Montag, 2. September 2019

REMBRANDT - DIE SELBSTPORTRÄTS


Credit Coverbild: © Taschen Verlag
Die Selbstbildnisse der großen alten Meister der Malerei sind historisch bedingt meist die einzigen Dokumente, die der Nachwelt zeigen, wie diese Pioniere ausgesehen haben. So gut wie jeder klassische Maler verewigte sich selbst - besonders häufig tat dies Rembrandt Harmenszoon van Rijn (* 15. Juli 1606 in Leiden; † 4. Oktober 1669 in Amsterdam).
Er schuf über 80 Selbstdarstellungen in Form von Gemälden, Radierungen und Zeichnungen – mehr als jeder andere Künstler vor ihm.

Für den gefragtesten Maler Amsterdams waren diese Selbstbildnisse vor allem die Möglichkeit stilistisch zu experimentieren. Dementsprechend vielfältig sind dann auch die Darstellungen: mal zeigt er sich als normaler junger Mann, dann  in der Pose des Soldaten oder gar im biblischen oder mythologischen Gewand. Auf manchen dieser detailreichen Bilder wirkt er nachdenklich, geradezu melancholisch, dann wieder sieht man ihn in seinem Element beim Schöpfungsakt an der Staffelei. Rembrandts Bilder dokumentierten so nicht nur den eigenen Alterungsprozess sondern auch unterschiedliche Facetten seiner Persönlichkeit.
Kunsthistorisch betrachtet, wohnt diesen Bildern mit ihrer präzisen Erfassung von Stimmungen, Mimik, und teils flüchtigen Momenten durchaus revolutionäres Potential inne. Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger stand für den Niederländer nicht die idealisierte Form einer Selbstdarstellung im Mittelpunkt sondern vielmehr eine extrem genaue, teilweise geradezu schonungslose Selbstbeobachtung.

Anlässlich des 350. Todestages des Künstlers präsentiert ein neuer Taschen-Band nun sämtliche Selbstporträts. Die Monographie mit faszinierendem Hologramm-Cover richtet natürlich in erster Linie an Kunsthistoriker und Rembrandt-Hardcore-Fans und zeigt in aufwendigen Reproduktion die ersten Werken im Alter von 22 bis zum letzten Bildnis, das kurz vor seinem Tod entstand, als der einstige Superstar völlig verarmt starb.
  
Rembrandt. Die Selbstporträts
Volker Manuth, Marieke de Winkel
Hardcover mit Hologramm, 25,9 x 34 cm, 176 Seiten
ISBN 978-3-8365-7701-4
Ausgabe: Deutsch