Credit Bild:
© Koch Media
|
Seine
große Zeit hat der ehemalige Rodeo-Weltmeister Sonny (Robert Redford) schon
sehr lange hinter sich. Körperlich ist er durch berufsbedingte Verletzungen leicht
abgewrackt und an der Flasche hängt er überdies: so ist er gezwungen seinen
Lebensunterhalt als lebende Werbefigur für einen Lebensmittelkonzern zu
fristen: In einer beinahe grotesk überzeichneten Version der klassischen
Nashville-Nudie Suit ist er der glitzernde „electric horseman“, die Jahrmarkt-Version
eines amerikanischen Helden.
Als er
sich beinahe schon mit seinem Los abgefunden hat, kommt unverhofft die Chance
sein altes Leben zurückzugewinnen: Als Akt des Widerstandes stiehlt er den ungemein wertvollen Hengst „Rising
Star“ aus den Fängen seiner Arbeitgeber und flieht mit ihm Richtung Utah. Dicht
auf seinen Fersen ist bald nicht nur die Staatsgewalt sondern auch die junge Reporterin
Hallie (Jane Fonda), die zunehmend die nötige Distanz in ihrer Berichterstattung
über Bord wirft und mit ihren Beiträgen nicht nur am Mythos des rebellischen Cowboys arbeitet, sondern sich auch in den romantischen Sonny verliebt…
Credit Bild: © Koch Media |
Credit Bild: © Koch Media |
Freiheit
und der Widerstand des Einzelnen gegen den allumfassenden Kapitalismus;
Hommage an
ein unamerikanisches Filmgenre, Medienkritk , Drama mit romantischen Unertönen:
Oscar-Preisträger Sidney Pollack ("Jenseits von Afrika") verarbeitete
in seiner durchaus kritischen Fabel vom „elektrischen Reiter“ eine ganze Reihe
großer Themen und bewegt sich dabei mühelos zwischen den Genres.
Die hier
behandelten Themen sind typisch für das Kino jener Zeit und wirken gerade jetzt
wieder erstaunlich aktuell. Insbesondere Refords Charakter - der Teil eines
Amerikas, das schon zum Release-Datum des Films Ende der Siebziger
untergegangen war - sowie die Wandlung von Fondas Reporterin sind sehr
vielschichtig.
Auch wenn
der Film aus heutiger Sicht ein paar Längen aufweist und nicht zu den ganz
großen Klassikern des Seventies-Kinos zählt – die Chemie zwischen Redford und
Fonda (wie schon bei „Barfuß im Park“) ist bestechend – und die die HD-Variante
aus dem Hause Koch zeigt den Streifen in Top-Qualität. Wiederentdecken lohnt
sich.
Credit Coverbild: © Koch Media |