantin Wecker, Nina Proll oder auch Conchita Wurst in die Saiten greift. Mir persönlich fiel Trogbacher erstmals vor einigen Jahren durch seine Showstopping-Performances bei den Gigs eines gewissen Hubert Achleitner aka Hubert von Goisern auf. Dessen Fähigkeit, mühelos zwischen den Genres zu wandeln, zeichnet auch Trogbacher aus. Ein Umstand, der auf dem neu erschienenen, wortspielerisch benannten „Perseverance“ überdeutlich wird.

Trotz eines kleinen Gastauftritts von Hubert von Goisern auf dem rüde rockenden, experimentellen Song „Masterplan“ geht es hier zu keinem Zeitpunkt ins Volkstümliche oder zum Alpin-Rock. (Jazz-) Rock und Fusion sind die bestimmenden Genres dieser Klangreise, auf die sich Trogbacher zusammen mit Jojo Lackner am Bass und Herbert Pirker an den Drums begibt. Ähnlich wie der 1983 in Linz  geborene Gitarrist zwischen Clean- und  Distortion-Sounds wechselt, changieren auch die neun Songs zwischen jazzigem „Stream Of Counciosuness“, teilweise mit fast schon Bebop-artigen Lines und moderner rock-affiner Melodik.

15 Jahre lagen zwischen dem ersten Wunsch Trogbachers ein Trio-Album aufzunehemen und dem Moment als dieses Herzensprojekt endlich realisiert werden konnte. Der Name des Albums spielt auch auf diese immens lange Zeitspanne an. Die  titelgebende Ausdauer oder Beharrlichkeit sollte man jedoch auch als Zuhörer mitbringen, denn Trogbacher und seine Mitmusiker präsentieren sich auf diesem Album als Meister komplexer Rhythmik und Improvisateure in ziemlich anspruchsvollen, in unterschiedlichen Genre-Gefilden mäandernden Instrumental-Songs mit Jam-Charakter.

Credit Bild: © Sessionworkrecords