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Zwar wirkte die Gruppe - um das den Band-Sound bestimmende Trio Sebastian Bach an den Vocals und Scotti Hill und Dave "Snake" Sabo - mit ihrem Hard Rock der "harder" war, als bei so manchem Konkurrenten auch in den Neunzigern nicht deplatziert, als viele Zeitgenossen aus der Sleaze-und Heavy-Szene den "elegantly wasted" Glam Style ablegten und Jeans und Holzfällerhemden trugen. Doch nach dem brutal-guten "Slave To the Grind" - eine der großen Platten dieser Zeit - war die Luft draußen. Was folgten waren Krisen, der Ausstieg Bachs, weitere Besetzungswechsel und Pausen - lange Pausen. Auch das das letzte Studioalbum liegt geschlagene 16 Jahre zurück.
Das Comeback-Album "The Gangs All Here" - ein Plattentitel ebenso wie ein Schlachtruf - ist daher durchaus eine Überraschung. Mit einem Werk dieses Kalibers hatten wohl die wenigsten gerechnet.
Vom Heavy-Spezialisten Nick Raskulinecz in Nashville, Tennessee produziert knüpft das Werk quasi bei "Slave To The Grind" an und vereint so gut wie alle Signatures dieser Band. Einerseits hört man dass hier Routiniers und Veteranen am Werk sind, andererseits hat dieses Album nicht viel weniger ungestüme, aggressive Energie als ihre Frühwerke.
Den Songs mag es manchmal an Abwechslung fehlen, doch gerade Hill und Sabo spielen als hätte es die lange Pause nie gegeben - oder sie sind gerade deshalb extra hungrig. Ihre bedrohlichen Riffs, virtuosen Soli und der stete Hang zum melodischen Hook machen "The Gang´s All Here" jedenfalls zu einer der Hard Rock Überraschungen des Jahres.