Credit Coverbild: © Motorbuch Verlag |
Heuer wäre James Byron Dean 90 geworden. Mit nur drei Filmen - zwei davon nach seinem Unfalltod mit 24 Jahren veröffentlicht - wurde er zu einer der Ikonen Tinseltowns und zum ersten früh verstorbenen Idol der Nachkriegsjugend.
Dean verkörperte in den Pre-Rock N´ Roll Fünfzigern eine vollkommen neue, bis dahin unbekannte Art von Schauspieler. In der emotional fragilen Darstellung gebeutelter Charaktere gab er einer ganzen Generation, deren Bedürfnisse bis dato eine untergeordnete Rolle auf der großen Leinwand gespielt hatten, eine Stimme. Sein Look und sein Style, die ihm eigene ungezwungene Lässigkeit, mit einem Bein den oberen Sphären der Traumfabrik an der Westcoast und mit dem anderen Bein in der hippen Beat- und Jazzszene, taten ihr übriges um ihn zum gefeierten Star zu machen.
Zum großen 90th Anniversary ist in der „Motorlegenden“-Reihe des Motorbuch-Verlags ein neuer Band über diesen Film-Giganten erschienen. Autor Siegfried Tesche begibt sich darin auf auf eine ebenso faszinierende wie detaillierte Spurensuche im kurzen Leben Deans und zeichnet dabei ein sehr plastisches Portrait - von der filmhistorischen sowie zeitgeschichtlichen Einordnung des Phänomens „James Dean“ über weniger bekannte Trivias hin zu zahllosen Aufnahmen des Mimen (bspw. beim Tanz/Ballett-Training an der Schauspielschule, im Blitzlicht mit Pier Angeli, am Set jener drei Filme, die ihm den Platz im Pantheon Hollywoods sicherten…). So handelt es sich hierbei, trotz der Special Interest-Ausrichtung des Publishers, keineswegs um ein reines Auto-Buch sondern um eine äußerst umfangreiche, bibliophile Würdigung des Superstars, bei dem Elemente einer Biographie und eines Bildbands verbunden werden. Der bekannten und durchaus gut dokumentierten Leidenschaft Deans für hochoktanige Gefährte kommt natürlich dennoch eine Hauptrolle zu. Auf tragische Weise ist diese untrennbar mit dessen Ableben verknüpft -der junge Mann, der erst am Beginn seiner Karriere stand, verunglückte mit nur 24 Jahren in seinem „Lil´ Bastard“ getauften Porsche Spyder.
Beim Lesen des kompakten Büchleins entsteht vor allem der Eindruck einer überaus profunden Rechercheleistung, die aufgrund ihres Umfangs nach der Erst-Lektüre auch als Nachschlagewerk fungieren kann. Denn der Detailgrad mit denen hier die unterschiedlichen Aspekte des fest in der Popkultur verankerten Dean-Kults behandelt werden, ist durchaus beeindruckend und machen diesen Band zu einem der besten Filmbücher der letzten Zeit.
Siegfried Tesche: Motorlegenden James Dean, 240 Seiten, Motorbuch Verlag/Paul Pietsch Verlage