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Die Ausgangshandlung nach dem Script von Quentin Tarantino - die beiden kriminellen Brüder Seth und Richard Gecko setzen sich mit Hilfe ihrer Geißeln, dem Prediger Jacob und seinen Kindern, über die Grenze nach Mexiko ab und landen in der Stripbar Titty Twister, die sich jedoch weniger als Sündenpfuhl denn als Vorhof zur Hölle entpuppt - wurde übernommen, jedoch für das „small screen“-Format stark modifiziert und ausgebaut. Season 2 geht einen anderen Weg, kappt jetzt weitgehend die direkte Verbindung zum Original und dreht so alle Zeichen auf einen Neustart.
Zur Story von Season 2:
zunächst eine kleine Spoiler-Warnung, wer Season 1 noch
nicht gesehen hat, einfach den folgenden Absatz skippen und nach dem Bild
weiterlesen: Die vampirartigen Schlangenwesen Culebras, die im Titty Twister
stets Nachschub an menschlicher Nahrung bekommen haben, wurden zwar in Scharen dahingemetzelt
- doch nicht nur in den Brustkorb so mancher Kreatur der Hölle wurde ein Pfahl getrieben
- sondern auch zwischen die Beziehung zwischen Richard und Seth Gecko. Denn Richie
wurde in Kontrast zum Original nicht von seinem Bruder gepfählt sondern hat das Blutbad im Titty Twister überlebt.
Nach dem wörtlich zu nehmenden Biss der Schlangenfrau Santanico macht er sich
mit dieser auf in die „estados unidos“ und lässt Seth zurück. Vom Verlust des
ge- bzw. verwandelten Bruders gebeutelt, schließt sich dieser mit der
Predigerstochter Kate Fuller zusammen.
Während Seth in die Drogensucht abgleitet, plant Kate ihren Bruder aus den Klauen der Culebras zu
erretten. Diese sind nämlich nicht vollends besiegt, sondern haben noch ein Ass
in Form des prominenten Gaststars Danny Trejo (der auch hier über weite
Strecken Danny Trejo bzw. eine für ihn typische Rolle spielt) im Ärmel, dass
ihnen ihre Hohepriesterin Santanico schnellstmöglich zurückbringen soll....
Richie Gecko (Zane Holtz) und seine Königin der Nacht, Santanico Pandemonium (Eiza Gonzalez)
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Zu Beginn von Staffel 2 ist das geniale Originalscript Tarantinos
abgearbeitet worden; die Handlung gänzlich neu - und obwohl in einem solchen
Neuanfang durchaus Potential schlummert: bei der zweiten Staffel ist genau das
das Problem. Denn schon Season 1 war immer dann am schwächsten wenn die
Fantasy-Elemente mit den Culebras überhandnahmen und die reichlich verworrene Backstory
zu jenen Wesen eingeführt wurde. Bei Season 2 dominieren nun über weite
Strecken diese übersinnlichen Elemente. Gerade dies dürfte so manchen Horrorfans
gefallen - denn eines muss man sagen, die Serie ist aufwändigst produziert, ihr
Look gleicht eher einem Film als einer Serie, zudem gibt es zahlreiche Effekte und
recht aufwändige Action-Sequenzen - doch kann all dies nicht über die streckenweise
dürftige Handlung hinwegtäuschen. Auch die vereinzelten Popkultur-Exkurse in
den Dialogen - ein eindeutiger Wink auf die berühmten Tarantino-Texte - wirken diesmal
eher bemüht und etwas aufgesetzt.
Wer die Gangsterhandlung aus dem Original und die
mysteriösen erste Hälfte der Season 1 mochte, wird mit der zweiten Staffel wohl
weniger Freude haben. Wem hingegen Rodriguez letzte Filme wie „ Machete Kills“ gefielen,
wird auch hier gut unterhalten werden.
Letztlich sind es vor allem die gut aufgelegten
Darsteller und das ungebrochen interessante Setting der Serie, die den Zuseher trotz des relativ hohen Trash-Faktors
der deutlich schwächeren zweiten Staffel letztlich doch vorm TV-Gerät halten
und zum Binge-Watching einladen.