Donnerstag, 8. August 2019

THE HISTORY OF CULTS – From satanic sects to the Manson family



Credit Coverbild: © Carlton Books
Knapp eine Woche bevor in Bethel nahe New York der eigentliche Höhepunkt der Love & Peace-Bewegung, das Woodstock-Festival, stattfand waren die Sechziger und ihre Ideale in Wahrheit längst vorbei: Autorin Joan Didion beschrieb die Ereignisse, die sich in der Nacht des 9. August 1969 in der Stadt der Engel zutrugen, einmal als jenen Moment, an dem die Sechziger endeten: In jener heißen Sommernacht drangen Mitglieder von Charles Mansons Hippie-Sekte „Family“ in ein Luxusanwesen am Cielo Drive in Los Angeles ein und ermordeten die hochschwangere Sharon Tate, eine aufstrebende Schauspielerin und die Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. Unter den Opfern des Massakers waren auch die Gäste Tates, der bekannte Celebrity-Hairstylist Jay Sebring, die Kaffee-Imperiums-Erbin Abigail Folger und ihr Freund, der Schauspieler und Schriftsteller Voytek Frykowski. Auf dem Weg in das Anwesen ermordeten die Manson-Anhänger zudem den Studenten Steven Parent, der eigetnlich nur den Hausmeister des Anwesens in den Hollywood Hills besuchen wollte. Die Täter hatten auf Geheiß ihres wanhsinnigen Gurus Manson gehandelt, die besondere Grausamkeit des Verbrechens sorgte weltweit für Schlagzeilen und beendete die Utopie des freien Sixties-Lebensstils.

Zum heurigen 50. Jahrestag sind diese Ereignisse natürlich in besonderem Maße im "global cosnciousness" - aus dem esie als ein Schlüsselmoment der Sechziger allerdings auch schon die letzten Jahrzehnte nie gewichen sind. Im neuen Quentin Tarantino-Film „Once Upon A Time In Hollywood“ spielen sie ebrnso eine zentrale Rolle wie in der kommenden zweiten Season der David Fincher-Netflix-Serie "Mindhunters". Sie bilden auch eines der Kapitel in der jüngst schienenen Enzyklopädie „The History Of Cults“ (Carlton Books).

Darin entwirft Autor Robert Schroëder eine kulur-historische Geschichte der unterschiedlichen Ausformungen kollektiven Wahns und  zeigt , dass Gruppierungen mit Merkmalen einer sich in Gruppen verstärkenden Radikalisierung  keinesfalls ein neues oder neuzeitliches Phänomen sind. Vielmehr finden sich die-  Grundprinzipien sektenartiger Zusa menschlüsse schon in altertümlichen Kulturen. Es ist ein düsterer Einblick den man hier gewinnt, der jedoch für den interessierten Leser stellenweise zu wenig tiefgreifend ist. Denn das Buch ist sehr kompakt, 192 Seiten sind für ein so extensives, mehr als 100 Jahre umspannendes Thema nicht viel.  „History Of Cults“ ist also keine in depth-Analyse der komplexen Vorgänge innerhalb eines wahnhaften Verbands sondern eher ein lexikales Werk, das Basic Facts über eine Vielzahl von Kulten enthält und sowohl als Nachschlagewerk als auch als Anreiz für weiterführende Recherchen fungiert.