Dienstag, 26. April 2016

LYNYRD SKYNYRD - PRONOUNCED ‘LEH-‘NÉRD ‘SKIN-‘NÉRD & SECOND HELPING

Während viele Bands ihren persönlichen Trademark-Sound erst durch Experimente im Laufe einiger Alben finden müssen, war er bei Lynyrd Skynyrd bereits frühzeitig in Stein gemeißelt - und das schon auf ihrem ersten Album, dem 1973er Debut: Ronnie Van Zants teils melancholische, teils lässige Lyrics;  die typischen  Grooves; die von britischem Sixties Blues-Rock-beeinflussten Riffs  der sich perfekt ergänzenden Gitarren. 

Außerdem enthielt diese Platte auch eine der Hymnen schlechthin: das zunächst ruhig beginnende und dann in einem wahren Gitarren-Inferno kulminierende „Free Bird“. Das „Problem“ mit dem „verflixten“ zweiten Album nach einer solchen Großtat, lösten Skynyrd damals elegant mit dem nicht minder starken zweiten Streich „Second Helping“ , das mit „Sweet Home Alabama“ wieder ein Rock Classics-Anthem enthielt, das selbst Leuten ein Begriff ist, die sonst überhaupt nichts von Skynyrd wissen.

Diese beiden Klassiker-Alben sind es auch, die im Zentrum eines historischen Konzerts standen, das von Eagle Rock Entertainment nun auch auf Blu Ray released wird.
Es ist ein Gig bei dem alles in die Siebziger, in die Frühphase der legendären Southern Rocker weist. Der Gig fand im Florida Theatre in Jacksonville statt, also in jener Stadt in der alles für die Band - in ihrer damaligen Inkarnation - begann. Durch tragische Schicksalsschläge und zahlreiche Umbesetzungen ist aus dieser Zeit heute nur mehr ein Gründungsmitglied mit dabei: Gitarrist Gary Rossington.
Die 16 Songs umfassende Setlist speist sich ausschließlich aus zwei Platten, den besagten Frühwerken „Pronounced...“ und „Second Helping“, die in voller Länge aufgeführt werden.

Tracklist:

„Pronounced...“-Segment:

I Ain´t The One
Tueday´s Gone
Gimme Three Steps
Simple Man
Things Goin´On
Mississippi Kid
Poison Whiskey
Free Bird

 „Second Helping“ Segment:

Sweet Home Alabama
I Need You
Don´t Ask Me No Questions
Workin´For MCA
The Ballad Of Curtis Loew
Swamp Music
The Needle And The Spoon
Call Me The Breeze

Wobei man anmerken muss, dass ohnehin zahlreiche Songs dieser Scheiben - siehe etwa „Free Bird“, „Tuesday´s Gone“, „Sweet Home Alabama“ und das JJ Cale-Cover „Call Me The Breeze“ -  bei keinem Skynyrd-Gig fehlen dürfen.
Die Band selbst ist wie immer in bester Spiellaune - auch wenn man sie schon oft gesehen hat, es macht einfach immer wieder Spaß ihnen auf der Bühne zuzusehen, allein schon wie locker etwa Rickey Medlocke herumalbert...

Gleichzeitig ist jedoch auch evident, dass dieses Konzert auch ohne große Überraschungen auskommt - was insofern schade ist, als dass es gerade bei einem so speziellen Gig schön gewesen wäre, wenn man trotz der Dispute der Vergangenheit z.B. Gitarrist Ed King als Gaststar mit auf die Bühne geholt hätte.
So bleibt von diesem  neuesten Konzert-Film zwar einerseits der Touch eines historischen Dokuments jedoch auch der Eindruck eines nur solid-routinierten, typischen Skynyrd-Gigs.