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Dieser Titel, diese Insignien des Space Age und des 50s/60s-Amerika
vom Diner über das Pinup hin zum schnittigen Schlitten – die Retro-Bezüge sind
schon beim ersten Blick auf das Cover der neuesten Albums der New Yorker
Band Hollis Brown überdeutlich - und kommen nicht von ungefähr: Nicht nur, dass
sie sich nach dem Bob-Dylan-Song „The Ballad of Hollis Brown” von dessen 1964
erschienener LP „The Times They Are a-Changin’” benannt und das Velvet
Underground-Album „Loaded“ sowohl on
stage als auch im Studio neu eingespielt haben - auch im Sound ihres neuesten Albums beziehen sich die
Jungs aus Queens bewusst und mit Hingabe auf eine der kreativsten Epochen der
Musikgeschichte.
In den frühen Zweitausender Jahren wäre das der Garant
für eine Instant- Weltkariere gewesen, anno 2019 sind Hollis Brown, gut 10 Jahre
nach der Gründung, allerdings noch im Sektor Geheimtip zu verorten.
Ein Insider-Tip, den es sich jedoch durchaus zu
entdecken lohnt. Denn hier gibt es handgemachte Musik, die zwischen poppigem
Rock und Americana-Sound der späten 60er und frühen 70er changiert – und damit eine
willkommene Antithese zu jeglichem Charts-Allerlei darstellt. Sich selbst sieht die Gruppe - unglaublich bescheiden und am Boden haften geblieben
😉 - als letzte der großen amerikanischen Rockbands.
Das ist
zwar gelinde gesagt etwas zu selbstbewusst, eine Nähe im Sound zu den ganz Großen ist ihnen jedoch durchaus nicht abzusprechen. Der Musik-Aficionado wird deshalb
auch bei jedem einzelnen Songs Querverweise zu vielen Klassikern heraushören – dieser
Deja Vu-Effekt spricht einerseits für die handwerklichen Qualitäten von Hollis
Brown, sorgt jedoch auch dafür, dass der Zuhörer von keinem der soliden Tracks wirklich
überrascht wird.Retro-Rock-Fans,
die sich daran nicht stören und eine moderne Band mit altem Sound suchen, werden
bei „Ozone Park“ jedoch mehr als gut bedient.