Credit Coverbild: © Eagle Rock /Universal Music
Als Fan
der vermutlich besten Roots Rock-Band, die die Eighties hervorgebracht haben,
hatte man ja noch die Hoffnung, dass sich nach dem letzten großen Krach vor ein
paar Jahren die Wogen wieder glätten würden und sich die Brüder Chris und Rich
Robinson noch zusammenraufen und versöhnen würden - so wie sie es ja bereits
einmal getan hatten. Doch wie es derzeit aussieht sind die beiden nun endgültig
zerstritten und die Crowes damit wohl wirklich
Geschichte.
Während
der eine Bruder mit seiner neuen Formation, der Chris Robinson Brotherhood, auf
psychedelischen Grateful Dead-Pfaden unterwegs ist hat nun auch der andere eine
neue Band gegründet. Diese
trägt wieder einen Vogel im Namen und im Logo - „The Magpie Salute“ - und hat sich konsequenterweise vollends dem Sound der Crowes aus der Phase ab
„Southern Harmony“ verschrieben: erdiger Roots-Rock der aus der gesamten
Bandbreite des Genres schöpft.
Das jüngst
erschienene selbstbetitelte Debut-Album ist sozusagen „as close as you get“ in
Sachen Crowes-Wiedevereinigung, kommen
hier doch gleich mehrere Ex-Crowes-Musiker zusammen: Gitarrero Marc Ford, Bassist Sven Pipien sowie der Mann an den Keys, Eddie Harsch
(R.I.P.), der im November letzten Jahres verstarb und dessen letzte Aufnahmen hier verewigt sind.
Schon von
den ersten verzerrten Akkorden des Openers „Omission“ ist klar, in welche
Richtung die Reise mit dieser Platte geht. Die introspektiven Songwriter-Ausflüge
von Richs Soloalben stehen hier nicht mehr im Fokus, hier wird in einer Mischung
aus Blues, Rock, Soul, Funk und auch Reggae gejammt, wie man es heute allzu
selten hört. Robinson, der auf diesem
Album auch gleich am Stuhl des Produzenten Patz nahm, ist Spezialist für Vintage-Sound und zelebriert diesen regelrecht.
Dass die
Platte eröffnende „Omission“ bleibt der
einzige neue Song auf dem „Magpie“-Debut, daneben gibt es energetische Reinterpretationen
von altem Crowes-Material sowie selektierte und äußerst gelungene Covers : der Delaney & Bonney & Eric
Clapton Song „Comin´ Home“ oder Stücke von WAR, Bob Marley, den Faces oder der 1971er
Pink Floyd-Nummer „Fearless“ - die typische Robinson-Note ist dabei stets evident.
Als Zuhörer kommt man derzeit jedenfalls nicht näher an ein
neues Black Crowes-Album heran als mit diesem äußerst gelungenen „Magpie“-Debut.
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